
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Greven. Elf Monate dauerten die Bauarbeiten am neuen Gebäude der Gemeinde Greven im Münsterland. Am Samstag, 20. August 2016, überreichten die Architekten symbolisch den Schlüssel an Gemeindevorsteher Jürgen Heinke. Dazu hatten die Gemeindemitglieder zu einer Feierstunde eingeladen.
Wer die Innenstadt von Greven (Bezirk Münster) besucht, der kommt fast automatisch an dem neuen Gotteshaus der Neuapostolischen Kirche vorbei. Es steht an einer der Hauptverkehrsstraßen, direkt an einem Kreisverkehr. Der beleuchtete Schriftzug „Neuapostolische Kirche“ und das Symbol der Kirche weisen Besuchern den Weg. Das Gebäude wirkt durch den hellgrauen Klinker sowie durch viele Fenster offen und einladend.
Quadratischer Grundriss
Vom Parkplatz aus erreicht der Besucher den Eingang zur Kirche über einen Vorplatz, der von Lichtstehlen eingefasst ist. Das Gebäude hat einen kubischen Baukörper. Es besteht aus dem mit acht Metern Höhe deutlich auffallenden Kirchenschiff und dem flachen, eingeschossigen Anbau. Das gesamt Areal mit Innenhof hat eine rechteckige Grundform.
Der Kirchensaal mit seinen 150 Plätzen ist quadratisch. Im Anbau finden sich Sakristei und Mehrzweckräume. Mittels Trennwänden lassen sich daraus bis zu drei einzelne Räume bilden, die als Sakristei und für die Unterrichte genutzt werden. Für größere Veranstaltungen können sie zu einem großen Foyer zusammengelegt werden. Ein in den Anbau eingestellter Kubus beinhaltet die sanitären Räume und die Garderobe.
Ein offenes Haus
In seiner Rede zeigte sich Gemeindevorsteher Jürgen Heinke dankbar und begeistert über den gelungenen Neubau: „Es ist für uns als Gemeinde ein tolles Gefühl und etwas Besonderes, ein solches neues Kirchengebäude geschenkt zu bekommen.“ Er berichtete von viel positiver Resonanz, die die Gemeindemitglieder von der Stadt und den Bürgern erhalten habe.
Bisher handele es sich bei der Kirche um ein Gebäude. Mit der Gemeinde komme nun Leben in das Gotteshaus. Sein Ziel: „Ich wünsche mir, dass sich hier jeder willkommen fühlt, dass es ein offenes Haus ist, eine offene Kirche.“
Stadt gratuliert
Bürgermeister Peter Vennemeyer gratulierte der Gemeinde zu ihrem bemerkenswerten Kirchengebäude. Für die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung sei ein Kirchenneubau ein spannendes Projekt gewesen. „Wir hatten mit den diesbezüglichen Bauvorschriften bislang wenig Erfahrung“, schmunzelte er. Es sei schon etwas Besonderes, als Bürgermeister in der heutigen Zeit bei einer Kirchweihe dabei sein zu dürfen.
Daria Kliem, stellvertretende Leiterin der Bauabteilung der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen, erinnerte in ihrer Ansprache an die lange Zeit von den ersten Planungen bis zur Fertigstellung der Kirche. „Insgesamt wurden seit 2008 dreizehn verschiedene Grundstücke als Standorte geprüft und verworfen“, so Daria Kliem. Gemeinsam mit dem Architekten der Kirche fand man erst spät den heutigen Standort an der Königstraße, den 2013 gekauft wurde. Anfang September 2015 starteten dann die Bauarbeiten. Bereits im November feierte die Gemeinde Grundsteinlegung und Richtfest (wir berichteten). 1,3 Millionen Euro investierte die Kirche in das neue Gebäude.
Eine lebendige Gemeinde
Grußworte zur Schlüsselübergabe kamen auch von der evangelischen Nachbarkirche. Zwei Vertreter des Presbyteriums überbrachten Glückwünsche und ein Geschenk. Dabei betonten sie, dass nicht Geschichte oder Architektur eines Gotteshauses entscheidend seien, sondern ob eine Kirche mit Leben erfüllt sei. Angesichts des Gemeindechors und der Kinderschar habe er keine Sorge, dass die neuapostolische Gemeinde Greven das Gemeindeleben vielfältig gestalten werde, so der Vertreter der evangelischen Kirche.
Mit der Übergabe eines symbolischen Schlüssels durch das Architekturbüro Schulze Gronover an Priester Jürgen Heinke nahm die Gemeinde das Gebäude offiziell in Besitz. Bezirksältester Michael Nehrke beschloss die Feierstunde abschließend mit einem Gebet, nachdem beim Lied „Großer Gott wir loben dich“ die neue elektronische Orgel zum Einsatz gekommen war.
Kunst am Kirchenbau
Hingucker im neuen Gotteshaus sind neben dem Altar in Betonoptik die mit Glaskunst gestalteten 32 Fenster im oberen Bereich des Kirchenschiffs. Diese wurden von der Künstlerin Lea Schulz-Dievenow mit Motiven versehen, die den Lebenszyklus darstellen. Symbolisiert werden die vier Jahreszeiten mit entsprechenden Farben in fließenden Formen.
Im Foyer der Kirche findet sich ein weiteres Projekt mit Glaskunst-Elementen. Der Lebensbaum symbolisiert die Entwicklung und das Wachstum der Gemeinde.
Die künstlerischen Glaskunst-Elemente beim Kirchenbau waren Empfehlungen des Gestaltungsbeirats der Stadt Greven. Die Entwürfe wurden vor Baubeginn vorgelegt und von dem Beratungsgremium mit Begeisterung aufgenommen.
Die Gemeinde Greven
Heute besuchen 80 bis 90 Gläubige am Sonntag die Gottesdienste in der Kirche in Greven, davon mehr als 20 Kinder. Muttergemeinde war Reckenfeld, die 1927 entstand und 1956 ein erstes eigenes Kirchengebäude erhielt. Daraus entwickelten sich in den Folgejahren die Gemeinden Greven und Emsdetten.
2010 wurde der Standort Emsdetten wieder aufgegeben, 2012 folgte Greven. Danach versammelten sich die Gläubigen am Standort im Ortsteil Reckenfeld. Doch das Gebäude dort war renovierungsbedürftig und verfügte nicht über ausreichende Nebenräume. Eine Erweiterung wäre kaum möglich und zudem kostenintensiv gewesen. Daher traf der Landesvorstand nach manchen Überlegungen die Entscheidung, einen Neubau anzustreben, der nun, acht Jahre nach den ersten Überlegungen, übergeben werden konnte.
Tag der offenen Tür im Oktober
Die Gemeinde möchte der Bevölkerung von Greven das neue Gebäude bei einem Tag der offenen Tür am Sonntag, den 2. Oktober 2016 vorstellen. Tags zuvor ist ein Konzert des Münsteraner Projektchors geplant.
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