
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Horn-Bad Meinberg. 760 neuapostolische Christen erlebten am Sonntag, den 1. Juli 2018 im Kurtheater von Bad Meinberg den Gottesdienst für Entschlafene mit Stammapostel Jean-Luc Schneider. In der Predigt ging es um die Grundlagen, die aus Sicht der Kirche notwendig sind, um das Heil Gottes zu empfangen – im Diesseits und im Jenseits.
Stammapostel Jean-Luc Schneider nutzte den Gottestdienst in Horn-Bad Meinberg für einige grundsätzliche Ausführungen zur neuapostolischen Glaubenslehre. So stellte er klar, dass es für Gott und sein Heilsangebot keinen Unterschied mache, ob ein Mensch auf der Erde lebe oder eine Seele im Jenseits sei: „Heil wird durch die Sakramente und durch das Wort Gottes vermittelt. Die Voraussetzungen und die Auswirkungen dieser Sakramente sind im Diesseits und im Jenseits absolut gleich.“
Glaube an Gott und die eigene Hilfsbedürftigkeit
In der Folge nannte der Stammapostel einige Voraussetzungen und begann mit dem Glauben an Gott. Daraus müsse sich die Erkenntnis der eigenen Heilsbedürftigkeit entwickeln: „Das Wohlergehen meiner Seele ist nur möglich durch die Versöhnung und durch die Gemeinschaft mit Gott.“
Darauf aufbauend sei der Glaube an die Liebe Gottes notwendig - mit Jesus Christus als sichtbarem Zeichen, der auf die Erde kam und für alle Menschen gestorben ist: „Heil kann man nur empfangen, wenn man an Jesus Christus glaubt, an sein Opfer, an seinen Tod, an seine Auferstehung, wenn man an seine Lehre und sein Evangelium glaubt und ihm nachfolgt“, so der Stammapostel.
Gott wirkt durch den Heiligen Geist
Hinzu komme noch der Glaube daran, dass Gott heute in der Kirche Christi durch den Heiligen Geist wirke – nicht durch Wunder, aber durch Heilsvermittlung in den Angeboten der Kirche. Auf Basis dieses Glaubens sei es aus christlicher Sicht möglich, getauft zu werden, aus der Gottferne zu Gott zu kommen.
Als weitere Punkte aus neuapostolischer Sicht nannte der Stammapostel dann den Glauben an die Sendung der heute in der Vollmacht Jesu wirkenden Apostel. Damit könnten die Seelen im Heiligen Abendmahl Leib und Blut Jesu genießen, auf das Wiederkommen Jesu Christi vorbereitet werden und die Gabe Heiligen Geistes empfangen.
Die Entwicklung geht weiter
Doch damit sei die Entwicklung der Seelen nicht abgeschlossen – wie auch auf der Erde die Entwicklung weitergehen müsse. Um in das Reich Gottes eingehen zu können, das Glaubensziel neuapostolischer Christen, sei es notwendig, das umzusetzen, was im Bibelwort stehe, welches der Predigt zugrunde lag: „Ihr aber, meine Lieben, erbaut euch auf euren allerheiligsten Glauben und betet im Heiligen Geist, und erhaltet euch in der Liebe Gottes und wartet auf die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben.“ (Judas 20.21).
„Der allerheiligste Glaube darf also nicht angetastet werden, sondern muss lebendig und stark bleiben“, formulierte es Stammapostel Schneider. Zudem gelte es, sich zu erbauen, also dem Glauben Raum zur Entfaltung zu geben. Schon Judas rief dazu auf, im Heiligen Geist zu beten: „Wo der Heilige Geist wirkt, öffnet er uns die Augen über die Sünde. Somit können wir immer besser erkennen, was wir falsch gemacht haben.“ Dies führe hin zur Bitte des Gläubigen, dass Gott ihm seine Schuld vergeben möge. Weiter führe der Heilige Geist auch in die Gemeinschaft mit Gott und in die Erkenntnis des Glaubens hinein.
Als wichtigen Punkt nannte der Stammapostel auch das Wachsen in der Liebe. Dies führe dazu, dass man sich in den Dienst Gottes stelle und der Wunsch wachse, eins zu werden mit Gott. „Dies war auch der letzte Wunsch Jesu, bevor er gekreuzigt wurde“, erinnerte der Stammapostel: „Lass sie doch eins sein!“ Es gelte, eins mit Christus zu werden, in sein Wesen hineinzuwachsen. Am Ende warte „die Barmherzigkeit Jesu Christi zum ewigen Leben“, also die ewige Gemeinschaft mit Gott.
Zurückhaltung bei Bildern und konkreten Vorstellungen
Zu Beginn der Predigt hatte Stammapostel Jean-Luc Schneider zur Zurückhaltung bei der Verwendung von Bildern gemahnt. Man spreche davon, dass Seelen im Jenseits gefangen seien, Qualen und Pein litten und durch Taufe beziehungsweise Abendmahl befreit würden.
Beschäftige man sich zu sehr mit solchen Bildern, komme man schnell in den Bereich der Fantasie und Spekulation. Es gelte also, mit konkreten Vorstellungen behutsam umzugehen.
Den allerheiligsten Glauben bewahren und entwickeln
Apostel Wilhelm Hoyer (Bereich Nordwest) sprach in seinem Predigtbeitrag über das Vorbild der Gläubigen auf der Erde für die Verstorbenen. Es gelte, aus der Gottferne immer mehr in die Gottnähe zu kommen. Apostel Gert Opdenplatz (Bereich Ost) erinnerte daran, dass für die Menschen der Tod ein harter Bruch sei. Tröstend sei, dass es für Gott keinen Unterschied zwischen Leben und Tod gebe.
Bezirksapostel Rainer Storck versprach den ihm Anvertrauten abschließend, dass er alles tun werde, damit dieser allerheiligste Glaube erhalten bleibe und sich entwickle: bis Christus wiederkomme.
Sakramente für Verstorbene
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls spendete der Stammapostel die Sakramente für die Entschlafenen: die Heilige Wassertaufe, die Heilige Versiegelung sowie das Heilige Abendmahl. Er vollzog die Handlungen an zwei Amtsträgern: Stellvertretend für die Seelen aus dem Jenseits empfingen Bischof Peter Johanning und Bischof Michael Eberle (beide Bereich Nord) die Wasser- und Geistestaufe sowie Leib und Blut Christi.
Übertragung via Satellit
Mehr als 35.000 Gläubige erlebten den Gottesdienst als Übertragung via Satellit in den Gemeinden der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland sowie den Niederlanden oder zu Hause via Telefon und Internet mit. Vor Ort waren alle Apostel der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland und die Bischöfe aus dem westlichen und den drei nördlichen Apostelbereichen.
Der Stammapostel verabschiedet sich mit Dank für die gute Atmosphäre im Gottesdienst von der Gemeinde
3. Juli 2018
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
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