
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Friedberg. Am selben Ort, an dem er vor 41 Jahren das erste Amt empfing – in der Stadthalle in Friedberg – wurde Bezirksältester Markus Hartung am 18. Februar 2018 von Bezirksapostel Bernd Koberstein in den Ruhestand verabschiedet. Es war der vorletzte Gottesdienst des Bezirksapostels, eine Woche vor seiner eigenen Ruhesetzung.
Als Bibelwort lagen dem Gottesdienst die Worte Jesu aus Lukas 12,49.50 zugrunde: „Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden auf Erden; was wollte ich lieber, als dass es schon brennte! Aber ich muss mich zuvor taufen lassen mit einer Taufe, und wie ist mir so bange, bis sie vollbracht ist!“
Voraussetzung zur Versöhnung mit Gott
In der Predigt ging Bezirksapostel Koberstein darauf ein, dass das Feuer ein Bild für den Heiligen Geist und das Evangelium sei: Jesus sei auf die Erde gekommen, um den Menschen das Evangelium zu verkünden und den Opfertod zu erdulden. Durch seinen Opfertod schuf er dann die Möglichkeit zur Versöhnung der Menschen mit Gott.
„Das wärmende Feuer des Evangeliums, das in jedem Gottesdienst brennt, hat als Kern die Liebe“, so der Bezirksapostel in seinen weiteren Ausführungen. Mit dem Bild des Feuers verbinde man nicht nur wohltuende Wärme, sondern auch Licht, sprich: Erleuchtung und Erkenntnis. Diese entstünden überall dort, wo das Feuer des Heiligen Geistes brenne. Als weitere Eigenschaften dieses Feuers nannte der Bezirksapostel dessen reinigende Kraft und anziehende Wirkung sowie die Freude und Begeisterung.
Begeisterung weitertragen
Übertragen auf das Glaubensleben rief der Bezirksapostel die Gemeinde auf, sich an Christus zu orientieren, nach dem Evangelium zu leben und die Begeisterung für Jesus an andere weiterzugeben. Er ermunterte seine Glaubensgeschwister, sich Zeit für Gott zu nehmen und mit Christus zu beschäftigen. Wenn dieses Feuer in der Gemeinde brenne, begegne man sich in Liebe, helfe einander und sei erfüllt von der Freude zu Christus.
In diesem letzten Gottesdienst, den er im Bezirk Frankfurt hielt, wandte sich der Bezirksapostel noch einmal besonders an die Eltern und Großeltern mit der Bitte, das Feuer des Evangeliums in den Herzen ihrer Kinder zu entfachen und es am Brennen zu halten. Ohne die Botschaft des Evangeliums hätten sie keine Möglichkeit, die Liebe Gottes zu erfahren sowie Gutes von Schlechtem zu unterscheiden.
Apostel Jens Lindemann forderte in seinem Predigtbeitrag alle Anwesenden auf, das persönliche Gebetsleben zu überprüfen. Beten mit Überzeugung, Ausrichtung auf das Evangelium entfache das Feuer des Glaubens immer wieder aufs Neue. Bezirksältester Hartung erinnerte in seinem Predigtbeitrag an das Olympische Feuer und rief die Gläubigen auf, als Fackelträger das Feuer des Evangeliums in die Welt zu tragen. Er beschloss sein letztes Dienen am Altar mit dem Appell des Apostels Paulus aus dem Römerbrief: „Seid brennend im Geist, dient dem Herrn“ (Römer 12,11).
Über 40 Jahre Seelsorger
Es waren emotionale Momente, als Bezirksapostel Koberstein nach der Feier des Heiligen Abendmahls Bezirksältesten Markus Hartung in den Ruhestand versetzte. Dieser stand dem Bezirksapostel nicht nur als Seelsorger und Vorsteher des früheren Bezirks Bad Homburg nahe, sondern auch als Mitarbeiter: Etliche Jahre hatte Markus Hartung die Verwaltung der Neuapostolischen Kirche Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland geleitet.
Fast auf den Tag genau vor 41 Jahren hatte Markus Hartung in der Stadthalle Friedberg das Unterdiakonenamt empfangen. „Nimm du mich ganz hin – so hat er auf den Ruf Gottes geantwortet“, charakterisierte der Bezirksapostel, bezugnehmend auf das Eingangslied des Chors zu Beginn des Gottesdienstes, den Bezirksältesten, der aus gesundheitlichen Gründen nun vorzeitig mit 59 Jahren in den Ruhestand trat. Gleichzeitig habe Markus Hartung stets auf die Hilfe Gottes vertraut.
Leiter des Kirchenbezirks Bad Homburg
Sein erstes Amt empfing Markus Hartung 1977 für die Gemeinde Oberursel, die er später auch als Vorsteher leitete. Elf Jahre später wurde er zum Bezirksevangelisten ordiniert, bevor ihn der damalige Bezirksapostel Hagen Wend 2007 als Bezirksältesten mit der Leitung des Bezirks Bad Homburg beauftragte.
Als Bezirksvorsteher begleitete Markus Hartung auch 2016 die Fusion der Bezirke Bad Homburg und Frankfurt. Die Leitung des neuen Bezirks Frankfurt übernahm Bischof Hartmut Vogel für eine Übergangszeit. Im Oktober 2017 wurde Lothar Basche zum Bezirksältesten ordiniert. Ihm stand Markus Hartung seitdem als zweiter Bezirksältester zur Seite.
Seelsorger zum Anfassen
In all den Jahren sei Bezirksältester Hartung ein Seelsorger zum Anfassen gewesen. Seine Art des Dienens beschrieb Bezirksapostel Koberstein mit mehreren Bibelworten, unter anderem Sprüche 6,21 „Binde sie dir aufs Herz allezeit und hänge sie um deinen Hals“.
Zusammenfassend sagte der Bezirksapostel, dass Markus Hartung sich die Geschwister auf sein Herz gebunden, mit ihnen gelitten und sich mit ihnen gefreut habe. „Du bist dabei demütig geblieben und hast das Einssein im Brüderkreis gesucht“, würdigte der Bezirksapostel. Er dankte ihm, seiner Frau und der ganzen Familie für ihren Einsatz.
25 Jahre Verwaltungsleiter
Neben seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Seelsorger leitete Markus Hartung fast 25 Jahre die Verwaltung der Neuapostolischen Kirche Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland. Er wurde 1991 von dem damaligen Bezirksapostel Klaus Saur eingestellt und kümmerte sich um den Aufbau der Öffentlichkeitsarbeit. Zu den weiteren Aufgabenbereichen zählten das Personal- und Versicherungswesen, allgemeiner Service sowie die Mitarbeit in Arbeits- und Projektgruppen.
Zu dem Gottesdienst in der Stadthalle Friedberg waren die Gläubigen aus allen Gemeinden des Bezirks Frankfurt in die Stadthalle eingeladen. Mitgestaltet wurde der Gottesdienst von Orchester, Blechbläserensemble, Bezirkschor und einem Kinderchor.
Ansprache des Bezirksapostels zur Ruhesetzung
20. Februar 2018
Text:
Adelheid Kleppe,
Frank Schuldt
Fotos:
Jessica Krämer
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