
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
NRW/Oberhausen. Zum Abschluss des diesjährigen Jugendtages fand am Sonntagnachmittag das bereits traditionelle Benefizkonzert statt. Das Jugend-Sinfonieorchester Nordrhein-Westfalen und der Jugend-Konzertchor Nordrhein-Westfalen boten ein Konzert auf hohem Niveau. 4.400 Besucher ließen sich in der Arena Oberhausen von der schwungvoll-jugendlichen Musik begeistern.
"Praise his holy name" hatten die Veranstalter als Titel für dieses Konzert ausgewählt, eine Textzeile aus dem gleichnamigen Gospel von Keith Hampton, den der Jugend-Konzertchor (JKC) zur Mitte des Konzerts vortrug.
Auftakt mit Mendelssohn
Zum Auftakt bot das Jugend-Sinfonieorchester (JSO) unter der Leitung seines Vizedirigenten Fabian Reichart mit dem Hochzeitsmarsch aus dem Bühnenstück „Ein Sommernachtstraum“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy (1803-1847). Erster Applaus hallte durch die Arena.
Stefan Vis, der auch die Moderation des Konzerts an diesem Abend übernommen hatte, kündigte den zweiten Vortrag an. Orientalische Klänge gebe es nun zu hören, machte er neugierig. Klänge wie von Schlangenbeschwörern und Bauchtänzerinnen mit feurigem Temperament wolle er mit dem Orchester präsentieren.
Klangreise in das Alte Testament
Und in der Tat: Die Bacchanale aus der Oper “Samson und Delilah” von Camille Saint-Saёns (1835-1923) nach einem Arrangement von Merle J. Isaac bot diese Klänge. Die Bacchanale beschreibt musikalisch den Tanz der Priester des im Alten Testaments erwähnten Philister-Götzen Dagon, der in der Geschichte um den Richter Simson und seine Geliebte Delia eine Rolle spielte. Ein stets stärker werdender Klangteppich von Trommelwirbeln endete in einem furiosen Finale.
Bereits auf ihrer Konzertreise in der Schweiz hatten die Musiker dieses Stück im Programm. Stefan Vis zeigte als Dirigent einmal mehr, wie er seine Musiker punktgenau zu Höchstleistungen motivieren kann.
Kyrie und Gloria
Die nächsten beiden Vorträge wurden vom Jugend-Konzertchor gestaltet. Stephan Arnold und Martin Willms hatten den aus 270 Sängerinnen und Sängern bestehenden Chor hervorragend eingestimmt und dirigierten bei diesem Konzert im Wechsel.
Aus der Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) trug der Chor die Kyrie und das Gloria vor. Martin Willms führte beim Vortrag von Kyrie und Gloria den Chor - und beim Gloria auch die vier Solisten - mit sicherem Dirigat. An der Orgel begleitete Philipp Kujath den Gesang.
Einen starken Eindruck machten die Musiker, Chor, Solisten und Organist, beim ausführlichen Finale des Gloria. Ein mehrfaches "Amen", fast fugenmäßig von den Solisten im Wettstreit mit dem Chor vorgetragen, verschmolz zu einem starken Gotteslob.
Förderung der Musik in Angola
Die erste kurze Konzertpause nutzten Bezirksapostel Rainer Storck und Bezirksapostelhelfer João Uanuque Misselo (Angola) für eine Rückblende auf das Benefizkonzert im Jahr 2014. Damals waren etwa 17.000 Euro Spendengelder eingegangen, die - wie seinerzeit angekündigt - in die Förderung von musikalisch interessierten Jugendlichen investiert wurden.
Der Bezirksapostelhelfer berichtete mit einem herzlichen Dank an die Spender von der erfolgreichen Aktion. Fast 40 Instrumente hätten angeschafft werden können. Bei der Abwicklung habe die Neuapostolische Kirche Kapstadt (New Apostolic Church Cape) geholfen. Seit März 2016 seien alle Instrumente in Luanda (Angola) verfügbar, drei Lehrkräfte für den Musikunterricht für Kinder und Jugendliche tätig, 100 Teilnehmer würden Blockflötenunterricht erhalten und Notenlesen lernen.
"In Angola-Ost existiert mittlerweile ein Orchester, das zum Besuch des Stammapostels in Angola im Februar 2016 ein Konzert gegeben hat", freute sich der Bezirksapostelhelfer. "Ich danke euch allen sehr für eure Unterstützung!", endete er seine kurze Ansprache.
Moderne Vertonung des Vaterunsers
Musikalisch ging es weiter mit einer Vertonung des Vaterunsers aus dem 20. Jahrhundert. Chor und Orgel präsentierten die Komposition von Albert Hay Malotte (1895-1964), die 1935 entstanden ist. "The Lord's Prayer" zählt zu den bekanntesten sakralen Kompositionen von Malotte.
