
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
São Tomé/Príncipe. Ende August besuchte Bezirksapostel Rainer Storck die neuapostolischen Christen auf den Inseln São Tomé und Príncipe. Bei Besprechungen und Ortsterminen ging es um Neubauten und Reparaturen einiger kleiner Kirchengebäude und Versammlungsräume. Höhepunkt der Reise war ein zweitägiges Jugendwochenende, an dem rund 1.000 junge Gläubige teilnahmen.
Von Angola aus erreichte Bezirksapostel Rainer Storck am Mittwochabend, den 23. August 2017 die Insel São Tomé. Mit dabei: Bezirksapostelhelfer João Uanuque Misselo (Angola), der in den portugiesisch-sprachigen Gebieten im Arbeitsbereich von Bezirksapostel Storck künftig mehr unterstützen wird.
Besuch auf Príncipe
Am nächsten Morgen ging es gemeinsam mit dem in São Tomé und Príncipe tätigen Apostel Massamba Diambu Tuku per Flugzeug auf die nördlich liegende zweite Hauptinsel Príncipe. Dort besichtigten sie den Versammlungsort der Gemeinde Picão. Das im Nordosten gelegene Kirchengebäude hat klimabedingte Schäden wie ein undichtes Dach und feuchte Grundmauern. Bezirksapostel Storck, gelernter Bauingenieur, besprach vor Ort mit Unternehmern mögliche Sanierungsarbeiten.
Nächster Stopp war das Dorf Porto Real im Landesinneren. Hier gründete Bezirksapostel Armin Brinkmann vor 30 Jahren eine der ersten Gemeinden auf Príncipe. Bis heute versammeln sich die Gläubigen in einem zur Verfügung gestellten Raum. Nun hat die Verwaltung der Kirchengemeinde ein Grundstück geschenkt. Die Gemeindemitglieder wollen nun in den nächsten Monaten mit von der Kirche zur Verfügung gestellten Materialien ein eigenes Gebäude errichten.
Kirche und Medizinstation Santo António
Letzte Station auf Príncipe war die Medizinstation in der Inselhauptstadt Santo António. Die etwa zehn Jahre alte Einrichtung liegt auf dem Gelände der örtlichen Kirche und wird seit 2012 in Kooperation mit dem Gesundheitsministerium betrieben. Die Station bietet eine allgemeinmedizinische Versorgung und leistet Präventionsmaßnahmen. Den Verantwortlichen sagte der Bezirksapostel die weitere Unterstützung der Kirche zu.
In der auf dem gleichen Grundstück gelegenen Gemeinde Santo António feierte der Bezirksapostel mit mehr als 300 Gläubigen den Abendgottesdienst. Der Predigt legte er das Wort aus Markus 5,41.42 zugrunde, mit dem Stammapostel Jean-Luc Schneider eine Woche zuvor bei seinem Besuch in Luena (Angola) gedient hatte (wir berichteten).
Verspätung durch Flugausfall
Am nächsten Morgen ging es für die Gruppe zum Flughafen. Dort erfuhren sie, dass das gebuchte Flugzeug mit Defekt in der Hauptstadt stehen geblieben sei. Glücklicherweise bekam die Reisegruppe noch Tickets für einen anderen Flug nach São Tomé, denn das Schnellboot zwischen den beiden Inseln braucht sechs Stunden für die Überfahrt, die Fähre 18 Stunden.
Mit leichter Verspätung erreichte der Bezirksapostel dann die Kirchenverwaltung in Vila Maria, wo sich die Bezirksämter der Region zu einem Seminar versammelt hatten. Die 40 Bezirksältesten und Bezirksevangelisten verfolgten aufmerksam die Ausführungen zum neuen Amtsverständnis der Kirche.
Wochenende für Jugendliche
Höhepunkt der Reise war der Samstag: 1.000 junge Gläubige im Alter von 14 bis 28 Jahren hatten sich rund um die Kirche Santa Cruz zu einem Jugendtag versammelt. Eingeladen war zudem die Gruppe der Mamas, also der Schwestern, die bereits Kinder haben und in den Gemeinden ihre jungen Glaubensschwestern sowie Kinder in der Sonntagsschule und in Kinderchören betreuen.
Ein junger Evangelist und eine junge Frau aus dem Zentralchor moderierten durch das abwechslungsreiche Programm unter dem Motto: „Die Freude am Herrn ist unsere Stärke“. So trugen Jugendchöre der beiden Bischofsbereiche verschiedene Stücke auf Portugiesisch und in Stammessprachen vor. Jugendgruppen hatten Theaterstücke vorbereitet, in denen es unter anderem um biblische Begebenheiten wie den Kampf zwischen David und Goliath ging.
