
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland/Wuppertal. Im November 1983 hielt Wolfgang Schug als Priester seinen ersten Gottesdienst in der Gemeinde Wuppertal-Elberfeld. 40 Jahre später kam er zurück in seine alte Heimatgemeinde und feierte im Beisein vieler Wegbegleiter den letzten Gottesdienst vor seiner Ruhesetzung.
Mittwochabend, 25. Oktober 2023, Gemeinde Wuppertal-Elberfeld: Bereits eine halbe Stunde vor Gottesdienstbeginn ist es voll im großen Nebenraum im Untergeschoss, der heute als Sakristei dient. Unter dem Emblem der Kirche an der Wand sitzt Apostel Wolfgang Schug. Neben ihm die drei Bischöfe, die in seinem Bereich tätig sind. Und an den weiteren Tischen die Vorsteher aus dem Bereich Wuppertal – sowie zur Überraschung des Apostels viele Bezirksvorsteher und ihre Stellvertreter aus dem von ihm betreuten Bereich Ost.
Apostel von Kopf bis Fuß
Gerührt blickt der Apostel in die Runde und erkundigt sich, ob die Anreise gut geklappt habe. „Ich kann einfach nur Danke sagen für so viel Unterstützung und Wohlwollen.“ Bischof Gerd Kisselbach aus Kassel erinnert an die Zeit, als der Apostel 2021 erstmals die nordhessischen Bezirke besuchte und von seinen Glaubensgeschwistern neugierig erwartet wurde. „Du hast es uns leicht gemacht, denn der da kam, war Apostel von Kopf bis Fuß.“
Die Zeiger der Uhr stehen kurz vor halb acht. Die Amtsträger erheben sich zum Gebet vor Beginn des Gottesdienstes. In gewohnter Weise betet Apostel Schug ein letztes Mal in diesem Kreis: Bedächtig und tiefgründig, wie man ihn kennt.
18 Jahre im Apostelamt
Und dann geht es nach oben ins Kirchenschiff, in dem viele Gemeindemitglieder sitzen, die den Apostel schon als kleines Kind kannten. Zudem sind weitere Wegbegleiter angereist, um diesen besonderen Gottesdienst mitzuerleben: den letzten von Wolfgang Schug nach 40 Jahren als Amtsträger. 18 Jahre davon diente er als Apostel.
Im weiteren Verlauf des Abends zeigt sich die Kraft und Weisheit aus dem Apostelamt, so empfinden es viele Teilnehmer. Zunächst die Predigt: Am Altar unter dem Orgelprospekt mit den Worten „Wir warten dein“ liest er das Bibelwort aus Lukas 13,12.13 vor: „Als aber Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: Frau, du bist erlöst von deiner Krankheit! Und legte die Hände auf sie; und sogleich richtete sie sich auf und pries Gott.“
In der Nachfolge Christi bleiben
Seine Botschaft an diesem Abend: Bleibt in der Nachfolge Christi und kümmert euch um den Nächsten, nicht nur um euch selbst. Der Apostel warnte davor, das Evangelium nur mit Einschränkungen und zu den eigenen Bedingungen umzusetzen. „Oft ist man bezüglich menschlicher Schwächen kritisch mit den anderen, aber großzügig mit sich selbst.“
Zudem betonte der Apostel die Bedeutung der Gemeinschaft: „Gott hat die Menschen als Gemeinschaftswesen erschaffen, wir sollen gemeinsam den Weg gehen.“ Auch Christus habe das vorgelebt. „Wer wirklich Christi nachfolgt, der bezieht den Nächsten immer mit ein und denkt nicht nur an sich.“
Aufeinander Acht geben
Abschließend blickte der Apostel noch einmal in die große Gemeinde, zu den vielen Weggefährten. „Wir sind gemeinsam bis heute unterwegs und Gott hat Gnade geschenkt zu unserer Reise. Lasst uns dafür dankbar sein. Ich bin dankbar, dass wir einander begleitet haben. Gemeinsam werden wir es schaffen und das Ziel erreichen, das Gott den Menschen gegeben hat.“ Der Wunsch des Apostels: "Lasst uns aufeinander Acht haben – zusammen in der Gemeinde.“
Zwei Sakramente gespendet
Im Anschluss an die Predigt spendet Apostel Schug zum letzten Mal das Sakrament der Heiligen Versiegelung, die Gabe Heiligen Geistes. Auch hier nimmt er sich Zeit, betont die Bedeutung des Sakraments und vergleicht die etwas unscheinbare Handlung des Handauflegens mit dem Pflanzen eines kleinen Senfkorns, das wachsen wird und aus dem sich großes entwickeln kann, die Teilnahme an der Wiederkunft Jesu.
