
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Siegen/Westdeutschland. Das Wirtschaftsjahr 2019 war zentraler Tagesordnungspunkt bei der Landesversammlung der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland in Siegen. Bei der Zusammenkunft am 30. August 2020 wurde der Jahresabschluss festgestellt und der Landesvorstand entlastet.
Bezirksapostel Rainer Storck eröffnete die Landesversammlung im Anschluss an die vorhergegangene Besprechung der Kirchenleitung mit den Bezirksvorstehern und ihren Stellvertretern. Von den 56 Mitgliedern waren 47 anwesend, neun ließen sich vertreten.
Jahresabschluss erläutert
Artur Krause, Leiter der Finanzabteilung in der Kirchenverwaltung, präsentierte den Mitgliedern der Landesversammlung die zentralen Eckdaten des Jahresabschlusses der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland. 2019 wurde ein Überschuss von 3,7 Millionen Euro erreicht.
Besonderheiten des Jahresabschlusses 2019 waren die um 1,6 Prozent höheren Opfereinnahmen sowie größere Ausschüttungen aus dem Spezialfonds, in dem ein Großteil des Kirchenkapitals angelegt ist. Diese Einnahmen sowie Erbschaften von 510.000 Euro stützten die hohen Investitionen in den Bereichen Bau und Instandhaltung von insgesamt rund 7,8 Millionen Euro. Mit 1,4 Millionen Euro finanzierte die Kirche zudem in 2019 den Internationalen Jugendtag mit.
Das Eigenkapital zum 31. Dezember 2019 betrug rund 254 Millionen Euro und war zu mehr als 100 Prozent durch das Anlagevermögen gedeckt.
Immobilienverkäufe in der Kritik
Positiv für das Jahresergebnis waren die immer noch hohen Einnahmen aus dem Verkauf von 34 nicht mehr benötigten kirchlichen Immobilien in Höhe von 8,1 Millionen Euro. Derzeit stehen noch 30 Immobilien zum Verkauf.
Auf diese Abhängigkeit von Verkäufen wies Bezirksältester Lothar Basche hin, Vorsitzender des Finanzausschusses der Landesversammlung. Nur durch diese endlichen Einnahmen stehe unter dem Strich ein positives Jahresergebnis. Gleichzeitig seien die Personalkosten in der Kirchenverwaltung trotz der Fusion im Jahr 2018 leicht gestiegen. Das Gremium gab deshalb die Anregung, der Landesversammlung anlässlich der Beschlussfassung über den Jahresabschluss auch einen Einblick in die mittelfristige strategische Finanz- und Personalplanung der Kirchenleitung zu geben.
Der Bezirksapostel wies darauf hin, dass die Erlöse aus dem Verkauf profanierter Kirchengebäude entsprechend der langfristigen Strategie für das Bauprogramm der Gebietskirche verwendet werden und zum anderen Teil in die Rücklagen einfließen. So konnten 2019 über 7,4 Millionen Euro in Finanzanlagen investiert werden.
Strategie zur Kirchenverwaltung
Verwaltungsleiter Eberhard Dodt erläuterte den Delegierten dann auch die Personalstrategie der Kirchenverwaltung. Die Kosten lagen 2019 bei 15 Prozent der Gesamteinnahmen (ohne Immobilienverkäufe). 70 Prozent davon sind Personalkosten. Diese stiegen 2019 an, da angesichts zahlreicher Ruhestände von Mitarbeitern die entsprechenden Nachfolger frühzeitig eingestellt wurden, um eine Übergabe der Geschäfte zu ermöglichen. Künftig sollen insbesondere durch Standardisierung und Automatisierung Stellen eingespart werden. Geplant sind zudem weitere Kooperationen mit anderen Gebietskirchen.
Umgesetzt wurde auch der Wunsch des Gremiums, der Landesversammlung die Ergebnisse der kirchlichen Gesellschaften zu präsentieren, also beispielsweise der NAK Service AG, des Verlags Friedrich Bischoff und der gemeinnützigen Seniorenzentren.
Einstimmig festgestellt und entlastet
Abschließend empfahl der Ausschuss der Landesversammlung die Zustimmung zum Jahresabschluss 2019 und die Entlastung des Vorstands. Der Empfehlung folgten die Delegierten einstimmig mit einer Enthaltung: Sie stellten gemäß Verfassung der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland den Jahresabschluss fest und beschlossen, das Jahresergebnis von 3.731.171,28 Euro dem Kirchenkapital hinzuzufügen. Zudem entlastete die Landesversammlung einstimmig (mit einer Enthaltung) die Mitglieder des Landesvorstands.
Jahresbericht 2019 mit Details
Detaillierte Finanzzahlen finden sich im Jahresbericht 2019. Die Mitglieder der Landesversammlung erhielten die Broschüre als Entwurf. Die zehnte Ausgabe des Jahresberichts wird im Oktober gedruckt, den Gemeinden zur Verfügung gestellt und zudem im Internet veröffentlicht.
Die Landesversammlung
Auf Einladung des Bezirksapostels kommt die Landesversammlung mindestens einmal im Jahr zusammen, beschließt unter anderem den Jahresabschluss und entlastet den Landesvorstand. In der Regel tagt sie zweimal im Jahr. Besprochen werden meist auch organisatorische und administrative Themen.
Das Gremium besteht aus den Mitgliedern des Landesvorstandes, also dem Bezirksapostel und den Aposteln, sowie den Bischöfen und Bezirksvorstehern des Kirchengebiets der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland.
Der nötige Hygieneabstand konnte in dem Saal eingehalten werden
10. September 2020
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
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