
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland. Die Arbeitsgruppe „Geschichte der Neuapostolischen Kirche“ sucht für ein Forschungsprojekt Dokumente und Fotos zum Thema Flucht, Vertreibung und Integration. Zeitlich geht es um die Jahre rund um den Zweiten Weltkrieg, geografisch um die ehemaligen Ostgebiete sowie das heutige Deutschland und Dänemark.
Mehr als zwölf Millionen Deutsche waren während und nach Ende des Zweiten Weltkrieges ab 1944 aus den deutschen Ostgebieten und aus Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa geflohen oder vertrieben worden.
Viele neuapostolische Vertriebene
Zu diesen nun heimatlosen Menschen, die im Westen Deutschlands ankamen, gehörten auch viele neuapostolische Christen. Die erste Unterkunft für die vielen Flüchtlinge waren Massenquartiere, meist Barackenlager. Im landwirtschaftlich geprägten Schleswig-Holstein war die Bevölkerung durch die heimatlosen Menschen innerhalb weniger Monate um 70 Prozent angewachsen – noch im Jahr 1950 gab es in Schleswig-Holstein 728 Lager, in denen rund 130.000 Personen recht behelfsmäßig untergebracht waren. Auch in Dänemark waren am Kriegsende viele Flüchtlinge gestrandet.
Im Westen Deutschlands verlief die Integration der neuapostolischen Flüchtlinge und Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten fast von alleine: Diese Christen besuchten bestehende neuapostolische Gemeinden oder gründete selbst neue Gemeinden. Auch in einigen Flüchtlingslagern entstanden neuapostolische Gemeinden, in denen regelmäßig Gottesdienste gefeiert wurden.
Später verzogen etliche neuapostolische Kirchenmitglieder aus dem agrarisch geprägten Norden in die Industriegebiete, wie beispielsweise nach Nordrhein-Westfalen. Zu diesem Zeitpunkt erlebten viele neuapostolische Gemeinden in NRW durch den Zuzug der Flüchtlinge und Vertriebenen einen Aufschwung.
Forschungsprojekt
Die Arbeitsgruppe „Geschichte der Neuapostolischen Kirche“ widmet nun ein Forschungsprojekt dieser Epoche und sucht Zeitzeugen und personenbezogene Dokumente (Selbstzeugnisse) vor 1945 aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten (Ostpreußen, Pommern und andere ehemalige deutsche Gebiete) sowie aus der Zeit von 1945 bis 1949 (Lageralltag in den deutschen Besatzungszonen und Dänemark, aber auch Dokumente über das gemeinsame Leben von Flüchtlingen, Vertriebenen und Einheimischen in bestehenden oder neu gegründeten neuapostolischen Gemeinden).
Gesucht werden:
- Briefe: Handschriftliche Briefe, z. B. Feldpostbriefe, Briefe aus der Gefangenschaft, Briefe mit kirchlichem Bezug, Seelsorgebriefe, Korrespondenzen mit der Besatzungsmacht zum Thema Kirche etc.
- Zeugnisse: Taufzeugnisse, Konfirmationszeugnisse sowie weitere Dokumente aus der alten Heimat geflüchteter Geschwister
- Listen: Suchlisten zu vermissten Glaubensgeschwistern, Gemeindelisten ehemaliger Gemeinden
- Chroniken, Berichte, Erinnerungen: Über das Gemeindeleben vor und nach dem Krieg (sowohl in zerstreuten als auch fortbestehenden Gemeinden), zur Aufnahme in „neuen“ Gemeinden, über Lagergemeinden, zur Integration geflüchteter Geschwister, Berichte über Kontaktpflege verstreut lebender ehemaliger Gemeindemitglieder, Unterstützung durch die Kirche, Berichte über kirchliches Leben nach dem Krieg etc.
- Fotos: Zur Thematik Gemeindeleben in den ehemaligen deutschen Ostgebieten bis 1945 sowie aus der Zeit zwischen 1945 und 1949 in Deutschland und Dänemark: jeweils Lagergemeinden, Gottesdienstlokale, Kirchenbau etc. Die Fotos sollten beschriftet und (ungefähr) datiert sein.
Nicht gesucht werden Kirchenzeitschriften oder Periodika aus dieser Zeit.
Einsendungen bitte per E-Mail an history@nak.org (Anlagen möglichst als Scans, nicht als Fotos, Auflösung bitte mindestens 300 dpi) oder alternativ per Post (bitte Rücksendeadresse für die Unterlagen angeben) an:
Neuapostolische Kirche
z. Hd. AG Geschichte
Kullrichstraße 1
44141 Dortmund
4. August 2023
Text:
Bettina Rütten,
Frank Schuldt
Fotos:
Bildarchiv
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