
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Bereich Nord/Herford/Herne. An zwei Orten und zwei Sonntagen fanden kleine Jugendtage im Arbeitsbereich Nord statt. Der dort zuständige Apostel Stefan Pöschel hatte die jungen Gläubigen aus seinem Bereich für den 12. September 2021 nach Herford und für den 26. September 2021 nach Herne eingeladen.
Der Regenbogen als Zeichen der Vielfalt stand im Mittelpunkt des kleinen Jugendtags in Herford. Dort hatten sich die Jugendlichen aus den Kirchenbezirken Bielefeld, Detmold, Minden, Osnabrück und Herford eingefunden.
In Herne ging es um Jerusalem als Bild für die ewige Gemeinschaft mit Gott. Hier waren die Jugendlichen aus den Bezirken Dinslaken, Münster und Recklinghausen versammelt.
Wir sind bunt – wie der Regenbogen
Der Tag in Herford begann mit einer Rallye im örtlichen Tierpark. Anschließend ging es auf dem Grundstück der Kirche in Herford weiter und nach der Mittagsmahlzeit kamen alle zum Gottesdienst zusammen.
Bei der Rallye fanden sich an einigen Tiergehegen platzierte Buchstabenkombinationen, die zusammengesetzt einen Leitgedanken für den Gottesdienst am Nachmittag ergaben.
In der Mittagszeit konnten alle Teilnehmer an einer Stellwand auf dem Kirchengelände ihre Gefühle oder Eindrücke auf farbige Zettel schreiben und anheften. Jeder Satz begann mit den Worten „Ich bin ...!" und zum Schluss fügte sich quasi ein Regenbogen mit der Aussage zusammen: „Wir sind bunt“, das Motto für den kleinen Jugendtag in Herford.
Ein Info-Stand der Regenbogen-NAK, einer privaten Initiative schwuler, lesbischer rund transidenter Glaubensgeschwister, fügte sich mit dem Logo in die farbenreiche Vielfalt ein. Die Bielefelder Band „The Holy Tunes“ spielte auf, es gab eine Foto-Box mit Verkleidungsmöglichkeit und viel Zeit für Gespräche und Begegnungen.
Angekommen – festgemacht
Der Gottesdienst am Nachmittag griff die aus den gesammelten Buchstabenkombinationen zusammengesetzte Aussage „Angekommen – festgemacht“ auf und war als Spruchband am Altar zu lesen.
Die zu Beginn gespielte Szene – ein Gespräch zwischen Noah und einem Reporter am Berg Ararat, dem Landeplatz der Arche – nahm auf diese Aussage spielerisch Bezug: Noah war angekommen, fand dort seinen Platz, sah den Regenbogen, vernahm die Stimme Gottes und baute einen Altar.
Die Schöpfung ist bunt
Apostel Pöschel legte der Predigt ein Bibelwort aus der Schöpfungsgeschichte zugrunde: „Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ (Genesis 1,31)
„Gut war es, weil es bunt war“, bezog er sich auf das Motto und das von der Band gespielte Lied, in dem es um den Regenbogen und Licht und Liebe ging. Der Regenbogen sei von jeher das Bild einer Schöpfung voller Vielfalt gewesen.
Drei Aspekte von Schöpfung betrachtete der Apostel in der Predigt: Die materielle Schöpfung, die Gott nach der Schaffensperiode mit dem zitierten Bibelwort bewertete. Gott habe aber auch Verantwortung in die Hände der Menschen gelegt, die Schöpfung zu achten und zu bewahren, dass sie so bunt bleiben könne.
Mache deinen Platz fest
Der zweite Aspekt betrachtete die geistliche Schöpfung. Damit sei Gottes Plan gemeint: das was er mit den Menschen vorhabe. Dort habe jede und jeder einen Platz, den es gelte zu finden und festzumachen.
Schließlich zitierte er aus der Offenbarung des Johannes und erläuterte den dritten Aspekt von Schöpfung: "Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem.“ (Offenbarung 1,1.2)
Das sei die zukünftige Schöpfung, in der Gott alles neu macht und die für alle Raum bietet.
Destination: Jerusalem
Mit einem virtuellen Reiseticket nach Jerusalem waren die jungen Gläubigen aus den drei westlichen Bezirken des Apostelbereichs Nord – Dinslaken, Münster und Recklinghausen – in die Zentralkirche in Herne-Wanne-Eickel eingeladen. Dort begrüßte Apostel Stefan Pöschel seine jungen Glaubensgeschwister herzlich „an Board“ und kündigte eine „Flugzeit von etwa zwei Stunden“ für den Jugendtag an.
Als Grundlage für den Gottesdienst hatte er ein Bibelwort aus den Psalmen ausgewählt: „Jerusalem ist gebaut, als eine Stadt, in der man zusammenkommen soll." (Psalm 122,3) In der Predigt erinnerte der Apostel an die Bedeutung der Stadt als einen Wallfahrtsort für die Stämme Israels. „Dort hat der Tempel gestanden, dort haben sie sich versammelt, dort haben sie gebetet und geopfert.“ Jerusalem sei eine mit Mauern befestigte Stadt und habe Tore besessen, die Einlass gewährten.
Der Vergleich zur Menge der jungen Christinnen und Christen, die sich an diesem Sonntag in Herne versammelt hatten, lag nahe. „Gemeinschaft pflegen, Gott anbeten, die Türen zum Nächsten offenhalten und Jerusalem auch als einen Ort des Friedens empfinden“, eine Fülle von Wünschen des Apostels für die versammelte Gemeinde.
Das himmlische Jerusalem
Jerusalem sei auch im übertragenen Sinn das Ziel des christlichen Glaubens, die ewige Bestimmung: „Destination: Jerusalem.“ Das himmlische Jerusalem sei das Bild für die ewige Gemeinschaft mit Gott.
Und anders als bei dem bekannten Gesellschaftsspiel „Reise nach Jerusalem“, bei dem letztlich nicht für alle Platz sei, gebe es bei Gott keine Platzprobleme, so Apostel Pöschel. Und seine anschließende Bitte: „Räume auch du deinem Nächsten immer einen Platz ein.“
Klagemauer – einmal anders
Im Vorprogramm des Gottesdienstes gab es in einer Fotopräsentation Eindrücke von der Stadt Jerusalem zu sehen, unter anderem auch die Klagemauer, die in diesem Jugendgottesdienst zu einer „Bittmauer“ wurde: Jeder Teilnehmer erhielt vor dem Gottesdienst einen kleinen Karton, darin ein Zettel und ein Stift, mit der Bitte, drei Wünsche aufzuschreiben und den Zettel wieder hineinzulegen.
Die Kartons wurden dann wie eine Mauer vor dem Altar gestapelt und nach den Gottesdienst an alle verteilt. „Nimm dich der Bitten deines Nächsten in den kommenden Tagen doch in besonderer Weise an,“ lautete der Handlungsimpuls.
2. Oktober 2021
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Martin Brandt,
Privat
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