
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Deutschland/Nürnberg. Über 100.000 Christen erlebten Anfang Juni in Nürnberg den 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag. Unter den Gästen waren auch Vertreter und Mitglieder der Neuapostolischen Kirche. So gestalteten 85 Jugendliche den Ökumenischen Gottesdienst musikalisch mit.
"Rede zur Zeit oder zur Unzeit!" war der Titel des Ökumenischen Gottesdienstes auf dem 38. Evangelischen Kirchentag in Nürnberg. Dieser begann an Fronleichnam, 8. Juni 2023, um 11 Uhr in der vollbesetzten Kirche St. Lorenz in der Innenstadt.
Projektchor mit Sängern aus ganz Deutschland
Mit dabei: Ein Projektchor der Neuapostolischen Kirche, bestehend aus 85 Jugendlichen, die aus ganz Deutschland angereist waren. An Pfingsten hatte sich die Gruppe in Nürnberg mit einem Probenwochenende auf den Auftritt vorbereitet. Im Konzert sangen sie Stücke wie "Komm her, freu dich mit uns", den Kirchentagssong "Es ist höchste Zeit", "Du bist unser Licht" und "Komm, wir ziehen in den Frieden", begleitet von Sigi Hänger (Süddeutschland) an Orgel und E-Piano.
In der Predigt des Ökumenischen Gottesdienstes riefen die Pfarrer der Evangelischen und Katholischen Kirche die Gläubigen auf, Brückenbauer zu sein: „Unsere Welt lebt davon, dass Menschen Brücken bauen, auch gegen Widerstände.“ Jeder Mensch solle so ein „Pontifex (=Brückenbauer) minimus“ werden, der Brücken zwischen Menschen, aber auch zwischen Erde und Himmel baut.
Die musikalische Leitung des Gottesdienstes oblag Gerrit Junge, Leiter der Kirchenmusik in der Neuapostolischen Kirche Nord- und Ostdeutschland. Er war als Mitglied in der "Projektleitung Kirchenmusik" Teil des Leitungsgremiums für alle kirchenmusikalischen Veranstaltungen auf dem Evangelischen Kirchentag. In seiner Untergruppe organisierte und begleitete er unter anderem das große „Singalong“-Projekt "Händel meets Rutter" in der Gustav-Adolf-Gedächtniskirche.
Kirchentag mit über 100.000 Teilnehmern
100.000 Christen kamen vom 5. bis 11. Juni 2023 nach Nürnberg, um dort den 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag mitzuerleben. 70.000 erwarben ein Ticket, weitere nahmen an den öffentlichen Veranstaltungen wie den Gottesdiensten teil.
Fünf Tage lang fanden in der Stadt im Rahmen des Kirchentages rund 2.000 Veranstaltungen statt - darunter gesellschaftspolitische Diskussionen, interreligiöse Dialoge, Bibelarbeiten, neue Gottesdienstformen, große und kleine Kulturveranstaltungen.
„Jetzt ist die Zeit“
An einigen Veranstaltungen waren auch Vertreter der Neuapostolischen Kirche beteiligt, unter anderem an Podiumsgesprächen. So stellte Apostel Matthias Pfützner (Schweiz) beim Podium „Apokalypse now – die Ansichten unterschiedlicher Konfessionen über das Ende der Welt“ die Position der Neuapostolischen Kirche vor. Dabei betonte er, dass neuapostolische Christen nicht auf das Ende der Welt, sondern auf die Wiederkunft Jesu blicken. „Die Naherwartung impliziert das Bewusstsein, dass die verbleibende Zeit der Menschen limitiert ist. Eine lange Bank, auf die man Konflikte oder Probleme schieben könnte, steht nicht zur Verfügung“, führte er aus. So gelte gerade für Buße oder Versöhnung das Motto des Kirchentags: „Jetzt ist die Zeit!“
Dabei freuten sich die neuapostolischen Christen auf die ewige Gemeinschaft mit Gott, aber nicht als Flucht aus einer bösen Welt: „Wir bleiben – solange der Herr uns das bestimmt hat – mit beiden Beinen sowie ganzen Herzen auf dieser Welt und übernehmen Verantwortung.“ Diese Verantwortung gelte auch der gesamten Schöpfung gegenüber.
