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Bezirksapostel Armin Brinkmann im Gespräch mit Bezirksapostel Storck nach dem Zentralgottesdienst in Minden 2021

Interview mit Bezirksapostel Brinkmann:
Umgang mit Gefahren in der Mission

 

Westdeutschland/Angola. Mit nur leichteren Verletzungen überlebte Bezirksapostel i.R. Armin Brinkmann vor 25 Jahren einen schweren Autounfall in Angola, bei dem fünf Begleiter starben und weitere fünf schwer verletzt wurden. Das Unglück war nicht das einzige auf seinen damaligen Reisen in die von Nordrhein-Westfalen aus betreuten Länder. Im Interview berichtet er von seinen Erfahrungen.

Bezirksapostel Brinkmann, der Unfall am 13. September 1997 war ein Schock für Sie, die Gläubigen in Angola und auch für viele Kirchenmitglieder weltweit. Wie haben Sie ihn erlebt?

Unfälle passieren, der damalige war sicherlich ein Schwerer. Fünf Tote, fünf Schwerverletzte, zwei mittelschwer Verletzte – Apostel Manuel Eduardo Mbuta und ich. Wir waren gerade auf dem Rückweg von einem Zusammensein mit Amtsträgern und Jugendlichen, als der Fahrer unseres Jeeps in einer Linkskurve die Kontrolle über das Fahrzeug verlor. Der Jeep überschlug sich, die hinten an den Seitenwänden sitzenden Mitfahrer wurden durch die Fliehkräfte herausgeschleudert, verstarben oder wurden schwer verletzt.

Weiß man, was die Ursache war?

Die Ursache war wohl ein Schraubenbruch in der Lenkung.

Wie kann man sich in einem Land wie Angola damals die medizinische Versorgung vorstellen?

Der Unfall passierte etwa 25 Kilometer außerhalb der Stadt Lubango. Die Polizei erschien, nach längerer Diskussion wurden die Verstorbenen auf die Ladefläche des Jeeps der Polizei geladen, darüber die Schwerverletzten, ich durfte auf einer Bank Platz nehmen.

Die medizinische Versorgung in dem örtlichen großen Krankenhaus war damals katastrophal und bestand aus ein paar Tabletten Aspirin. Ich blutete aus unterschiedlichen Wunden, wusste auch gar nicht, was Eigen- oder Fremdblut war. Mir wurde ein Lappen gereicht, aber damit konnte man sich nicht reinigen, er war völlig verschmutzt. Die Intensivstation wurde dann nachts abgeschlossen, Ärzte und Pflegepersonal gingen nach Hause. Wir haben dann eine Betreuung durch örtliche Gemeindemitglieder organisiert.

Welche Erinnerungen haben Sie an die Verstorbenen?

Alle Toten und Überlebenden kannte ich gut, wir waren Schwestern und Brüder, Freundinnen und Freunde. Apostel Dominique Makindu war der Bruder des ersten von Apostel Gottfried Schwarzer (Kanada, 1927-1996) versiegelten Unterdiakons in Angola und arbeitete im äußersten Norden des Landes. Apostel Miguel Jadó war immer freudig, ein echter Motivator und hat den großen Bezirk Uige im Norden aufgebaut und geleitet. Apostel Chicomba Rocha Tomas arbeitete im Osten des Landes, er war treu im Glauben und sehr gewissenhaft.

Nicht zu vergessen: die Gattin von Apostel Mbuta war eine große Stütze in der Arbeit der „Mamas“, der organisierten Mütter in den Gemeinden. Ohne unsere Glaubensschwestern wäre die Arbeit in Angola nicht möglich gewesen. Jacky Mbuta hat in dieser Arbeit bis zu Ihrem Tod Großes geleistet. Bezirksevangelist Ndofunso Toko, der in meinen Armen starb, war ein treuer, demütiger und liebevoller Seelsorger.

Für die Kirche brachte der Unfall auch neue Herausforderungen: Die mühsam aufgebaute organisatorische Struktur der Kirche in der Region war mit einem Mal zerstört und musste in den Folgejahren neu aufgebaut werden.

Das Unglück war für Sie aber nicht das einzige auf den vielen Reisen?

1989 hatte es einen ähnlich dramatischen Vorfall gegeben. Auf dem Rückweg von einer Reise in den Norden Angolas wurde am 27. August, einem strahlend schönen Sonntagmittag, von einer Rebellengruppe das Feuer mit Maschinenpistolen auf uns eröffnet. Ich fuhr den Geländewagen, der junge Apostel Sukami Landu Ronsard wurde schwer getroffen und verstarb wenige Minuten später. Ich erlitt Streifschüsse, blutete stark und konnte das Fahrzeug noch 30 Minuten bis zum nächsten Ort Camabatela steuern, wo es eine katholische Kirche gab. Dort wurden wir von den Schwestern vorbildlich versorgt. Am nächsten Tag ging es mit dem Leichnam des Apostels und dem Auto, das als einziges Fenster noch eine Frontscheibe hatte, zurück in die Hauptstadt Luanda. Die Trauer der Familie und der Gläubigen war überwältigend.

