
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland. Zwei Monate nach dem Pandemie-bedingten Ende der Präsenzgottesdienste in den Gemeinden führte Bischof Pascal Strobel durch den sonntäglichen Videogottesdienst aus Dortmund. In der Predigt führte er unter anderem aus, in welchem Umfeld die Gabe Heiligen Geistes wachsen könne.
Dem zehnten Videogottesdienst aus Dortmund legte Bischof Pascal Strobel (Bereich Westdeutschland-Süd) das Bibelwort aus 4. Mose 11,29b zugrunde: „Wollte Gott, dass alle im Volk des Herrn Propheten wären und der Herr seinen Geist über sie kommen ließe!“
Die grüne Route lohnt sich
Einleitend erinnerte der Bischof an das Jahresmotto „Christus macht frei“: Diese Freiheit sei nicht davon abhängig, was um einen herum geschehe, führte er aus und ging damit auf die Corona-Krise ein. „Freiheit in Christus spielt sich im Herzen ab.“ Gott schenke – auch durch seinen Geist – das Vermögen, sich von Bedrängnissen oder Enttäuschungen nicht beherrschen zu lassen.
Bischof Strobel erinnerte die zuhörenden Jugendlichen an die Grüne Route am Internationalen Jugendtag und verglich diese mit dem Lebensweg: „Man weiß manchmal nicht, warum er so geht, warum er so sein muss, aber die Freiheit in Christo ermöglicht es, Gott trotzdem zu vertrauen.“
Historischer Hinweis auf Pfingsten
Bezugnehmend auf das Bibelwort schilderte der Bischof zunächst den historischen Hintergrund der im Bibelwort erwähnten Ereignisse: Mose hatte schon damals den Wunsch, dass Gottes Gabe nicht nur auf die Ältesten des Volkes, sondern auf das ganze Volk kommen sollte. Dies sei ein Hinweis auf Pfingsten.
Im weiteren Verlauf der Predigt sprach er über das „neue Leben“, welches bei der Wiedergeburt aus Wasser und Geist entstehe (vergleiche Johannes 3,5), und das nötige Umfeld. Die daraus wachsenden „Früchte“ könne jeder zum Nutzen der Gesellschaft und der Gemeinde sowie zu seinem eigenen Nutzen einsetzen.
Neues Leben: Ein Umfeld zum Wachsen
Das neue Leben von Gott habe seine Grundlage in den Sakramenten Heilige Wassertaufe und Heilige Versiegelung. „Der Empfang dieses Lebens bildet nicht das Ende einer Entwicklung, sondern den Anfang“, stellte der Bischof klar. Es sei vergleichbar mit einem Samenkorn, das in die Erde gepflanzt wird. Dieses benötige das passende Umfeld, damit es wachsen könne.
Als Beispiel für dieses Umfeld nannte Bischof Strobel das Gebet als Gespräch mit Gott und damit die Pflege der Beziehung zu ihm. Zudem führte er die Gottesdienste an, in denen die Gläubigen an Gottes Gebote und Verheißungen erinnert werden. Als drittes sei auch die Gemeinschaft der Gläubigen ein positives Umfeld, auch wenn sie manchmal etwas anspruchsvoll sein könne. „Wir lernen gemeinsam, mit Gutem das Böse zu überwinden.“
Früchte des neuen Lebens
Wenn die Gabe des Heiligen Geistes wachse, bringe sie Früchte hervor, leitete Bischof Strobel über zum letzten Predigtabschnitt. Als Beispiele für Früchte nannte er hier Liebe, Frieden und Einheit.
Nächstenliebe sei immer dann einfach, wenn es um jemanden gehe, der einem sympathisch sei oder der zum Freundeskreis gehöre, erläuterte der Bischof zum ersten Punkt „Liebe“. Jesus forderte jedoch auf, auch die Feinde zu lieben. Es gelte dabei, den Teufelskreis der Vergeltung zu durchbrechen, wie Jesus in der Bergpredigt riet (vergleiche Matthäus 5,39).
Der Blick auf Gott bringt Stabilität
Ebenfalls einfach sei es, Gott zu vertrauen, wenn keine Bedrängnisse vorliegen. „In anspruchsvollen Situationen wird unser Blick oft zu sehr auf Befürchtungen gelenkt, anstatt dass wir ihn auf Gott gerichtet lassen“, führte Bischof Strobel das Beispiel von Petrus an, als dieser über das Wasser auf Jesus zuging und schließlich versank. „In der aktuellen Zeit hat vielleicht der eine und andere sich schon mehr mit negativen Nachrichten beschäftigt als er vertragen kann“, mahnte der Bischof und empfahl: „Richten wir den Blick auf Gott, der uns Stabilität gibt.“
Zuletzt nannte er die Einheit und nutzte – insbesondere für die Kinder – das Bild der Kirche Christi als Körper mit verschiedenen Gliedmaßen. „Die Frucht zur Einheit kommt zum Ausdruck, wenn die Gemeinde ein gleiches Ziel verfolgt und sich ihrer Zusammengehörigkeit bewusst ist“, führte Bischof Strobel aus. Mit einem gemeinsamen Ziel sei Einheit immer möglich. Man müsse nur bereit sein, den Preis dafür zu bezahlen.
„Gott kennt dich“
Evangelist Jens Eberle, Gemeindevorsteher in Schwerte und stellvertretender Leiter des Kirchenbezirks Dortmund, ermunterte die Zuhörer, in dieser teils schwierigen Zeit sich nicht dem Geist der Furcht hinzugeben. „Wir wollen die empfangene Gabe erwecken und Zuversicht sowie Freude ausstrahlen.“
Die dafür notwendige Kraft stamme aus der Sicherheit, dass Gott sich zu denen bekennt, die ihm nachfolgen: „Gott kennt dich, Gott liebt dich, du trägst seinen Geist. Und er wird da sein, wenn du Hilfe brauchst.“
Live-Übertragung via Internet und Telefon
Mit dem Gebet „Unser Vater“, der Verkündigung der Sündenvergebung und dem Schlusssegen ging der Gottesdienst zu Ende.
Mitgestaltet wurde der Gottesdienst durch Orgelmusik sowie Solovorträge von Klavier und Cello. Rund 28.000 Teilnehmer verfolgten die Predigt via YouTube-Livestream, IPTV und Telefon.
Der zehnte Videogottesdienst aus Dortmund: Bischof Pascal Strobel am Altar im Feierraum der Kirchenverwaltung
19. Mai 2020
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
Datenschutzeinstellungen
Mit Hilfe einiger zusätzlicher Dienste können wir mehr Funktionen (z.B. YouTube-Video-Vorschau) anbieten. Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.
Datenschutzeinstellungen
Diese Internetseite verwendet notwendige Cookies, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Jeder Nutzer entscheidet selbst, welche zusätzlichen Dienste genutzt werden sollen. Die Zustimmung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Einstellungen
Nachfolgend lassen sich Dienste anpassen, die auf dieser Website angeboten werden. Jeder Dienst kann nach eigenem Ermessen aktiviert oder deaktiviert werden. Mehr Informationen finden sich in der Datenschutzerklärung.