
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Bissau/Dortmund. Guinea-Bissau liegt an der Atlantikküste in Westafrika. Das Land mit seinen rund 1.4 Millionen Einwohnern wird seit Anfang 2008 von der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen aus betreut. Anlässlich des Besuchs von Stammapostel Wilhelm Leber erschien eine Chronik über die Entwicklung der Neuapostolischen Kirche in dem westafrikanischen Land.
1446 besetzten die Portugiesen das Gebiet des heutigen westafrikanischen Staates Guinea-Bissau und gründeten Portugiesisch-Guinea. 150 Jahre später war die Region Hauptumschlagplatz ihres Sklavenhandels. Die Kolonialzeit dauerte mehr als 500 Jahre, bis Amilcar Lopes Cabral 1955 die PAIGC (Afrikanische Partei für die Unabhängigkeit von Guinea-Bissau und Kap Verde) gründete und 1963 den Unabhängigkeitskrieg gegen die Kolonialherren begann. 1972 hatten die Unabhängigkeitskämpfer den Großteil des Landes inklusive Kap Verde unter ihrer Kontrolle.
Die Unabhängigkeit Guinea-Bissaus wurde am 24. September 1973 proklamiert und am 10. September des folgenden Jahres von Portugal anerkannt. Bis heute ist der 24. September der Nationalfeiertag des Landes.
Die Neuapostolische Kirche in Guinea-Bissau
Als erster neuapostolischer Seelsorger kam im Jahr 1978 Evangelist Willi Fischer nach Guinea-Bissau. Bei diesem Besuch lernte er den heutigen Bezirksältesten Augusto da Costa kennen. Durch diese ersten Kontakte wurden kurze Zeit später die ersten Gläubigen getauft und versiegelt. Augusto da Costa wurde zum Diakon gesetzt.
Vier Jahre später hatte die Gemeinde in Guinea-Bissau bereits 36 Mitglieder. Diakon da Costa empfing das Priesteramt.
Apostel Schneider übernimmt die Betreuung
1984 übernahm Bezirksapostel Klaus Saur den Apostelbezirk Hessen und die angegliederten Missionsgebiete. Im Folgejahr bereiste er die nordwest-afrikanische Region. In neun Gottesdiensten spendete er mehr als 400 Gläubigen die Gabe des Heiligen Geistes.
An der Seite von Bezirksapostel Saur wirkte später in Nordwestafrika der 1984 zum Apostel gesetzte Herbert Schneider. Nach der Inruhesetzung von Bezirksältesten Willi Fischer im Jahre 1988 unterstützten Bischof Karl Teufel und weitere Seelsorger aus Baden den Apostel.
Erster einheimischer Apostel
1989 erhielt Guinea-Bissau mit Abubacar Mané einen einheimischen Apostel. Nach dessen Tod Ende 1992 wirkte Apostel Fernando Mendes bis zu seiner vorzeitigen Ruhesetzung am 24. November 1997 in Guinea-Bissau. An seine Stelle trat Anfang 1998 Alfredo Angaré. Stammapostel Fehr ordinierte ihn am 25. Januar zum Apostel.
Nach der krankheitsbedingten Ruhesetzung von Apostel Herbert Schneider im Jahr 1994 wurde das Land durch Apostel Wolfgang Eckhardt betreut. An seine Stelle trat Ende 1999 der neu gesetzte Apostel Gert Opdenplatz, der zuvor schon als Bischof in den westafrikanischen Ländern tätig gewesen war.
Wachstum auf mehr als 25.000 Mitglieder
Zu Beginn der Tätigkeit von Bezirksapostel Saur Ende 1984 gab es in Guinea-Bissau 222 neuapostolische Christen. Als die Zuständigkeit für das Land 1995 an die Gebietskirche Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland unter der Leitung von Bezirksapostel Hagen Wend überging, bekannten sich in dem Land mehr als 26.500 Christen zum neuapostolischen Glauben.
Am 4. Dezember 2000 war ein Besuch von Stammapostel Richard Fehr in Guinea-Bissau geplant. Technische Probleme an der gecharterten Maschine verhinderten jedoch den Flug von Mali aus in das Nachbarland. In Bissau hielt daher Apostel Opdenplatz den Gottesdienst. 1.500 Gläubige nahmen daran teil.
Erster Besuch von Stammapostel Fehr
Stammapostel Fehr holte seinen Besuch am 4. November 2002 nach. Es war der erste Besuch eines Stammapostels in dem westafrikanischen Land. Er diente den 1.200 Gottesdienst-Teilnehmern mit dem Wort aus Römer 8,14: „Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.“ An diesem Gottesdienst nahmen aus der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen Bezirksapostel Horst Ehlebracht sowie Apostel Armin Brinkmann teil.
Zur Übergabe des Missionsgebietes an die Neuapostolische Kirche Nordrhein-Westfalen Anfang 2008 lebten 35.000 neuapostolische Christen im Land. Sie wurden von Apostel Alfredo Angaré, 30 Bezirksämtern und rund 2.100 weiteren Seelsorgern betreut.
Gebietskirche NRW übernimmt Betreuung des Landes
Am 9. November 2007 ordinierte Stammapostel Wilhelm Leber mit Bezirksältester Agostinho Indami einen zweiten Apostel für Guinea-Bissau. Den beiden Aposteln steht Bischof Sanha N'Dami zur Seite.
Im Januar 2008 – kurz nach der Übergabe der Betreuung an die Gebietskirche Nordrhein-Westfalen, reiste Apostel Manuel Luiz (Portugal) in das Land und besuchte die Bezirke und Gemeinden, um sich einen ersten Eindruck von der Situation zu verschaffen.
Erster Besuch von Bezirksapostel Brinkmann
Im Februar wollte Bezirksapostel Armin Brinkmann das Land besuchen, musste die Reise wegen des Heimgangs von Apostel Reinhold Skielka jedoch verschieben. Im Juni traf er Apostel Manuel Luiz in Bissau, der die geplanten Gottesdienste und Amtseinsetzungen vorbereitet hatte. Unter anderem galt es, den Besuch von Stammapostel Wilhelm Leber im Oktober 2009 vorzubereiten.
In einem Gottesdienst auf der Reise ordinierte der Bezirksapostel acht Bezirksälteste, 14 Bezirksevangelisten, 24 Hirten und 66 Evangelisten. Mehr als 1.000 neuapostolische Christen nahmen an diesem Gottesdienst teil.
Heute versammeln sich die 37.000 neuapostolischen Christen in 605 Gemeinden. 2.300 Seelsorger betreuen die Gemeinden, darunter 24 Bezirksälteste und 47 Bezirksevangelisten.
Broschüre zum Download
Die Broschüre "Herzlich willkommen in Guinea-Bissau" steht zum Download zur Verfügung.
Broschüre "Herzlich willkommen in Guinea-Bissau"
5. November 2009
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Archiv
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