Interviews zum Kennenlernen
In Gesprächen mit Bezirksapostel Storck und Bezirksapostelhelfer Misselo lernten die Jugendlichen die beiden Seelsorger besser kennen. So ging es darum, ob der Bezirksapostel in Deutschland Militärdienst geleistet habe und welchen Rat er jungen Gläubigen mitgebe, wenn diese einberufen würden. Andere Fragen drehten sich um die Glaubenserfahrungen des Bezirksapostels in seiner Jugendzeit oder seinen Lieblingssport. Auch der Bezirksapostelhelfer berichtete von seinen Glaubenserfahrungen, seinem Beruf und seiner Familie. Zudem zeigte Apostel Misselo, dass er musikalisches Talent hat: Gemeinsam mit den Jugendlichen stimmte er das traditionelle Stück „Ameni“ an.
Mittags wurden die Jugendlichen von den „Mamás“ mit traditionellen Eintöpfen (Reis mit Fisch, Huhn und Gemüse) versorgt. Die Apostel nutzten die Zeit für Gespräche mit den jungen Gläubigen. Abschließend kündigte der Bezirksapostel die Einrichtung eines Freizeitgeländes für die Jugendlichen an, für welches in Nordrhein-Westfalen Spenden gesammelt wurden (wir berichteten). Für dieses Vorhaben und die Spendenbereitschaft gab es viel Applaus.
Gottesdienst in Santana
Am Sonntagmorgen feierte der Bezirksapostel mit mehr als 700 Teilnehmern einen Gottesdienst für Jugendliche in Santana, der größten Kirche auf den beiden Inseln. Seinen jungen Glaubensgeschwistern diente er mit dem Bibelwort aus Psalm 27,4: „Eines bitte ich vom Herrn, das hätte ich gerne: dass ich im Hause des Herrn bleiben könne mein Leben lang, zu schauen die schönen Gottes-dienste des Herrn und seinen Tempel zu betrachten.“
In der Predigt nannte der Bezirksapostel Beispiele dafür, wie die Menschen Gott erleben könnten. Dies geschehe zum einen in der Schöpfung. „Sie ist einzigartig von Gott gemacht“, so der Bezirksapostel. Zum anderen sei Gott auch in den Überlieferungen seiner Wohltaten erfahrbar, von denen die Heilige Schrift berichte. Dies reiche jedoch nicht aus. Früher sei man Gott in der Stiftshütte und im Tempel nahe gewesen. „Heute ist es für uns der Gottesdienst: Hier hören wir sein Wort, hier erfahren wir Vergebung der Sünden, hier haben wir innige Gemeinschaft mit ihm in Jesus Christus im Sakrament des Heiligen Abendmahls“, so Bezirksapostel Storck.
Im Gottesdienst ordinierte der Bezirksapostel zwei Bezirksältesten und fünf Bezirksevangelisten. Weitere zwei Bezirksältesten und zwei Bezirksevangelisten wurden in ihren Ämtern für andere Bezirke bestätigt.
Mit Unterstützung von NAK-karitativ
Nachmittags besichtigte Bezirksapostel Storck noch einen Kirchenneubau in Cruzeiro. Das Gebäude hatten die Gemeindemitglieder in Eigenleistung mit zur Verfügung gestellten Materialien errichtet. Der Bezirksapostel lobte die handwerklich gute Ausführung. Weiter ging es zum Agrikulturprojekt Terra Batata. Die Mitarbeiter dort wurden in den letzten drei Jahren durch einen vom Hilfswerk NAK-karitativ bezahlten Agraringenieur angeleitet. In dieser Zeit gab es sichtbare Verbesserungen bei den Erträgen. Ortsansässige führen den Ackerbau- und Viehzuchtbetrieb nun in enger Abstimmung mit der Kirche als Eigentümer und NAK-karitativ weiter. 14 Familien profitieren derzeit von der Einrichtung. Sie versorgen sich selbst und finanzieren mit Verkäufen der Waren die Einrichtung.
Auf einem Teil des Geländes, Água Criola genannt, soll eine künftige Jugendbegegnungsstätte entstehen. Der Bezirksapostel besichtigte das Gelände und besprach die Angebote verschiedener Bauunternehmen. Die Fertigstellung der Einrichtung ist für das erste Halbjahr 2018 geplant.
Der Besuch auf São Tomé und Príncipe endete mit einer Besprechung, an der Bezirksapostelhelfer Misselo, Apostel Tuku und die beiden Bischöfe des Landes teilnahmen. Am Sonntagabend flog der Bezirksapostel über Lissabon zurück nach Deutschland.
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