
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland/Porta Westfalica. Den dritten zentralen Videogottesdienst während des zweiten Shutdowns führte Apostel Stefan Pöschel in der Kirche in Porta-Westfalica (Bezirk Minden) am Mittwoch, dem 27. Januar 2021 durch. In der Predigt ging es um den Zusammenhang zwischen rechtem Hören und Reden.
Die Aussage eines Prophetenschülers, wie sie im Buch des Propheten Jesaja überliefert ist, diente als Grundlage für die Predigt: „Gott der Herr hat mir eine Zunge gegeben, wie sie Jünger haben, dass ich wisse, mit den Müden zu rechter Zeit zu reden. Er weckt mich alle Morgen; er weckt mir das Ohr, dass ich höre, wie Jünger hören.“ (Jesaja 50,4)
Hier ist die Pforte des Himmels
Den ersten Akzent in diesem Abendgottesdienst setzte Apostel Pöschel mit einem Hinweis auf den lateinischen Namen der Stadt Porta Westfalica. Ganz im Nordosten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen gelegen, gelte der Ort als die Pforte nach Westfalen, erläuterte er den Sachverhalt. Daraus leitete er seinen Wunsch für diesen Gottesdienst ab: Es möge sich die Pforte zum Himmel öffnen und Gottes Segen spürbar werden.
Die Himmelsleiter ist keine Einbahnstraße
Die Kinder erinnerte der Apostel an die Geschichte von Jakob und seinem Traum von der Himmelsleiter, die auf Erden stand, mit der Spitze an den Himmel reichte und wie die Engel Gottes daran auf- und niederstiegen.
„Wenn ihr betet, tragen die Engel Gottes eure Gebete vor Gott – die Leiter hinauf“, erklärte Apostel Pöschel. „Gott sendet die Engel zu euch wieder hinab, dass sie euch behüten und bewahren auf euren Wegen.“ Das gelte im Übrigen auch allen Erwachsenen: „Die Himmelsleiter ist keine Einbahnstraße.“
Hören lernen – eine Lebensaufgabe
Der zweite Akzent im Gottesdienst galt dem rechten Hören. Wer als ein Jünger wie sein Meister reden wolle, müsse zunächst hören lernen, zuhören lernen. Das sei kein Lernen nach einem strengen Regelwerk und Stundenplan. Dazu zähle vielmehr die Bereitschaft, sein Herz zu öffnen und eine wache Aufgeschlossenheit zu besitzen. Sonst bestehe die Gefahr, dass das Hören schon am Ohr aufhöre und nicht in das Innerste eindringe.
Die Aussage im zweiten Teil des Bibelworts „Er weckt mich alle Morgen; er weckt mir das Ohr, dass ich höre, wie Jünger hören“, beschreibe einen andauernden Prozess. Tag für Tag gelte es, das Ohr zu neigen und das Herz zu öffnen.
„Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein.“
Nur wer wie ein Jünger höre, sei auch in der Lage, wie ein Jünger zu reden, so der dritte Akzent des Gottesdienstes. Die Rede solle freundlich und feinfühlig sein, dabei wahrheitsvoll, ohne zu verletzen. Apostel Pöschel zitierte noch den Prediger Salomo: „… schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit.“ (Prediger 3, aus 7)
„Manchmal ist Schweigen auch eine Rede“ und in der Stille nur einfach präsent zu sein und miteinander schweigend auszuharren, sei besser, als auf alle Lebensereignisse Antworten zu geben.
Schließlich gab der Apostel noch eine Leseempfehlung: Das dritte Kapitel des Jakobusbriefes, in dem viel über die Gefahr geschrieben sei, die von einer ungezügelten Zunge ausgehe.
Keine Phrasen tauschen
Bischof Michael Eberle, Bezirksvorsteher im Kirchenbezirk Minden, beschrieb in seiner Predigtzugabe, wie oberflächlich oft das Zuhören gehandhabt werde. Auf die gelegentliche Frage „Wie geht es dir?“, warte der Fragende nicht einmal die Antwort ab, er höre sie gar nicht mehr.
Seine Empfehlung: „Stille stehen beim Zuhören und keine Phrasen tauschen beim Reden.“ Die Qualität von Seelsorge zeichne sich nicht durch viel reden aus, sondern durch wachsames Zuhören.
Musik- und Textvorträge
Vorträge an der Orgel und am E-Piano gestalteten den Gottesdienst mit. Die Spielerin zitierte vor ihrem Spiel jeweils die Texte der Lieder, die sie aus dem Chorbuch und aus der Männerchorliedersammlung vortrug.
Für die Gemeinde Porta Westfalica war der Videogottesdienst der Gebietskirche am Mittwoch die 28. Übertragung aus dem Kirchengebäude in der Corona-Pandemie. Erlebten sonst etwa 100 YouTube-Zuschauer und 15 Gottesdienstteilnehmer vor Ort die Gottesdienste mit, waren es diesmal rund 20.000 Teilnehmer, die via Telefon, YouTube und IPTV verbunden waren.
Kirchengebäude mit Glaskunst
Das Kirchengebäude in Porta Westfalica ist seit 2015 das Zuhause für die neuapostolischen Christen aus den ehemaligen Gemeinden Veltheim, Vennebeck und Hausberge. Die schlichte, aber moderne Architektur des Gebäudes wird mit Glaskunst-Werken optisch aufgewertet. Im Bereich vor dem Kirchenschiff ist die Schöpfungsgeschichte auf sieben Lichtbildern in abstrahierter Form dargestellt. Die blauen Streifen werden von Tag zu Tag heller, so schärft sich die erschaffene Welt immer mehr, bis sich der Betrachter am siebten Tag, dem Tag der Ruhe und Besinnung, selber als Spiegelbild betrachten kann.
Das Hauptkunstwerk ist das dominierende blaue Kreuz aus mundgeblasenem Glas zentral hinter dem Altar als Symbol für Jesus Christus. Daneben sind in die Fenster links und rechts des Altarbereichs mittels Glaskunst die vier Schöpfungselemente Wasser, Erde, Feuer und Luft eingearbeitet. Das geordnete Chaos der Elemente steht dabei im Kontrast zum ruhenden Punkt des Kreuzes und der Architektur.
Apostel Stefan Pöschel
28. Januar 2021
Text:
Günter Lohsträter,
Frank Schuldt
Fotos:
Christian Knoll
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