
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Lünen. Am Sonntag, 27. September 2009, empfing die Gemeinde Lünen-Brambauer (Bezirk Dortmund-Nord) Bezirksapostel Armin Brinkmann zu einem Festgottesdienst. Anlass seines Besuches waren die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Geburtstag der Gemeinde. Apostel Klaus Zeidlewicz (Bereich NRW-Südwest) und der unter anderem für die Lünener Gemeinden zuständige Bischof Roland Eckhardt begleiteten den Bezirksapostel.
Auch der Bürgermeister der Stadt Lünen, Hans Wilhelm Stodollick und Jürgen Salamon vom Presbyterium der benachbarten Evangelischen Kirchengemeinde Brambauer und seine Frau Silke überbrachten der Gemeinde Grußnoten und Segenswünsche zum Jubiläum.
Aus der Gemeindechronik
Die Gründung der Gemeinde Brambauer steht in engem Zusammenhang mit dem Wandel der Ortschaft Brambauer von einer Bauernschaft zu einem vom Steinkohlebergbau geprägten Industrieort. Durch Umzüge aus den umliegenden Ortschaften nach Brambauer kamen auch neuapostolische Christen aus den Bereichen Herne und Recklinghausen in den Ort und fanden sich dort zu ersten Gottesdiensten zusammen.
Erster Vorsteher der Gemeinde Brambauer war von 1909 bis 1920 Priester Bernhard Muck, der von Mengede zugezogen war und in der dort schon bestehenden Gemeinde als Priester gedient hatte. Gerade 25 Jahre alt war Bernhard Muck, als er die Verantwortung für die Gemeindeleitung in Brambauer übernahm, so berichtet die Chronik. Mengede und Brambauer zählten damals zum Bezirk Herne, wo schon ab Ende des 19. Jahrhunderts neuapostolische Gemeinden bestanden.
Rasantes Gemeindewachstum
Bereits ab 1928 versammelte sich die Gemeinde Brambauer in einer eigenen Kirche. Der damalige Hauptleiter der Neuapostolischen Kirche, Stammapostel Hermann Niehaus (1848-1932), weihte am 1. Juli 1928 das neue Gotteshaus. Ein rasantes Gemeindewachstum - die Chronik berichtet von einer Mitgliederentwicklung von 100 Gemeindemitgliedern im Jahr 1921 bis zu gut 500 im Jahr 1932 - hatten den Bau dieser Versammlungsstätte nötig werden lassen. 1982 wurde das mittlerweile nicht mehr zeitgemäße Gebäude abgerissen und an derselben Stelle ein neues Gemeindezentrum errichtet.
Heute zählt die Gemeinde Lünen-Brambauer etwa 350 Mitglieder und wird ab 2006 von Priester Michael Reich als dem sechsten Vorsteher seit Bestehen der Gemeinde geleitet. Weitere siebzehn ehrenamtlich tätige Seelsorger unterstützen ihn in dieser Aufgabe.
100 Jahre Gemeinde Brambauer - lebendig, freudig, herzlich
Die Feierlichkeiten zum Gemeindejubiläum hatten begonnen mit einem Tag der offenen Tür am Sonntag, 13. September 2009. "100 Jahre Gemeinde Brambauer - lebendig, freudig, herzlich" lautete das Festmotto, das auf einem großen Transparent am Kirchengebäude angebracht war. Die Gemeinde hatte eingeladen zum Gottesdienst am Vormittag, musikalischen Darbietungen am Nachmittag und zu einem Blick in die Gemeindechronik.
Für das dritte Adventwochenende (12. und 13. Dezember 2009) ist zum Abschluss des Jubiläumsjahres ein Weihnachtsbasar auf dem Kirchengelände geplant.
Gott in der Mitte
Bezirksapostel Armin Brinkmann grüßte die Jubiläumsgemeinde zu Beginn des Festgottesdienstes mit einem Psalmwort: "Dem Gerechten muss das Licht immer wieder aufgehen und Freude den frommen Herzen." (Psalm 97,11). Die Betonung legte er dabei auf die beiden Worte "immer wieder".
So hätten das auch die Gemeindegründer getan, verwies der Bezirksapostel auf die Chronik. Sei hätten Gott immer wieder in die Mitte allen Bemühens gestellt, er - Gott - habe stets die geistige Präsenz im Gemeindeleben besessen. "So ist es möglich geworden, dass Brambauer ein lebendige, freudige und herzliche Gemeinde ist, wie es euer Motto sagt," so Bezirksapostel Brinkmann. Und er fügte an: "Lasst uns dafür Gott danken."
Gemeinde - ein göttliches Gebilde
Für seine Predigt hatte der Bezirksapostel ein Wort aus den Apokryphen gewählt. "Und die Gemeinde kam zusammen, um zum Kampf bereit zu sein und um miteinander zu beten und Gnade und Hilfe von Gott zu erflehen." (1. Makkabäer 3,44).
Die Gemeinde und nicht so sehr der Einzelne stehe hier im Mittelpunkt der Betrachtung, so der Bezirksapostel. Auch gelte es nicht zu fragen, wogegen zu kämpfen sei, wo die Front läge. "Lasst uns vielmehr fragen, wofür wir kämpfen", ermunterte er seine Zuhörer und gab sogleich die Antwort: "Für Gott!" Und das wollte er so verstanden wissen: "Lasst uns dafür kämpfen, dass Gott im Mittelpunkt steht, dass er das Zentrum unseres Seins ist."
Auf Wunsch des Bezirksapostel überbrachte zunächst Priester Michael Reich, der Gemeindevorsteher von Brambauer, einige Grußworte an seine Glaubensgeschwister. Er machte allen Mut, weiterhin an einer gesegneten Gemeindeentwicklung mitzuwirken.
Apostel Klaus Zeidlewicz nahm in seinem Predigtbeitrag den Begriff Gemeinde auf und erläuterte, dass eine Gemeinde nicht einfach eine soziale Einrichtung sei. "Gemeinde ist ein göttliches Gebilde, das durch die Wirkung der Sakramente geprägt ist." Als solche könne sie für Gott kämpfen und mit Gott siegen.
Gemeinde als Ort der Ruhe und Besinnung
Der Bürgermeister der Stadt Lünen erwähnte in seiner Festansprache die Wichtigkeit christlicher Gemeinden in bewegter Zeit als Zufluchts- und Rückzugsorte vor übermächtig werdender Konsumorientierung und Vereinzelung in der Gesellschaft.
Er sei dankbar über die aktive neuapostolische Gemeinde in Brambauer. Mit dem Zitat aus dem Buch des Propheten Jeremia: "Suchet der Stadt Bestes, ... , und betet für sie zum Herrn; denn wenn's ihr wohlgeht, so geht's auch euch wohl."( Jeremia 29, aus 7) forderte er zum Schluss seiner Rede alle auf, mit ihrer christlichen Kraft am Gemeinwohl der Stadt mitzuwirken.
Die Vertreter der Evangelischen Kirchengemeinde würdigten zum Jubiläum die beiderseitigen gutnachbarschaftlichen Beziehungen und wünschten die Fortsetzung und Vertiefung der christlichen Begegnung.
100-jähriges Jubiläum Lünen-Brambauer
3. Oktober 2009
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Günter Lohsträter
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