
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Niederlande/Landgraaf. Die neuapostolischen Christen aus den Niederlanden freuten sich am Sonntag, dem 23. Oktober 2022 über den Besuch von Stammapostel Schneider. In der umgebauten und Anfang 2022 neu geweihten Kirche Limburg in Landgraaf feierte er mit vielen Gläubigen einen Gottesdienst, der auf weitere Gemeinden übertragen wurde.
Es war der erste Besuch von Stammapostel Jean-Luc Schneider in den Niederlanden seit 2019. Damals war er in Amsterdam zu Gast. 2021 hielt der internationale Kirchenleiter einen Gottesdienst in Saarbrücken für die Niederlande, der per IPTV und YouTube auf viele Gemeinden im Nachbarland übertragen wurde. Damals ließen die Corona-Regelungen einen persönlichen Besuch des Stammapostels nicht zu.
Grundlage für die Predigt war das Bibelwort aus Psalm 139,16: „Deine Augen sahen mich, da ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war.“
Gott schreibt das Buch der Menschheitsgeschichte
Einleitend in die Predigt erläuterte der Stammapostel den Hintergrund des Bibelverses. Das Bild beschreibt Gott, dessen Allmacht und Allwissenheit darin zum Ausdruck kommt, dass er selbst das große Buch der Geschichte des Menschen schreibt.
„Die Geschichte der Menschheit ist somit keine Willkür oder Reihe von Ereignissen, sondern von Gott so gestaltet, dass er seinen Heilsplan zur Erlösung der Menschen bis zum Ende durchführen kann“, führte Stammapostel Schneider aus. Dabei habe Gott alles in seiner Hand. „Und am Ende gewinnt Jesus Christus, er gestaltet die Geschichte!“
Gott schreibt das persönliche Buch
Gleichzeitig schreibe Gott auch ein Buch über jeden Menschen. Im Bibelwort komme zum Ausdruck: Er kennt jeden einzelnen – schon vor seiner Geburt. „Gott hat in seiner unbegrenzten Liebe auch für jeden Menschen einen Zeitpunkt festgelegt, an dem dieser Heil erlangen kann.“ So habe jeder Mensch die Möglichkeit, Gott kennenzulernen – auf der Erde, im Jenseits oder im tausendjährigen Friedensreich.
Sei deshalb alles vorherbestimmt? „Nein, der Mensch ist mit einem freien Willen geschaffen“, stellte der Stammapostel klar. Aber Gott sei frei von den Zwängen der Zeit und wisse deshalb, wie der Mensch sich entscheiden werde. Deshalb sei Gott von den Konsequenzen menschlichen Handelns nie überrascht. „Gott hat dir einen Weg bereitet, weil er weiß, was du frei entscheidest. Er liebt dich bedingungslos. Lasst uns ihm deshalb vertrauen und auf seine Ratschläge und Warnungen hören.“ Gott werde für alle Herausforderungen des Menschen die nötige Kraft schenken.
Das Lebensbuch des Lammes
Das Lebensbuch des Lammes wird in den Psalmen und in der Offenbarung beschrieben. In diesem Buch sind diejenigen niedergeschrieben, die Zugang zu Gottes Reich haben. „Wenn wir Jesus Christus annehmen, an ihn glauben und den Heiligen Geist empfangen haben, dann ist unser Name in diesem Buch verzeichnet“, so der Stammapostel.
Das Buch Gottes zum Gericht
Als viertes Buch, das regelmäßig in der Bibel erwähnt wird, nannte der Stammapostel das Buch, das Gott bei seinem Gericht öffnet, also bei der Wiederkunft Christi beziehungsweise dem Endgericht. Darin seien alle Taten des Menschen aufgeschrieben. Auf dieser Basis treffe Gott eine Entscheidung. Die Bibel wolle damit sagen: Wenn Gott eine Entscheidung trifft, dann ist diese Entscheidung richtig, erklärte der Stammapostel.
Inhaltlich werde in diesem Buch festgehalten, was Gott dem Menschen gegeben und was dieser damit gemacht habe. „Von denen, die viel erhalten haben, erwartet Gott auch viel.“ Eingeschrieben in dieses Buch seien Dinge, die der Mensch aus Liebe für Gott und den Nächsten getan habe. Das sei auch ein Trost, so der Stammapostel: „Auch wenn es andere gar nicht bemerken: Gott sieht alles, was du in Liebe getan hast, und wird nichts vergessen.“
Verzeichnet seien auch die Sünden des Menschen, doch hier schenke Gott Gnade, wenn der Gläubige die Taten bereue und Buße tue.
Gastapostel und viel Musik
Als Gast begleitete den Stammapostel ein Besucher aus der Gebietskirche Nord- und Ostdeutschland: Apostel Jörg Steinbrenner. Dieser wandte sich ebenfalls in einem Predigtbeitrag an die Gemeinde. Zudem bat der Stammapostel Bischof Ruud Vis (Niederlande) und Bezirksapostel Rainer Storck an den Altar.
Der Gottesdienst wurde von einem gemischten Chor, dem Jugendchor und einem kleinen Spielkreis musikalisch mitgestaltet.
Konzert am Samstag
Musikalisch hatte der Besuch des Stammapostels bereits am Samstagnachmittag begonnen. Chor und Orchester gestalteten in der Kirche ein Konzert (siehe YouTube-Video), das dem österreichischen Komponisten Franz Schubert (1797-1828) gewidmet war. Vorgetragen wurden Stücke der „Deutschen Messe“. In einem Filmbeitrag stellten Jugendliche die Gemeinden aus der Region vor.
Nach dem Konzert besichtigte der Stammapostel das umfassend renovierte Kirchengebäude. Sechzehn Monate hatte der Umbau der katholischen Kirche der Heiligen Barbara („Barbarakerk“) in Landgraaf zur neuen Heimat der neuapostolischen Gemeinde Limburg gedauert. Anfang 2022 weihte Bezirksapostel Storck das Gebäude, das neben dem Kirchenschiff auch zahlreiche Nebenräume beinhaltet, die von der Öffentlichkeit für Veranstaltungen genutzt werden können. Für diese Zwecke hatte die Kirche Fördermittel von Stadt und Provinz erhalten.
Stammapostel Jean-Luc Schneider am Altar der Gemeinde Limburg (Niederlande)
28. Oktober 2022
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
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