
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Trier. In einem ökumenischen Gedenkgottesdienst am 1. Dezember 2021 gedachten Vertreter der Kirchen gemeinsam mit rund 350 Gottesdienstbesuchern im Dom der Stadt der sechs Todesopfer der Amokfahrt von Trier. Für die Neuapostolische Kirche nahm Apostel i.R. Clément Haeck teil.
Der 1. Dezember 2020 habe zu Beginn der Adventszeit „unsere Stadt Trier verändert“, sagte Bischof Ackermann vom gastgebenden Katholischen Bistum Trier. Er feierte den Gottesdienst zusammen mit Christoph Pistorius, Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Apostel i.R. Clément Haeck von der Neuapostolischen Kirche und Erzpriester Georgios Basioudis von der griechisch-orthodoxen Kirche.
An dem live im Fernsehen übertragenen Gottesdienst nahmen auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe sowie Mitglieder des Stadtrats teil.
Erinnerung an Amokfahrt zum Jahrestag
Genau zur Tatzeit um 13.46 Uhr begann Glockengeläut. Für vier Minuten erinnerte der Klang der bekannten Helena-Glocke, der größten Glocke des Doms, an die schreckliche Tat, bei der vor genau einem Jahr der heute 52-jährige mutmaßliche Täter mit einem Auto durch die Trierer Innenstadt gerast war.
Bei der Amokfahrt waren ein 45-jähriger Vater, sein neun Wochen altes Baby sowie drei Frauen im Alter von 25, 52 und 73 Jahren zu Tode gekommen. Ein 77-jähriger Mann verstarb im vergangenen Oktober an den Folgen seiner Verletzungen. Auch an das Leid der 18 schwer verletzten Menschen, der vielen bis heute Traumatisierten und der Einsatzkräfte im Hilfs- und Rettungsdienst, die vor Ort im Einsatz waren, erinnerten die Gottesdienstteilnehmer im Dom.
Einander beistehen und aufrichten
Schüler des örtlichen Gymnasiums stellten im Gottesdienst Tonfiguren vor, die sie unmittelbar nach der Amokfahrt im Kunstunterricht gestaltet hatten. Diese drücken Mitgefühl und Trauer aus und wurden als Zeichen der Verbundenheit in den Dom gebracht.
Bischof Stephan Ackermann dankte den Schülern für die Figuren, die zeigten, dass „die Beschäftigung mit diesem schrecklichen Ereignis alle Generationen betrifft“, und die im Dom zum Gedenken ihren Platz finden werden. Figuren und Gedenkorte könnten zwar kein Leben zurückbringen, aber „sie ermutigen dazu, einander beizustehen und aufzurichten“.
Besonders dankte der Bischof den Einsatzkräften, die „genau das versucht haben und dabei schmerzlich auch ihre Grenzen spüren mussten“.
„Ich vergesse dich nicht“
Neben der Erinnerung und dem Leid stehe an dem Tag die Bitte, dass „Gott uns etwas sagt: hinein in unsere Sprachlosigkeit und Trauer, in unsere Wut auf Tat und Täter, hinein in Angst und Furcht“, erklärte Vizepräses Pistorius. Er verwies auf Gottes Treue bis in den Tod hinein und darüber hinaus. „Das ist unser christlicher Glaube. Es ist eine Zusage, ein Versprechen.“ Er lade ein „zur Dankbarkeit für das Geschenk des Lebens, für die gemeinsame Zeit, das eigene Leben und für die Menschen, die mit uns durch das Leben gehen“.
Mit einer Lesung aus dem Buch Jesaja erinnerte Apostel i.R. Clément Haeck als Vertreter der Neuapostolischen Kirche an die Zusagen Gottes „Fürchte dich nicht“ und „Ich vergesse dich nicht“.
Mit dem Fürbittgebet für alle Betroffenen, der Bitte um den Segen und dem Schlusslied „Von guten Mächten treu und still umgeben“ endete die Gedenkstunde.
Aufzeichnung in der Mediathek
Eine Aufzeichnung des Gottesdienstes ist in der Mediathek des SWR zu finden.
Text und Fotos mit freundlicher Genehmigung der Bischöflichen Pressestelle Trier
Ökumenisch verbunden in der Trauer: Apostel Clément Haeck (Neuapostolische Kirche), Bischof Dr. Stephan Ackermann (Bistum Trier), Erzpriester Dr. Georgios Basioudis (Griechisch-Orthodoxe Kirche) und Vizepräses Christoph Pistorius (Evangelische Kirche im Rheinland) (v.l.n.r.)
7. Dezember 2021
Text:
Christine Cüppers,
Frank Schuldt
Fotos:
Helmut Thewalt
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