
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland/Dortmund. Der Missionsbefehl Jesu „Gehet hin und lehret alle Völker“ war Grundlage für den Videogottesdienst mit Apostel Thorsten Zisowski am 26. April 2020. In der Predigt erläuterte er, inwieweit das Wort ein Trost für die Menschen sein kann und welcher Auftrag daraus für alle Christen abzuleiten ist.
In der siebten Woche in Folge bot die Neuapostolische Kirche Westdeutschland am Sonntag einen Videogottesdienst anstelle der Gottesdienste in den Ortsgemeinden an. Diesen hielt am 26. April Apostel Thorsten Zisowski (Bereich Nordwest) in Begleitung von Bischof Manfred Bruns.
Der Missionsbefehl
In der Predigt ging es erneut um die Geschehnisse nach Ostern. Der Apostel berichtete von verschiedenen Begegnungen Jesu mit seinen Jüngern in den 40 Tagen zwischen Ostern und Himmelfahrt: „Christus bereitete die Jünger auf den Auftrag vor, den sie schließlich von ihm empfingen.“
Dieser Auftrag im Bibelwort aus Matthäus 28,19.20 war Grundlage für den Gottesdienst: „Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“
„Gehet hin“
„Gehet hin“ sei der Aufruf Jesu, einmal den eigenen Standpunkt zu überdenken sowie Vorurteile und Meinungen aufzugeben. Gleichzeitig ist es im wörtlichen Sinn auch der Auftrag, das Evangelium in aller Welt zu verkündigen – bis ans Ende der Welt. „So glauben wir fest, dass nicht nur diese elf Jünger den Auftrag bekommen haben, sondern jeder Christ, wie es auch in unserem Glaubensbekenntnis festgehalten ist“, erläuterte der Apostel. Jeder sei aufgefordert, dieses Bekenntnis weiterzugeben.
„Zu taufen und zu lehren“
Es gehe nicht um einen zahlenmäßigen Erfolg, stellte der Apostel im Weiteren klar. Auch Christus hatte sich zu seiner Lebzeit gewünscht, dass viel mehr Menschen Zugang zum Evangelium finden. „Es geht nicht darum, dass wir einen Menschen überzeugen oder befehlen könnten, diesen Weg zu gehen“, so der Apostel. Es gehe allein um den Auftrag an die Christen: „Mach doch den anderen damit bekannt. Zeig doch auch in dieser Zeit, welche Freude, welcher Trost und welche Zuversicht in dir wirken. Warum du guten Mutes bist und getrost sowie mit Kraft und Stärke durch diese Zeit hindurchgehst. Vielleicht hast du sogar so viel, dass du davon abgeben kannst.“ Das sei Bekenntnis Gottes, das von anderen wahrgenommen werde.
Der Apostel bekannte, er selbst sei oft erstaunt, wie viele Menschen, die nicht die Gottesdienste besuchten, über sein Leben wüssten. „Aber das ist gut so, das dürfen sie auch gerne; denn das ist auch Bekenntnis des Wegs, den wir gemeinsam gehen dürfen.“
„Ich bin bei euch alle Tage“
Viele Jünger seien mit Zweifel zu Jesus gekommen, doch er beauftragte sie im Wissen um ihre menschlichen Schwächen. Die Aussagen Jesu „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden“ einen Vers zuvor sowie „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ bilden den Rahmen für den Missionsbefehl. Christus machte hier deutlich, so der Apostel, dass es ohne ihn nicht gehen würde und er so den Zugang zu seiner Macht ermögliche: der Macht Jesu Christi. Gleichzeitig sei dies auch ein tröstliches Wort: „Christus sagt: Ich bin und ich bleibe an eurer Seite.“
Mit Zuversicht weitergehen
Abschließend ermunterte Apostel Zisowski, weiter zuversichtlich zu sein, auch wenn einmal Zeiten kämen, in denen jeder Einzelne kämpfen müsse, in denen vielleicht auch Kirche Christi kämpfen müsse. „Lasst uns dann dieses Wort ganz fest in die Seele hineinnehmen und wissen: Ja, es hat damals den elf Jüngern gegolten, es ist weitergetragen worden, und es verbindet sich heute mit dem Christsein, dass wir diese Botschaft weitertragen wollen – mit Gottes Hilfe und mit seiner Macht ausgerüstet.“
Jeder kann ein Lehrer sein
Bischof Manfred Bruns sprach in seinem Predigtbeitrag die Kinder an und brachte ihnen den „Lehrer“ Jesus Christus näher. Dabei zeigte er auf, wie einfach es sei, als Christ selbst ein Lehrer zu sein, wenn man anderen zeige, wie man beten kann oder ihm die Liebe Gottes zeigt. Das Bibelwort gelte auch den Kindern: „Geht hin, also bald wieder in den Kindergarten, bald wieder in die Schule, da, wo wir sind, wo wir unsere Freunde haben, und da wollen wir auch mit unserem Leben lehren.“
Abschließend gab er auch den Eltern einen Rat, in dem er einen Schriftsteller zitierte: „Mach dir nichts draus, wenn deine Kinder nicht auf dein Wort hören. Sei dir bewusst, dass sie dich ständig beobachten.“
Vier Säulen der Gemeinde
Nach der Verkündigung der Sündenvergebung ging Apostel Zisowski anstelle der Feier des Heiligen Abendmahls, die derzeit nicht möglich ist, auf die vier Säulen ein, die schon die Gemeinden in der Zeit der ersten Apostel zusammenhielten: die Lehre der Apostel, die Gemeinschaft, das Brotbrechen und das Gebet.
Derzeit erlebten die Kirchenmitglieder so viele Apostelgottesdienste hintereinander wie nie. Die Gebete seien vielleicht sogar fester und inniger geworden. „Man kann nicht sagen, dass Gemeinschaft abgerissen ist, aber wir erleben sie in anderer Form“, so der Apostel. Nur das Brotbrechen finde derzeit gar nicht statt.
Am Beispiel des Mannes, der neben Christus gekreuzigt wurde, verwies Apostel Zisowski auf die Gnade Gottes. Obwohl dieser Mann weder vom Evangelium gehört noch Sakramente empfangen oder das Abendmahl mit Jesus gefeiert hatte, gibt ihm Jesus auf Grundlage des Glaubens die Zusage auf Gnade. „Machen wir uns keine Sorgen: Jesus bekennt uns vor Gott – auch wenn wir im Augenblick das Brot nicht brechen und den Kelch nicht gereicht bekommen“, tröstete der Apostel, bevor er den Gottesdienst mit Gebet und Segen beendete.
Video-Gottesdienst im Feierraum der Verwaltung: Apostel Thorsten Zisowski am Altar
27. April 2020
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
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