Daneben ist noch manch anderes geschehen, aber bei weitem nicht so dramatisch.

Wie sind Sie mit diesen Ereignissen umgegangen? Stellt sich in solchen Situationen nicht die Sinnfrage?

Erfahrungen wie der Überfall oder der Unfall haben bei mir unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Zunächst fragt man: Lieber Gott, was soll das? Ich bin nicht zum Vergnügen hier, sondern für dich und dein Werk. Dann ist man dankbar, dass man das alles überlebt hat und der Familie erhalten geblieben ist. Danach gilt es, nach vorne zu schauen und weiterzumachen. Die damaligen Ereignisse kann ich heute noch minutiös rekapitulieren und erzählen, aber sie belasten mich nicht mehr, obwohl die Folgen des Unfalls zu spüren sind. Es liegt alles in Gottes Hand und seiner Zulassung.

Wie gefährlich sind Reisen in solche Länder auch heute noch?

Ich bin nun seit 2014 schon nicht mehr in den Ländern unterwegs, aber Unglücke wie der tödliche Unfall von Apostel Capote Marcos Misselo 2019 zeigen, dass Fahrten in vielen Ländern deutlich gefährlicher sind als wir das hier in Europa kennen. Viele Straßen sind unbefestigt und voller Schlaglöcher, abends ist es stockdunkel, Problemstellen sind selten abgesichert. So fuhr der Wagen von Apostel Misselo auf einen hinter einer Kurve stehenden unbeleuchteten Holztransporter mit Reifenpanne auf. Die Fahrer müssen höchst konzentriert sein. Die Bitte um Engelschutz auf den Reisen der Apostel und der Seelsorger bleibt also wichtig.

Wie geht man mit den Risiken als Seelsorger um, wenn man auf solche Reisen geht?

Eigentlich wie in den letzten Jahren in der Coronapandemie: Mit Gebet, Glaube und Gottvertrauen. Angst macht wenig Sinn und ist ein schlechter Lebens- und Reisebegleiter. Am Ende liegt alles in Gottes Hand.

 

Bezirksapostel Armin Brinkmann leitete von 2005 bis 2014 als Kirchenpräsident die Neuapostolische Kirche Nordrhein-Westfalen. Er war zu seinem Ruhestand einer der dienstältesten Apostel weltweit: Pfingsten 1983 wurde er im Alter von 34 Jahren in Hamburg zum Apostel ordiniert. In den Folgejahren war er intensiv an der Gründung und dem Aufbau von neuapostolischen Gemeinden in europäischen und außereuropäischen Ländern beteiligt, zum Beispiel in Fernost-Russland, Brasilien, Angola, Singapur und São Tomé e Príncipe. In dieser Zeit unternahm er mehr als 400 interkontinentale Reisen. Am 23. Februar 2014 trat er im Gottesdienst in den Dortmunder Westfalenhallen in den Ruhestand. Im Jahr 2021 feierten Brigitte und Armin Brinkmann ihre Goldene Hochzeit.

Bezirksapostel Armin Brinkmann im Gespräch mit Bezirksapostel Storck nach dem Zentralgottesdienst in Minden 2021

13. September 2022
Text: Armin Brinkmann, Frank Schuldt
Fotos: Bildarchiv, Armin Brinkmann, Andreas Otto, Frank Schuldt

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  • Broschüre "25 Jahre Neuapostolische Kirche in Angola - 1983-2008"
Youtube-Link https://www.youtube.com/watch?v=ztC1Z7I1EZ8

Top Links

  • Vor 25 Jahren: Drei Apostel sterben bei Autounfall in Angola
Der Unfallwagen
Der Unfallwagen
Bezirksapostel Ehlebracht begrüßte einige Wochen zuvor die Apostel, die später beim Unfall verstarben: Jadó, Makindu und Rocha Tomás (v.l.n.r.)
Der verletzte Apostel Brinkmann nach dem Überfall 1989
Der durch die Schüsse beschädigte Geländewagen (1989)
Der durch die Schüsse beschädigte Geländewagen (1989)
Bezirksapostel Armin Brinkmann beim Kirchentag 2013 in Dortmund
Brigitte und Armin Brinkmann bei der Goldenen Hochzeit 2021
 

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