Dann das Heilige Abendmahl: Bedächtig zelebriert Apostel Schug die liturgischen Handlungen, die er selbst als Mitglied der Arbeitsgruppe „Leitgedanken“ der internationalen Kirche vor einigen Jahren miterarbeitet hat.
40 gemeinsame Jahre als Amtsträger
Im Anschluss tritt ein Priester vor den Apostel, den er gut kennt: Priester Ralf Wienold. Vor 40 Jahren standen beide vor dem Altar – gemeinsam mit Bischof i.R. Ulrich Götte und einem weiteren Glaubensbruder – und empfingen das Unterdiakonenamt für die Gemeinde Wuppertal-Elberfeld. Nun verabschiedet der Apostel ihn in den Ruhestand – wenige Tage vor dem eigenen Ruhestand am kommenden Sonntag.
Auch hier dankt der Apostel seinem langjährigen Weggefährten in seiner eigenen Art: „Ich möchte mich heute als Apostel Jesu vor dir verneigen: für deine Mühe und deine Arbeit, die du zuverlässig getan hast – und das in der treuen Nachfolge derer, die Gott für Gemeinde und Bezirk gesendet hat.“ Seine Motivation sei gewesen, jedem Zugang zum Wort Gottes zu verschaffen und er sei glaubhaft in der Umsetzung des Evangeliums gewesen.
Goldene Hochzeit
Zum Abschluss des Gottesdienstes steht dann mit Bezirksevangelist i.R. Dirk Gielke, ein weiterer Wegbegleiter, vor dem Apostel – zusammen mit seiner Gattin Petra. Sie empfangen an diesem Abend den Segen zur Goldenen Hochzeit.
In der Ansprache würdigte der Apostel die Beständigkeit, Beharrlichkeit, Ausdauer und Zugewandtheit des Paars, die gemeinsam die 46 Amtsjahre des Bezirksevangelisten gemeistert haben. „Das Wirken für Gott war für euch selbstverständlich und ihr habt euch bemüht, es anderen leicht zu machen.“ Dabei sei beiden die Öffentlichkeitsarbeit ein Herzensanliegen gewesen. Sie wollten andere für Christus begeistern. „Viele in den Gemeinden schauen auf Glaubensgeschwister, die vormachen, wie es geht. Ihr habt uns gezeigt, wie man den Alltag mit Gott meistert.“
Ein Herzensbedürfnis
Nach dem Ende des Gottesdienstes verabschieden die Kinder der Gemeinde ihren Apostel mit Rosen und einem Lied. Und dann gibt es Dankesworte der drei Bischöfe. „Wir sind dir dankbar, dass du unser Apostel warst und bleiben wirst“, wendet sich Bischof René Follmann an seinen Apostel und dessen Gattin Birgit.
"Es war gern geschehen. Weil es der Herr aufgetragen hat, war es mir ein Herzensbedürfnis“, sagte der Apostel in Richtung die Gemeinde und dankte für die Unterstützung. Sein Wunsch: „Schenkt den beiden neuen Aposteln genauso die Nähe, wie ihr es mir bewiesen habt. Dann geht das Werk Gottes rasant weiter, denn die beiden haben noch richtig Power und Kraft.“
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