Vertreter der Neuapostolischen Kirche waren zudem an zwei Workshops beteiligt und diskutierten mit den Teilnehmern über „Zukunft der Kirche? Kirche der Zukunft?“ und „Kirche - nur ein Angebot unter vielen?“.
ACK-Stand mitten in der Stadt
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) war ebenso bei zahlreichen Veranstaltungen eingebunden und präsentiert sich und ihre Mitgliedskirchen auf dem "Platz der Ökumene", dem Jakobsplatz in der Innenstadt Nürnbergs. Die Delegierten der einzelnen Kirchen standen den Besuchern hier für Fragen zur Verfügung und versorgten sie an der „ACK Candy Bar“ mit Süßigkeiten, die nach den Mitgliedskirchen benannt waren. So gab es neben „Old Catholic Rainbows“ und „Baptist Surfer“ auch „New Apostolic Binkies“. Die Gummi-Schnuller repräsentierten das jüngste Mitglied der ACK, die Neuapostolische Kirche.
Am „Café-Bus“ gab es nicht nur von Pfarrerinnen und Pfarrern servierte Heißgetränke, sondern auch Gespräche. So diskutierte hier beispielsweise Bischof Peter Johanning (Ökumenebeauftragter NAK Westdeutschland) mit Prof. Dr. Andrea Strübind (Kirchenhistorikerin der Uni Oldenburg) und Pfarrer Renatus Voigt (Baptist, SELK Nürnberg) über die Frauenordination, die die Neuapostolische Kirche 2023 eingeführt hat.
Gottesdienst mit Apostel Herrmann
Einer der zahlreichen Veranstaltungsorte des Kirchentags war das Kirchengebäude der Neuapostolischen Gemeinde Nürnberg-Ost. Hier fanden einige musikalische Vorträge unterschiedlicher Gruppen statt. Der für Nürnberg zuständige Apostel Arne Herrmann hatte hier am Mittwochabend mit der Gemeinde und den Jugendlichen des Projektchors einen Gottesdienst gefeiert. In der Predigt ging er auch auf das Motto des Kirchentags „Jetzt ist die Zeit ein“ und ermunterte die Besucher, die ihnen zur Verfügung stehende Zeit im Sinne Christus einzusetzen und Gutes zu tun.
Im Anschluss an den Kirchentag waren die Besucher noch zu Pizza und kühlen Getränken eingeladen – eine von vielen Gelegenheiten zur Gemeinschaftspflege und zum Kennenlernen an einem Kirchentag.
2024 plant die Neuapostolische Kirche Süddeutschland einen eigenen Kirchentag. Dieser soll an Himmelfahrt in Karlsruhe stattfinden. Der nächste Evangelische Kirchentag findet 2025 in Hannover statt.
Neuapostolische Jugend-Projektchor beim Ökumenischen Gottesdienst auf dem Evangelischen Kirchentag in Nürnberg
15. Juni 2023
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Peter Johanning,
Frank Schuldt
Datenschutzeinstellungen
Mit Hilfe einiger zusätzlicher Dienste können wir mehr Funktionen (z.B. YouTube-Video-Vorschau) anbieten. Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.
Datenschutzeinstellungen
Diese Internetseite verwendet notwendige Cookies, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Jeder Nutzer entscheidet selbst, welche zusätzlichen Dienste genutzt werden sollen. Die Zustimmung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Einstellungen
Nachfolgend lassen sich Dienste anpassen, die auf dieser Website angeboten werden. Jeder Dienst kann nach eigenem Ermessen aktiviert oder deaktiviert werden. Mehr Informationen finden sich in der Datenschutzerklärung.