
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Altena. Zum 125-jährigen Bestehen der Gemeinde Altena (Bezirk Iserlohn) besuchte Bezirksapostel Rainer Storck am Sonntag, den 21. August 2016 die Stadt im Sauerland. Es war der erste Gottesdienst nach einer längeren Umbauphase. 1891 fand in Altena der erste neuapostolische Gottesdienst in einem Wohnhaus statt.
Dem Jubiläumsgottesdienst legte Bezirksapostel Rainer Storck das Bibelwort aus Jeremia 41, aus dem 17. Vers, zugrunde: „Und sie zogen hin und kehrten ein in der Herberge“. Damit nahm der Leiter der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen Bezug auf die Geschichte der Stadt. In der Burg Altena, über Jahrhunderte kultureller Mittelpunkt des Märkischen Kreises, richtete der Altenaer Lehrer Richard Schirrmann 1912 die erste ständige Jugendherberge der Welt ein. Er war zudem Gründer des Deutschen Jugendherbergswerks. Seine Idee wurde weltweit nachgeahmt.
Schutz geben, Wärme spenden und versorgen
In der Predigt blickte Bezirksapostel Storck jedoch nicht zurück, sondern nach vorn. Als Rückblick eigne sich die Festschrift, die anlässlich des 125-jährigen Bestehens erarbeitet und veröffentlicht worden war. Ihm ging es jedoch mehr darum, wie es in Altena weitergehen möge. Dabei zog der Bezirksapostel Parallelen zur Jugendherbergs-Bewegung. Er empfahl den Zuhörern, den Begriff Herberge mit Schutz geben, Wärme spenden und versorgen zu übersetzen und im Gemeindealltag mit Leben zu füllen.
Zum Herbergsgedanken gehöre aber auch, sich in einem solchen Ort selbst einzubringen, etwa um zu spülen, die Betten zu machen. Auch dies sei, so Bezirksapostel Storck, auf das Gemeindeleben übertragbar. Es gelte bei aller Arbeit, sich auf die vier Säulen des Glaubens zu gründen: Die Lehre der Apostel, das Pflegen der Gemeinschaft, das Beten und das Brotbrechen. „Dann bleibt die Botschaft Gottes nicht in den Ohren stecken, sondern geht ins Herz“, so der Bezirksapostel.
Gratulation des Bürgermeisters
Am Festgottesdienst und anschließenden Empfang nahmen Bürgermeister Dr. Andreas Hollstein und sein Vertreter Kämmerer Stefan Kemper für die Stadt Altena teil. Der Bürgermeister wandte sich nach dem Gottesdienst mit einem Grußwort an die Festgemeinde und überbrachte Glückwünsche zum Jubiläum im Namen des Stadtrats und der Stadtverwaltung.
Umbauarbeiten abgeschlossen
Erst am Freitag vor dem Jubiläumsgottesdienst waren die Umbauarbeiten am Kirchengebäude abgeschlossen worden. Unter anderem ist das Kirchenschiff nun über einen neuinstallierten Personenaufzug barrierefrei erreichbar. Zudem wurden die Sanitäreinrichtungen renoviert und der Eingangsbereich mit LED-Elementen neu illuminiert. Das Kirchenschiff erhielt eine neue, helle Aluminiumtür mit Glasscheiben. Dadurch gelangt zusätzliches Tageslicht in den Gottesdienstraum und dessen Vorraum.
Zu berücksichtigen war bei den Umbauarbeiten auch der Brandschutz. So wurde im Mehrzweckraum im Erdgeschoss eine feuerhemmende Fluchttür eingebaut. Der Mutter-Kind-Raum kann im Brandfall durch das Fenster zur Straßenseite über einen Rettungssteg verlassen werden. Vernetzte Rauchmelder runden das erforderliche Sicherheitskonzept ab.
Rückblick auf 125 Jahre
Die Tageszeitung der Region hatte die Bevölkerung in der Woche vor dem Jubiläumsgottesdienst in mehreren Artikeln über die Geschichte der Gemeinde informiert. Im August 1891 fand in Altena der erste neuapostolische Gottesdienst in einem Wohnhaus statt. Die Gläubigen der Stadt wurden zunächst von Seelsorgern der Gemeinde Iserlohn betreut. Am 13. Dezember 1891 besuchte Friedrich Wilhelm Menkhoff die junge Gemeinde Altena mit ihren damals acht Mitgliedern.
Zehn Jahre später war die Gemeinde auf 50 Gläubige angewachsen, 1944 zählte die Kirche in Altena 100 Mitglieder. Zuvor waren die Räumlichkeiten in einem Wohnhaus zu klein geworden, sodass in Gemeinschaftsarbeit von 1910 bis 1911 in Eigenleistung ein erstes eigenes Gotteshaus gebaut wurde.
Erst ein Anbau, dann ein Neubau
Bis zum Jahr 1952 wuchs die Mitgliederzahl der Gemeinde Altena auf 200 an. Bezirksapostel Walter Schmidt genehmigte daraufhin einen Anbau. 1984 erhielt die Gemeinde dann ein neues Kirchengebäude. Am 27. September weihte Apostel Alfred Kusserow das neue Gotteshaus an der Hardenbergstraße im Altenaer Behördenviertel.
1991 feierte die Gemeinde ihr 100-jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür und einem Gottesdienst, den Apostel Alfred Kusserow hielt. 2009 wurde das 25 Jahre alte Kirchengebäude umfangreich saniert und renoviert. 2014 folgte die Zusammenlegung der Gemeinden Altena und Nachrodt-Wiblingwerde am Standort Altena. Heute zählt die Gemeinde 139 Mitglieder, die von fünf priesterlichen Ämtern und zwei Diakonen betreut werden.
125 Jahre Neuapostolische Gemeinde Altena
26. August 2016
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Helmut Kretschmann
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