
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland. Die Aufrufe zur gegenseitigen Seelsorge von Bezirksapostel Rainer Storck und Apostel Stefan Pöschel in den beiden Video-Gottesdiensten am 15. und 22. März 2020 aus Dortmund tragen Früchte. Die Aufrufe „Wir wollen hingehen, helfen, unterstützen“ und „Erhebe deine Hände – zum Gebet und in der tätigen Liebe für den Nächsten“ haben eine Fülle von Aktivitäten ausgelöst.
Beispiele aus den Bezirken und Gemeinden belegen, dass das kirchliche Leben vielerorts dem Virus standhält. Es gibt seelsorgerisch-geistliche Impulse, aber auch ganz alltagstaugliche Hilfestellungen. „Wir verzichten auf Handschlag – aber packen trotzdem an. Zwar fehlt der Blickkontakt, aber wir behalten die im Blick, die besondere Hilfe brauchen“, bringt es Regine Hoffmann von der Internetredaktion des Bezirks Frankfurt auf den Punkt.
Einkaufshilfen, UF-Bringdienste und Telefonlisten
Die Gemeinde Bad Homburg (Bezirk Frankfurt) beispielsweise organisiert Einkaufshilfen für besonders gefährdete Bürger der Stadt. „Ich bin für die Solidarität und praktische Hilfestellungen aus der Gemeinde sehr dankbar“, so der Homburger Gemeindevorsteher Evangelist Colin Tritt. „Die Helfer waren in den vergangenen Tagen bereits mehrfach im Einsatz.“ Koordiniert wird die Einkaufshilfe vom Seniorenbeauftragten der Gemeinde. Auch die Gemeinde Düsseldorf-Benrath (Bezirk Düsseldorf) ist auf diese Weise aktiv.
Zahlreiche Gemeinden haben „Zeitungsboten“ engagiert: Mobile Gemeindemitglieder bringen die üblicherweise in den Kirchen verteilten Zeitschriften „Unsere Familie“ und die Gemeinde-Info-Blätter in die Briefkästen der Empfänger. Teils werden Grußkarten oder ein Brief des Gemeindevorstehers verteilt.
In Dortmund Hörde (Bezirk Dortmund) ist nach Rücksprache mit den Gemeindemitgliedern eine Telefonliste erstellt und verteilt worden, um den Gesprächskontakt untereinander zu ermöglichen.
Kinder malen und basteln Regenbögen
Der Bezirk Münster berichtet über die Beteiligung der Kinder aus den Gemeinden an einer Mal- und Bastelaktion, die über die sozialen Medien angeregt wurde: Kinder malen oder basteln einen Regenbogen und hängen ihn ins Fenster, damit andere Kinder merken, dass sie nicht alleine sind.
Der Bezirk Frankfurt hat in seinem Internetauftritt einen Artikel veröffentlicht, der Kindern eine Fülle von Ideen bietet, sich gemeinsam am Projekt „Kinder aktiv in Zeiten von Corona“ zu beteiligen.
Online-Angebote
Von Online-Konfirmandenunterrichten ist auf den Webseiten der Bezirke Ruhr-Emscher und Frankfurt zu lesen. Erste Unterrichtsstunden hätten allen Beteiligten Freude gemacht. Konfirmandenlehrerin Lara Krömer (Bezirk Ruhr-Emscher) und der Beauftragte für Kinder und Konfirmanden Patrick Makarowski (Bezirk Frankfurt) wollen die virtuellen Unterrichte wöchentlich fortsetzen. „Mir ist es ein Anliegen, auch gerade in dieser besonderen Situation Kontakt zu den Konfirmanden und ihren Familien zu halten“, sagt Patrick Makarowski.
Virtuelle Ämterversammlungen auf Bezirks- und Gemeindeebene via Telefon oder Videokonferenz haben ebenso schon in vielen Bezirken stattgefunden.
Impuls zur Passionszeit
Der Bezirk Marburg stellt Impulse zur Passionszeit online. Täglich gibt es ab dem 23. März 2020 bis Ostern Podcasts mit einer Bibellesung und einer anschließenden Betrachtung, die von wechselnden Gemeindemitgliedern vorgetragen werden. So wird die Passionszeit in den Fokus genommen. Begonnen hat die Serie der Podcasts mit einer Bibellesung aus dem Lukasevangelium, die sich mit dem Einzug Jesu in Jerusalem und dem Palmsonntagsgeschehen beschäftigt.
Eine Video-Andacht gestaltete der Bezirk Gießen zum Termin des Wochengottesdienstes am 25. März 2020, die auch über Telefon empfangen werden konnte. 700 Teilnehmer hatte sich eingewählt und verfolgten Impulse, die der dortige Bezirksvorsteher Hirte Matthias Rauch seinen Glaubensgeschwistern mit auf den Weg gab.
Virtuelle Chorprojekte
Im Bezirk Darmstadt gab es eine Video-Chorprobe des Bezirksjugendchors. Gemeinsam hätten Jugendlichen das Lied „Kleines Senfkorn Hoffnung“ erarbeitet und dabei nicht nur Freude beim Beten und Singen empfunden, sondern ebenso gespürt, dass Hoffnung auch in einer virtuellen Gemeinschaft aufkeimen könne.
Das Ergebnis des virtuell zusammengestellten Chors nach einer Initiative vom Bezirk Essen war zum Ende des dritten Video-Gottesdienstes am 29. März 2020 bereits zu hören. 72 Einzelstimmen hatten ihren Part zu einer Orgelbegleitung eingesungen und per Smartphone aufgenommen. Die per WhatsApp eingesammelten Aufnahmen waren dann zu einem gemeinsamen Chorgesang zusammengefügt worden. „Besondere Zeiten brauchen besondere Ideen“ schrieb dazu Chor- und Projektleiter Mirco Stachowiak, der statt am Dirigentenpult seine Arbeit am Mischpult verrichtete. „Hier geht es nicht um Stimmfestigkeit und musikalische Begabung. Hier geht es um Zusammenhalt und Gemeinschaft – wenn auch nur virtuell.“
Aus der Not eine Tugend machen
Aus der Not eine Tugend zu machen ist schon ein Anspruch gewesen, den der Kirchenvater Hieronymus (347-420) in seinen Schriften formuliert hat. Ein weiterer Impuls aus jener Zeit stammt von Quintilian (35-96), einem römischen Gelehrten, der aufforderte, aus der Not einen Trost zu machen. Viele Gemeinden berichten von solchen Impulsen, die auch ökumenisch gestaltet werden, beispielsweise die Gemeinde Biebertal (Bezirk Gießen). Gebete des Vaterunsers, das Aufstellen von Lichtern, stille Momente beim Anhören von Glockengeläut zu fest vereinbarten Zeiten vermitteln auch bei notwendigem räumlichem Abstand wohltuende Nähe.
Die Gemeinde Bad Homburg (Bezirk Frankfurt) gestaltet einen Online-Konfirmandenunterricht
2. April 2020
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Bildarchiv
Top Links
- Kinder aktiv in Zeiten von Corona
- Kinder machen Mut mit Regenbogenaktion
- NAK Bad Homburg bietet Einkaufshilfe
- Online Konfirmandenunterricht
- Besondere Zeiten - Konfirmandenunterricht mal anders
- Erste virtuelle Bezirksandacht
- Licht der Hoffnung - Abendliches Gebet in Biebertal
- Erste Online Jugendchorprobe im Bezirk Darmstadt
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