
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Dortmund. Der weitaus größte Teil der Mitglieder der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen (82 Prozent) ist zufrieden in der Gemeinde – so das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Befragung, die im Sommer 2007 in elf Bezirken durchgeführt wurde. Gründe für die Zufriedenheit sind die gute seelsorgerische Betreuung, Aktivitäten in der Gemeinde und eine enge Beziehung zu anderen Gemeindemitgliedern. Damit liegt zum ersten Mal eine verlässliche Analyse zur Stimmung in den neuapostolischen Gemeinden und zur Beurteilung der Seelsorge vor.
Das Stimmungsbild aus der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen wurde am heutigen Samstag, 17. November 2007, den Vorstehern der neuapostolischen Gemeinden in Herne anlässlich des „Vorstehertags 2007“ vorgestellt. Im Oktober hatte Bezirksapostel Armin Brinkmann bereits die Apostel und Bischöfe informiert (siehe Fotos). Dabei äußerte er sich auch zu den Motiven für die repräsentative Umfrage in seiner Gebietskirche: „Mich hat interessiert, wie zufrieden die Mitglieder unserer Gemeinden wirklich sind und wie sie die Qualität der Seelsorge empfinden.“
Zufriedenheit in den Gemeinden
Die hohe Gesamtzufriedenheit von 82 Prozent spiegelt sich auch in abgefragten Einzelaspekten wieder: In den Bereichen Geborgenheit, Predigten, Musik, Informationsfluss, Seelsorge und Kontakte liegt die Zufriedenheit zwischen 71 und 91 Prozent. Auffällig ist die Abweichung zwischen Jung und Alt bei der Beurteilung und der Seelsorge: Die älteren Gläubigen (über 60 Jahre) sind in allen Aspekten zufriedener.
Bezirksapostel Armin Brinkmann, Leiter der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen, zeigte sich mit den präsentierten Ergebnissen zufrieden: „Ich habe mir gewünscht, dass die Zufriedenheit so groß ist. Trotzdem wissen wir, dass wir uns darauf nicht ausruhen dürfen.“ So gelte die Aufmerksamkeit nicht nur denen, die zufrieden sind, sondern insbesondere auch den Unzufriedenen. „Ich bin jedoch sehr stolz auf die vielen ehrenamtlichen Seelsorger in den Gemeinden und Bezirken, die mit ihrem Wirken die Grundlage für die hohe Zufriedenheit gelegt haben“, so Bezirksapostel Brinkmann.
Anzahl der Seelsorgebesuche
79 Prozent der Befragten sind mit der seelsorgerischen Betreuung insgesamt zufrieden. Die Seelsorger werden in den Punkten „Erreichbarkeit“, „Zuhören können“ und „Anteilnahme in schwierigen Situationen“ sehr gut bewertet: Zwischen 87 und 90 Prozent der Befragten gaben an, dass sie mit diesen Eigenschaften ihrer Seelsorger zufrieden sind.
Mehr als zwei Drittel der Befragten (71 Prozent) werden mindestens einmal im Jahr von ihren Seelsorgern besucht, 41 Prozent sogar zwei Mal. Doch auch die Hälfte derer, die weniger als einmal im Jahr besucht werden, ist zufrieden. Dennoch ist eine Tendenz ablesbar: Je häufiger die Gläubigen besucht werden, desto zufriedener sind sie mit der Seelsorge – und das über alle Altersklassen hinweg.
Kontaktaufnahme zum Seelsorger
Jeder Fünfte möchte dabei gerne auf eigenen Wunsch Kontakt zum Seelsorger aufnehmen, wenn er ein Anliegen hat. Das ist insbesondere bei jüngeren Mitgliedern der Fall. „Hier ist offene Kommunikation zwischen Seelsorger und Glaubensgeschwistern gefragt: Die Seelsorger sollten nachfragen, ob ein Besuch willkommen ist oder ob sich die Gemeindemitglieder melden möchten, wenn Bedarf besteht. Wichtig ist allerdings, dass sich niemand vernachlässigt fühlt“, sagt Bezirksapostel Armin Brinkmann zu den Auswertungen.
Die schriftliche Befragung der Mitglieder und Seelsorger wurde im Juni 2007 in elf Bezirken durchgeführt: Bielefeld, Dortmund (Nord, Ost, Süd), Duisburg, Iserlohn, Köln (Ost und West), Münster, Niederrhein und Paderborn. Befragt wurden in jeder der acht Regionen 150 aktive neuapostolische Christen ab 16 Jahren (insgesamt 1.200 Befragte). Grundlage war eine Zufallsstichprobe, was in der Auswertung ein repräsentatives Stimmungsbild möglich macht. 55 Prozent der Fragebögen wurden ausgefüllt und zurückgesandt.
