
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland/Dortmund. Über 25.000 Gläubige erlebten am zweiten Advent den diesjährigen Zentralgottesdienst per YouTube-Livestream mit, viele Tausend weitere feierten den Gottesdienst gemeinschaftlich in den neuapostolischen Gemeinden in Westdeutschland und weiteren europäischen Ländern. In der Predigt ermunterte der Bezirksapostel zur Zuversicht und stellte den schützenden Schirm Gottes in den Mittelpunkt.
Grundlage für die Predigt am zweiten Adventssonntag war das Bibelwort aus Psalm 91,1-2: "Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe."
Zuversicht und Hoffnung
Einleitend sprach der Bezirksapostel die Kinder an. Am Beispiel einer Fabel zeigte er die Bedeutung der Begriffe Zuversicht und Hoffnung aus dem Bibelwort auf und ermunterte, nicht aufzugeben.
Im weiteren Verlauf der Predigt beschrieb er den schützenden Schirm Gottes mit zwei Bibelworten: „Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte“ (Jeremia 31,3) und „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“ (Johannes 10,27-28).
„In diesen Schutzschirm Gottes muss man sich hineinbewegen, um die schützende und bewahrende Funktion zu erleben“, so der Hinweis des Bezirksapostels. Seine Bitte: „Lasst uns doch bitte unter diesem Schirm bleiben – gerade in dieser unruhigen Zeit.“ Der Schirm des Höchsten sei größer und höher als jeder menschliche Schutz.
Kein Ding unmöglich
Gott sei nicht nur der Höchste, sondern auch der Allmächtige. „Ich verstehe die Allmacht so, dass wir einen Gott haben, bei dem nichts unmöglich ist“, so der Bezirksapostel, der an die Aussage des Engels Gabriel an Maria (Lukas 1,37) erinnerte. Es gehe nicht um Wunderglauben, so der Bezirksapostel nüchtern und realistisch. Gleichzeitig wolle er sich diesen Glauben nicht nehmen lassen, dass bei Gott kein Ding unmöglich sei. „Diesen Schirm und Schatten möchte ich nicht verlassen.“
Auch Kirche brauche Nüchternheit und Realismus, beispielsweise wenn es um die Gottesdienstteilnehmer in 15 Jahren und die benötigten Kirchen gehe, wir also den Weg ebnen für nachfolgende Generationen. „Der Glaube aber, dass bei Gott nichts unmöglich ist und es vielleicht doch noch Tendenzen des Wachstums gibt – wollen wir diesen Schirm verlassen?“, fragte der Bezirksapostel. „Ich lasse mir diesen Glauben bei aller Nüchternheit und allem Realitätssinn nicht nehmen.“
Wer den Schirm des Höchsten und den Schutz des Allmächtigen einmal erlebt habe, der werde nicht zum Treibholz im Strom der Zeit, führte Bezirksapostel Storck weiter aus. Der bleibe zuversichtlich und stehe fest wie eine Burg, weil er seinem Gott vertrauen könne.
Abschließend nannte der Bezirksapostel drei Hoffnungen für gläubige Christen: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ (Matthäus 11,28), „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ (Matthäus 28,20) sowie „Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf dass auch ihr seid, wo ich bin.“ (Johannes 14,3).
Gott ist kein Ersatzrad
Apostel Franz-Wilhelm Otten (Bereich West) ermunterte, frühzeitig den Schutz unter dem Schirm Gottes aufzusuchen, nicht erst dann, wenn es keine Alternativen mehr gebe. „Wenn wir dort sind, dann hat sich die Umgebung nicht verändert, aber unter dem Schirm ist es deutlich angenehmer.“
Und er rief zum Vertrauen in Gott auf: „Wenn wir wissen, dass Gott allmächtig ist, dann schöpfen wir daraus die Zuversicht, dass er Dinge ändern kann. Wenn wir wissen, dass Gott Liebe ist, dann schöpfen wir die Zuversicht, dass er uns liebt und alles für uns tut, was uns Fortschritt gibt auf dem Weg zur himmlischen Heimat.“
Gott sei nicht ein „Ersatzrad“, das man aufziehe, wenn es im Leben eine Panne gebe. „Gott mag das Steuerrad sein, mit dem wir durch unser Leben navigieren.“
Wie sprichst du?
Der Psalmist sprach zu Gott: „Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.“ Apostel Jens Lindemann (Bereich Ost) stellte den Zuhörern die Frage, wie sie angesichts der täglichen Herausforderungen reagieren würden. „Wir wissen: Der Heiland sorgt für mich, täglich aufs Neu. Lasst uns daran festhalten und sprechen: Ich setze meine Zuversicht auf Gott, dem nichts unmöglich ist.“
In anderen Bibelübersetzungen sei von einem „secret place“ die Rede, einem sicheren, geheimen Ort. „Lasst uns dorthin gehen, wo es wirklich sicher ist“, so sein Aufruf.
Im Feierraum der Kirchenverwaltung
Der Zentralgottesdienst sollte eigentlich in der Gemeinde Koblenz stattfinden. Durch die Corona-Pandemie hatte Bezirksapostel Storck entschieden, ihn im Feierraum der Kirchenverwaltung in Dortmund durchzuführen. Die Gemeinde vor Ort bildeten neben den Kameraleuten, Technikern und Musikern die Apostel aus Westdeutschland sowie die Leiter des Kirchenbezirks Dortmund, jeweils mit ihren Frauen.
Musikalisch gestaltete ein Streichquartett den Gottesdienst mit, teils begleitet vom Piano. Sie spielten einen Mix aus bekannten Weihnachts- und Adventsstücken. So erklang zum Abschluss des Gottesdienstes „Jesus is the solid rock I stand“.
Dank für Unterstützung und Dienstbereitschaft
Vor dem Ende der Übertragung bedankte sich Bezirksapostel Rainer Storck auch im Namen der Apostel und Bischöfe für alle Unterstützung, insbesondere bei der Wiedereinführung der Präsenzgottesdienste nach dem Lockdown im Frühjahr, sowie für das Einhalten der kirchlichen Hygienerichtlinien.
Gleichzeitig sei die Opfer- und Dienstbereitschaft in den Gemeinden ungebrochen. „Wir wissen das sehr zu schätzen und bemühen uns, die Mittel so einzusetzen, dass jeder das bekommt, was er vor allem seelsorgerisch benötigt.“
7. Dezember 2020
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
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