
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Gronau/Dortmund. Am 11. Oktober 1908 weihte Bischof Sake de Vries (Amsterdam, Niederlande) das erste neuapostolische Kirchengebäude in Gronau (Bezirk Münster). 100 Jahre später feierte die Gemeinde das Jubiläum. Am 12. Oktober 2008 hielt Apostel Walter Schorr (Bereich NRW-Nord) einen Gottesdienst in der Gemeinde, deren Entwicklung eng mit der Geschichte der Neuapostolischen Kirche in Nordrhein-Westfalen verknüpft ist.
Viele Monate lang hatten die Mitglieder der Gemeinde Gronau den Jubiläumssonntag im Oktober 2008 geplant und vorbereit. In jedem Monat des Jubiläumsjahres fand eine große Aktion statt, zu der die Gemeindemitglieder und Freunde eingeladen waren: Ob Winterwanderung, Malkurs, Flohmarkt oder Kinder-Kettcar-Rennen – in Gronau war eine Menge los. Und das auch anlässlich des Jubiläumsgottesdienstes. Mehr als 200 neuapostolische Christen der Gemeinden Gronau und Vreden sowie viele ehemalige Gemeindemitglieder, Freunde und Gäste hatten sich in dem Kirchengebäude an der Grünstiege 33 eingefunden.
Eckdaten aus der Historie
Zu Beginn des Gottesdienstes lud Apostel Walter Schorr alle ehemaligen Mitglieder ein, sich heute nochmals als Bestandteil der heutigen Gemeinde Gronau zu fühlen. Er erinnerte dann an das Bibelwort des Gründungsgottesdienstes von 1908: „Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan“ (Matthäus 25,40).
Evangelist Wilfried Seifert, Leiter der Gemeinde, trug im Verlauf des Gottesdienstes einige Eckdaten der Gemeinde-Entwicklung und -Historie vor. Die Ursprünge der Gemeinde Gronau liegen in den Niederlanden und so begrüßte der Gemeindevorsteher auch die neuapostolischen Christen aus den Nachbarstädten Enschede und Losser, die die Gemeinde Gronau besuchen. „So können wir euch ein wenig von dem zurückgeben, was eure Vorfahren hier geleistet haben“, so Evangelist Seifert.
Dankbarkeit an erster Stelle
Grundlage der Predigt von Apostel Walter Schorr war das Wort aus Psalm 106,1: „Danket dem Herrn; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich.“ Der Apostel stellte im weiteren Verlauf die Facetten der Dankbarkeit in den Mittelpunkt der Wortverkündigung. Die Dankbarkeit gegenüber Gott solle bei jedem an erster Stelle stehen, das sei auch eines der herausragenden Merkmale des Lebens von Jesus Christus auf dieser Erde gewesen.
Im Verlauf des Gottesdienstes spendete Apostel Schorr noch das Sakrament der Heiligen Versiegelung. Er übermittelte vier gläubigen Christen, darunter drei Kindern, die Gabe des Heiligen Geistes. Im Rahmen der Feier des Heiligen Abendmahls mit der Gemeinde feierte der Apostel im Auftrag von Bezirksapostel Armin Brinkmann, der zu der Zeit in New York bei Stammapostel Wilhelm Leber weilte, auch das Abendmahl für die Entschlafenen.
Ordination zum Hirten
Zum Abschluss des Jubiläumsgottesdienstes überraschte Apostel Schorr die Gemeinden Gronau und Vreden noch mit einer weiteren Handlung. Er ordinierte Evangelist Wilfried Seifert, den Vorsteher von Gronau und Vreden, zum Hirten für die beiden Gemeinden und den Bezirk Münster.
Anschließend war rund um das Kirchengebäude noch ein gemütliches Beisammensein vorbereitet. Am reichhaltigen Buffet konnte sich jeder versorgen und die Kinder tobten auf der aufgestellten Hüpfburg herum. Auch Apostel Schorr und seine Frau genossen noch einige Zeit die Gemeinschaft mit den Gemeindemitgliedern aus dem Westen des Münsterlands.
Erste Gottesdienste ab 1904
Das Jahr 1908 wird wegen des Weihgottesdienstes am 11. Oktober als das Gründungsjahr der neuapostolischen Kirchengemeinde Gronau betrachtet, obwohl bereits seit dem Jahre 1904 im Rahmen der Missionstätigkeit niederländischer Seelsorger mehr oder weniger regelmäßig Gottesdienste in Gronau stattfanden.
In den folgenden Jahren entwickelte sich die noch junge Gemeinde unter der Leitung von Priester Gert Greveling aus Enschede kontinuierlich. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 bremste das erfreuliche innere und äußere Wachstum der Gemeinde. Die Folge war eine deutliche Verringerung der Zahl der Mitglieder und letztendlich der Verkauf des Kirchengebäudes. Nur wenige Gronauer Glaubensgeschwister blieben zurück. Diese konnten durch den andauernden Krieg nicht mehr von den niederländischen Seelsorgern betreut werden. Erst im Jahre 1925 sandte Stammapostel Hermann Niehaus Priester Wilhelm Weber von Osnabrück nach Gronau, um die Gemeinde erneut aufzubauen und zu betreuen.
Weihe durch Bezirksapostel Schmidt
Als Versammlungsstätten für die Gottesdienste dienten zunächst die Wohnungen von Gemeindemitgliedern. Als die Zahl der Gottesdienstbesucher größer wurde, mietete die Gemeinde verschiedene Räumlichkeiten an. Im Jahr 1957 entstand schließlich das Kirchengebäude an der Grünstiege 33. Dieses wurde am 21. Februar 1957 von Bezirksapostel Walter Schmidt eingeweiht.
Aktuell gehören 227 Geschwister aus Gronau und den umliegenden Ortschaften wie Epe, Ochtrup, Enschede und Losser (Niederlande) zur Gemeinde. Betreut werden diese von einem Hirten, vier Priestern und vier Diakonen.
Gemeinde Gronau feiert 100 Jahre
13. Oktober 2008
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
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