Umfrage unter den Seelsorgern
Parallel zu den Mitgliedern der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen wurden auch alle 735 Amtsträger der elf Bezirke angeschrieben und zu den Seelsorgeaktivitäten befragt. Dabei ging es unter anderem um die Anzahl zu betreuender Personen und Haushalte, die Anzahl der durchgeführten Besuche, die Selbsteinschätzung sowie Gründe für Einschränkungen in der Seelsorge.
Ein Ergebnis der Befragung: 60 Prozent der Amtsträger schätzen ihre Seelsorgeaktivitäten als nicht ausreichend ein. „Das ist für mich ein interessantes Ergebnis, weil es den Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit deutlich macht.“, so Bezirksapostel Brinkmann. „Unsere Amtsträger sehen den hohen Seelsorgebedarf, können diesem aber aufgrund von beruflichen und anderen kirchlichen Aufgaben nicht immer gerecht werden.“
Statistik zur seelsorgerischen Betreuung
Die priesterlichen Amtsträger gaben außerdem an, wie viele Haushalte von ihnen betreut werden: Hier lagen die Angaben zwischen 5 und 58 Haushalte. Die meisten Seelsorger (74 Prozent) sind für 11 bis 40 Haushalte zuständig. Die meisten (71 Prozent) machen bis zu 40 Besuche pro Jahr. Das ist, zieht man die Ferienzeiten ab, durchschnittlich ein Besuch pro Woche.
Hinzu kommen jedoch noch zusätzliche Besuche bei Kranken oder Senioren, die nicht mehr die Gottesdienste besuchen können. Hier macht die Hälfte der Seelsorger (53 Prozent) zwischen 11 und 40 zusätzliche Besuche im Jahr.
Zahlreiche kritische Anmerkungen
In der Rubrik „Anmerkungen“ äußerten einige Befragte Kritik an zu langen Gottesdiensten und mangelndem Tiefgang einiger Predigten. Überlastung bei der Vielfalt der kirchlichen Aufgaben und eine schwindende Gemeindegröße sind ebenfalls Themen, die die neuapostolischen Christen in Nordrhein-Westfalen bewegen. Gelobt wurden das Engagement und die Anteilnahme in schwierigen Lebenssituationen von Seelsorgern und Glaubensgeschwistern in der Gemeinde.
„Ich habe alle Anmerkungen sehr aufmerksam gelesen und mich darüber gefreut, dass die geleistete Arbeit der Amtsträger und Geschwister wertgeschätzt wird. Das motiviert alle, die sich bei den vielfältigen Aufgaben einbringen, für die Zukunft“, so Bezirksapostel Armin Brinkmann. Er sei stolz auf die vielen ehrenamtlichen Seelsorger in den Gemeinden und Bezirken, die mit ihrem Wirken die Grundlage für die hohe Zufriedenheit legten, betonte er noch einmal.
Das Ziel: Seelsorge sicherstellen
Ein besonderes Augenmerk habe er auf die mancherlei kritischen Anmerkungen gerichtet: „Wo es in meiner Macht steht, werde ich mich dafür einsetzen, Verbesserung herbeizuführen“, nimmt sich der Bezirksapostel vor. Er resümiert: „Wir werden Wege finden, die Seelsorge trotz leicht zurückgehender Ämterzahlen sicher zu stellen und die Lebendigkeit in den Gemeinden zu stärken.“ Dazu soll auch die Aktion "2008 - das Jahr der Gemeinde" beitragen, die der Bezirksapostel ebenfalls auf dem Vorstehertag in Herne vorgestellt hat (ein Bericht folgt).
In der kommenden Ausgabe der NAK NRW Informationen (1. Quartal 2008) will Bezirksapostel Armin Brinkmann alle Mitglieder nochmal schriftlich über die Ergebnisse der Befragung informieren.
Die Ergebnisse der Befragung hat die Neuapostolische Kirche Nordrhein-Westfalen in einer Pressemitteilung zusammengefasst, die im Bereich Presse eingesehen werden kann. Es ist zu beachten, dass der Nachdruck der veröffentlichten Grafiken nur nach Genehmigung des Urhebers erfolgen darf.
Präsentation der Umfrageergebnisse in der Versammlung der Apostel und Bischöfe im Oktober
17. November 2007
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
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