
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland/Dortmund. Den Videogottesdienst am 10. Mai 2020 aus Dortmund führte Bezirksapostel Rainer Storck durch. Dabei legte er angesichts des Muttertags einen Schwerpunkt auf die Bedeutung der Gemeinde als sinnbildliche Mutter der Kirche. In der Predigt ging es um die Zeichen der neuen Kreatur, also die Liebe zu Gott und dem Nächsten sowie Sanftmut und Demut.
Erneut sendete die Neuapostolische Kirche Westdeutschland am Sonntag einen Videogottesdienst via Internet und Telefon aus dem Feierraum der Kirchenverwaltung in Dortmund. Diesmal hatte Bezirksapostel Rainer Storck sich selbst eingeteilt, nachdem in den letzten Wochen die sechs Apostel der Gebietskirche die Gottesdienste durchführten. Ihm war es ein Anliegen, die Kirchenmitglieder im Anschluss selbst über die vorgesehene Wiederaufnahme der Gemeindegottesdienste zu informieren (wir berichteten).
Gemeinde als Mutter
Zu Beginn der Predigt ging Bezirksapostel Storck zunächst auf den Muttertag ein. Zu der Tradition sagte er jedoch nichts, denn der Muttertag sei kein kirchliches Fest. „So wie ihr in euren Familien diese Tradition pflegt, ist es gut.“ Stattdessen ging er auf das Wesen einer Mutter ein: Sie sorge für alle ihre Kinder, kenne die Stärken sowie Schwächen, liebe alle Kinder gleich und vermisse die Kinder, wenn diese nicht da sind.
Im weiteren Verlauf stellte er den Bezug zum mütterlichen Element der Kirche her, der Gemeinde: „Aufgabe der Gemeinde, die wir als Ganzes bilden, ist, dass wir uns um alle Kinder kümmern und uns um sie sorgen“, stellte der Bezirksapostel klar. Gleichzeitig sei es die Aufgabe, die Stärken in der Gemeinde zu fördern und Schwächen nicht über zu bewerten. Das Wesen der Gemeinde sei zudem, alle gleichermaßen zu lieben: die Guten, die Vorbildlichen – und die „schwarzen Schafe“.
„Wir vermissen euch“
Zuletzt vermisse die Gemeinde als das mütterliche Element der Kirche ihre Kinder, wenn diese nicht da seien. Bezirksapostel Storck sprach an dieser Stelle explizit die an, die lange Zeit nicht mehr bei der „Mutter“ waren, und mit den Videogottesdiensten einen „ersten Schritt“ gewagt haben: „Wir vermissen euch. Es tut uns leid, dass ihr nicht da seid! Ich weiß nicht, ob es Wege zurückgibt und wie sie aussehen können. Aber vielleicht gibt es wieder einen Weg zurück zur ‚Mutter‘.“
Wassertaufe als grundlegender Schritt
Grundlage für die weitere Predigt war das Bibelwort aus 2. Korinther 5,17: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“
Am Beispiel des Paulus erläuterte der Bezirksapostel in der Folge die Veränderung des Menschen hin zur sogenannten „neuen Kreatur“. Paulus sagte: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur“.
Ein erster grundlegender Schritt für den Menschen sei hier die Wassertaufe: Die Erbsünde, die auf der Seele des Menschen laste, sei dadurch vergangen und somit die Trennung von Gott aufgehoben. „Das Alte war auf Ich-Bezogenheit begründet, das Neue ist bezogen auf Gott.“ Dieses neue Wertesystem finde sich wieder in den Zehn Geboten, die schon Tausende von Jahren alt sind.
Zeichen der neuen Kreatur
Abschließend bat der Bezirksapostel darum, dass sich jeder Zuhörer hinterfrage, wie weit es denn mit der eigenen neuen Kreatur als Glied im Leib Jesu Christi sei, als Glied in seiner Kirche. Drei Parameter nannte er, die Orientierung böten: Erstens die Liebe zu Gott, zweitens die Liebe zum Nächsten und drittens die Sanftmut und Demut.
Aus der Liebe zu Gott leite sich der Wunsch ab, bei der ersten Auferstehung dabei zu sein. „Die neue Kreatur bereitet sich auf die Wiederkunft Jesu Christi vor und jeder für sich muss sich entscheiden: Wo ist mein Status quo bei diesem Gedanken“, so Bezirksapostel Storck.
Die neue Kreatur bewirke, dass der neue Mensch immer freundlich zu seinem Nächsten sei. „Er ist bereit zur Vergebung sowie willens und bereit, das Anderssein des Nächsten zu akzeptieren, zu respektieren und ihn anzunehmen, wie er ist.“
Zeichen der neuen Kreatur seien auch Sanftmut und Demut – und nicht Härte. Hier führte der Bezirksapostel Jesus als Vorbild an, der in Situationen, wo er eigentlich mit Härte hätte reagieren müssen (Fußwaschung Judas, Verleugnung durch Petrus), es nicht tat. „Das Wesen der neuen Kreatur ist nicht Härte, nicht Recht, nicht die Macht des Stärkeren, es ist Sanftmut und Demut.“
„Nicht nur sein, sondern werden“
Bezirksältester Ulrich Frost, Leiter der Bezirke Bochum und Ennepe-Ruhr, erinnerte an Situationen, in denen Paulus die Zeichen der „neuen Kreatur“ gezeigt hatte. „Manchmal brauchen wir Zeit, bis wir Gott loben und ihm danken können“, tröstete er. Abschließend fasste er zusammen: „Wir sind nicht nur auf dieser Erde, um zu sein, das wäre uns als Christen zu wenig. Wir sind auf dieser Erde, um zu werden – das, was Paulus beschrieben hat: neue Kreatur.“
Musik durch Orgel, E-Piano und Violine
Mit dem Gebet „Unser Vater“, der Verkündigung der Sündenvergebung und dem Schlusssegen ging der Gottesdienst zu Ende. Mitgestaltet wurde der Gottesdienst durch Orgelmusik sowie Solovorträge von Violine und E-Piano.
Im Anschluss an den Gottesdienst informierte Bezirksapostel Rainer Storck wie angekündigt über die Pläne der Kirchenleitung zur Wiederaufnahme der Gottesdienste (siehe Video).
Bezirksapostel Rainer Storck richtet sich aus dem Feierraum der Kirchenverwaltung in Dortmund an seine Glaubensgeschwister
12. Mai 2020
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
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