
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland. Am 4. Juli 2021 wurde das Neuapostolische Seniorenzentrum „Haus Löhnbachtal“ nach Starkregen von Hochwasser geflutet. Die Behörden ordneten die Evakuierung an. Nun ist klar: Das Haus ist auf Monate unbewohnbar.
Geflutet wurden im Seniorenzentrum vor allem der Eingangsbereich und der Küchentrakt. Da der nahe Trafo unter Wasser stand und die Stromversorgung auf unbestimmte Zeit unterbrochen war, wurde das Haus noch am Abend der Flutkatastrophe evakuiert, die 47 Bewohner in umliegende Heime und Krankenhäuser gebracht (wir berichteten).
Gemeinde ohne Obdach
Nun ist klar: Das Haus bleibt auf Monate unbewohnbar. Gleichzeitig muss sich auch die Gemeinde Fröndenberg vorerst eine neue Bleibe suchen. „Mindestens bis zum Jahresende bleibt das Haus wegen der nötigen Sanierungsarbeiten gesperrt“, informierte die Heimleitung die Bewohner. Die Schäden am Gebäude, an technischen Anlagen sowie am Inventar seien erheblich.
Am gestrigen Mittwochabend erfuhren auch die Mitglieder der Gemeinde davon, dass sie für die nächste Zeit ein Ausweichquartier benötigen.
Schäden untersucht
Nach dem Unglück Anfang Juli wurde zunächst eine Notstromversorgung installiert – insbesondere für die neben dem Seniorenzentrum im Hang liegenden Wohnhäuser. Seitdem arbeiten Bausachverständige und Gutachter an der Schadensbewertung.
Klar ist: Nahezu im gesamten Erdgeschoss müssen der Boden und die elektrischen Leitungen erneuert werden. Daneben gilt es, den mit Wasser vollgelaufenen Keller zu sanieren. Zudem ist zu klären, ob der unter dem Gebäude hindurch verlaufende Kanal des Löhnbachs Schaden genommen hat und ob eventuell weitere Flutschutzmaßnahmen zu treffen sind.
Wiedereröffnung nicht vor dem Jahresende
Dies alles wird mehrere Monate dauern, so dass eine kurzfristige Wiedereröffnung nicht möglich ist. Für die Mitarbeiter des Seniorenzentrums wurde inzwischen Kurzarbeit angemeldet. Die Neuapostolische Kirche erlässt der gemeinnützigen Betreibergesellschaft vorläufig die Pacht.
Über das weitere Vorgehen wird die Heimleitung die Bewohner und ihre Angehörigen fortlaufend informieren.
Neue Heimat für die Gemeinde Fröndenberg
Neben den Bewohnern des Pflegeheims haben auch die Mitglieder der Gemeinde Fröndenberg ihre Heimat durch das Hochwasser verloren: Der Versammlungsraum lag im Erdgeschoss von Haus Löhnbachtal.
Bezirksältester Ralf Ermisch, Leiter des Kirchenbezirks Hamm, informierte nun darüber, dass die Gottesdienste bis auf Weiteres in den Räumlichkeiten des benachbarten Wohnhauses stattfinden. Im Haus an der Sümbergstraße gibt es ein Foyer, dass für solche Zwecke nutzbar ist. Vorgesehen sind sonntags wegen der beengten Platzverhältnisse zwei Gottesdienste: Einer um 9 Uhr (für die Bewohner aus der Sümbergstraße) und einer um 11 Uhr für die weiteren Gemeindemitglieder.
Für die ehemaligen Bewohner von Haus Löhnbachtal werden in den umliegenden Pflegeheimen (Schmallenbachhaus, Haus am Hellweg) Gottesdienste per Videolivestream angeboten. Die Bewohner, die vorübergehend in weiteren Pflegeeinrichtungen in der Region untergekommen sind, werden individuell seelsorgerisch betreut.
Haus Löhnbachtal ist abgesperrt
22. Juli 2021
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Björn Bökenkröger,
Frank Schuldt