Demutsvoll und anbetend, mit weichen Tönen, beginnt das musikalische Gebet und steigert sich zu starken Harmonien und machtvollem Klang bei "For thine is the kingdom, the power, and the glory, for ever and ever." ("Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit"), um mit einem sanften "Amen" zu enden. Chor und Organist lieferten einen mit starkem Applaus bedachten Vortrag ab.
Gospel und Filmmusik
Noch zweimal punktete der Chor, diesmal mit Klavierbegleitung, beim Publikum. Diese beiden Vorträge hatten schon am Vormittag zur Gestaltung des Jugendgottesdienstes beigetragen. "Somebody 's knockin' at your door", ein traditioneller Spiritual im Arrangement von Evelyn R. Larter, korrespondierte mit dem Motto des Jugendtags 2016 "Schau mal wer da klopft".
Der Titelsong des Benefizkonzertes "Praise his holy name" ließ dann die Zuhörer nicht mehr ruhig auf ihren Plätzen sitzen. Ganz nach der Art des zeitgenössischen Komponisten Keith Hampton (*1973) ließen sie sich von dem schnellen und mitreißend vorgetragenen Gospel animieren, den Rhythmus mitzuklatschen.
Das JSO setzte das Programm fort mit "The Followship of the ring" ("Die Gefährten") aus der Filmmusik zu "Herr der Ringe" von Howard Shore (*1946). Mit ein wenig Schmunzeln versuchte Stefan Vis den Zuhörern einen biblischen Bezug zu dieser Filmmusik zu liefern: Wie immer im Leben - und auch in der Bibel - gebe es einen Kampf zwischen Gut und Böse, so sein nicht ganz ernst zu nehmender Hinweis.
Zu den folgenden Melodien aus der Filmmusik zu "Das Dschunglebuch" der Brüder Robert (1925-2008) und Richard (*1928) Sherman forderte Stefan Vis das Publikum auf, die vielen Tiere zu entdecken, die mit ihren Stimmen zu Wort kämen.
Benefiz-Zweck 2016
Bevor das Konzert zu Ende ging, erläuterte Apostel Franz-Wilhelm Otten, für die Jugendseelsorge in Nordrhein-Westfalen zuständig, noch den Benefiz-Zweck dieses Konzerts.
Anders als bisher solle der Spendenerlös nicht zur Förderung eines einzelnen Projektes dienen, sondern die Mittel sollten breiter gestreut werden. So wolle man nach einem Beschluss der Kirchenleitung die Länder in Osteuropa unterstützen, die besonders unter Armut zu leiden hätten. Dazu zählte er Lettland und Litauen im Baltikum, Albanien und den Kosovo sowie die drei ebenfalls von Nordrhein-Westfalen aus betreuten Länder Armenien, Aserbaidschan und Georgien im Kaukasus.
Armut in der Gesamtbevölkerung und Perspektivlosigkeit vor allem bei den jungen Menschen seien in jenen Ländern die lebensbestimmenden Elemente, so Apostel Otten. Dahin solle die Hilfe gehen.
Halleluja - a soulful celebration
Mit dem weltberühmten "Halleluja" aus dem Oratorium "Der Messias" von Georg Friedrich Händel (1685-1759) in einer modernen Fassung des Filmkomponisten Mervin Warren (*1964) eröffnete der Jugend-Konzertchor den Schlussteil des Benefizkonzertes. Chor, Klavier und Schlagzeug sprühten vor Elan bei diesem Vortrag, der dem Titel, den Warren seiner Händel-Bearbeitung gab, vollends gerecht wurde: "Halleluja - a soulful celebration".
"Viva la Vida" von der britischen Pop-Gruppe Coldplay und ein Medley von Stücken aus dem Musical "König der Löwen" von Elton John (*1947) beendeten das mit kräftigem Applaus bedachte Konzert. 23.138,54 Euro ließen es sich die Konzertbesucher kosten - Geld das den bedürftigen Menschen in den genannten Ländern zugutekommen wird.
Jugendtag: Benefizkonzert bringt 24.000 Euro (1)
9. Juli 2016
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Andreas Otto
Datenschutzeinstellungen
Mit Hilfe einiger zusätzlicher Dienste können wir mehr Funktionen (z.B. YouTube-Video-Vorschau) anbieten. Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.
Datenschutzeinstellungen
Diese Internetseite verwendet notwendige Cookies, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Jeder Nutzer entscheidet selbst, welche zusätzlichen Dienste genutzt werden sollen. Die Zustimmung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Einstellungen
Nachfolgend lassen sich Dienste anpassen, die auf dieser Website angeboten werden. Jeder Dienst kann nach eigenem Ermessen aktiviert oder deaktiviert werden. Mehr Informationen finden sich in der Datenschutzerklärung.