
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland. Seit über einem halben Jahr ist Apostel Stefan Pöschel als Bezirksapostelhelfer tätig. Im Interview anlässlich des Pfingstfests in Südafrika beantwortete er in einem Videointerview unter anderem Fragen zur Bedeutung des Ehrenamts in der Kirche.
Drei neue Bezirksapostelhelfer nahmen am Pfingstwochenende 2023 Ende Mai an der Bezirksapostelversammlung International teil. Unter dem Motto „Heute Helfer und morgen Kirchenleiter“ wurde neben Apostel Peter Lambert (Südafrika) und Apostel John Schnabel (USA) auch Apostel Stefan Pöschel (Westdeutschland) im Interview für den YouTube-Kanal der Neuapostolischen Kirche je drei Fragen gestellt, mit dem Ziel, die künftigen Kirchenleiter näher kennenzulernen.
Apostel Stefan Pöschel, wie 99 Prozent der Geistlichen in unserer Kirche waren Sie bis jetzt ehrenamtlich für die Kirche tätig. Welche Erfahrungen nehmen Sie daraus jetzt mit in den bevorstehenden Übergang zur hauptamtlichen Tätigkeit in der Kirche?
Seit meinem 18. Lebensjahr bin ich in der Kirche als Seelsorger tätig. Das heißt, ich arbeite seit über 35 Jahren im Ehrenamt. Und es war eigentlich immer eine ziemlich gute Zeit, auch weil ich es mit meiner beruflichen Tätigkeit in Einklang bringen konnte.
Unsere ehrenamtlich tätigen Mitglieder sind das Rückgrat der Kirche. Ohne ihren Einsatz könnte die Neuapostolische Kirche nicht funktionieren. Das betrifft nicht nur die Seelsorge oder die Wortverkündigung, sondern auch die Unterrichte, die Arbeiten in und um unsere Kirchengebäude und so weiter.
Natürlich gab es im Lauf der Zeit Veränderungen. So war es auch bei mir. Die Zeit, die man für das Ehrenamt aufbringen kann, wird vielleicht etwas weniger. Mein Rat ist dabei: Wir sollten uns auf die wesentlichen Aufgaben konzentrieren, also auf das, was unsere Kirche in der Vergangenheit stark gemacht hat.
Wie schwer ist es Ihnen gefallen, Ihren Beruf aufzugeben?
Derzeit bin ich immer noch ehrenamtlich für die Kirche tätig. Es ist vorgesehen, dass ich im April 2024 in den Kirchendienst wechseln werde. Die Entscheidung, meinen Beruf aufzugeben, war und ist nicht leicht, denn ich liebe meinen Job. Ich bin davon überzeugt, dass man dort, wo man im Moment ist, eine Aufgabe hat, die man erfüllen soll. Und in eben dieser Arbeit muss man authentisch sein. Allerdings kann sich diese Aufgabe ändern und das steht nun an. Ich freue mich auf die neuen Herausforderungen. Ich habe mir vorgenommen, diese Arbeit mit großer Liebe zu tun.
Sie haben bereits in Ihrem Berufsleben Führungsverantwortung übernommen und werden in Ihrer kirchlichen Tätigkeit sogar noch mehr haben. Welche Erfahrungen und Ansätze möchten Sie aus Ihrem Berufsleben mitnehmen und welche möchten Sie lieber zurücklassen?
Wie gesagt war mir immer wichtig, in allem, was man tut, authentisch zu sein und zu bleiben. Oder mit anderen Worten: Man sollte immer tun, was man sagt, und sagen, was man tut. Ich habe mir vorgenommen, weiterhin offen und interessiert zu sein sowie respektvoll mit anderen umzugehen. Das nehme ich mit.
Was lasse ich zurück? In der Geschäftswelt liegt der Schwerpunkt meist nur auf Zahlen und Fakten. Oder auf Aussagen wie ‚Nur das Ergebnis zählt‘. Im Werk Gottes dagegen ist das völlig anders.
Mit Ihrer Beauftragung wurden Sie auch zum designierten Nachfolger des Bezirksapostels bestimmt. Wie geht es Ihnen damit und wie haben die Amtsträger und Geschwister reagiert?
Ich kann mich noch genau an den Abend im Februar 2022 erinnern, als unser Bezirksapostel Rainer Storck meine Frau und mich zu Hause besuchte und uns in seine Überlegungen einbezog. Im ersten Moment dachten wir: Das ist unmöglich, das kann nicht funktionieren. Aber viele, viele, viele, viele Gebete später haben wir auf unsere Lebenserfahrung geschaut: Wenn Gott da ist – und davon bin ich überzeugt – wird er uns helfen, die Aufgabe zu erfüllen.
Wir haben uns vorgenommen, es in Demut zu tun und in dem Wissen: Gott hat uns so viel im Leben geschenkt und in schwierigen Zeiten begleitet sowie aufgerichtet. Er hat uns alles gegeben, was wir haben. Und so kamen wir zu dem Schluss, dass wir davon zurückgeben wollen.
Die Reaktionen der Geschwister und der Geistlichen in der Kirche sind positiv. Sie haben versprochen, uns durch Gebete und aktive Arbeit zu unterstützen. Ich habe viel Zuspruch in E-Mails und Nachrichten bekommen. Dafür bin ich sehr dankbar.
Zum Abschluss möchte ich jeder Frau und jedem Mann in unserer Kirche sagen: Wenn Gott dich braucht, wenn er dich ruft, dann sage ja, denn er wird dir nahe und mit dir sein. Denk nicht, dass es unmöglich ist, denn die Arbeit macht Gott und du bist ein Werkzeug in seiner Hand.
Vielen Dank für das Gespräch.
Apostel Stefan Pöschel
27. Juli 2023
Text:
Stefan Pöschel,
Frank Schuldt
Fotos:
Bildarchiv
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