
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland/NRW. Ende der 70er-Jahre hatte Stammapostel Urwyler einige Länder zu Missionsgebieten erklärt. Dazu gehörte auch Portugal, das zunächst von Frankreich aus betreut wurde. Als 1981 die Zuständigkeit zu Nordrhein-Westfalen wechselte, wurde Portugal zum Katalysator für die Tätigkeit der Kirche in vielen weiteren Ländern.
Am 13. September 1981 stand Stammapostel Hans Urwyler anlässlich einer Apostelversammlung in München mit einigen seiner Mitbrüder zusammen. Es kam die Frage auf: "Wie soll die Arbeit in Portugal weitergehen?" Der Stammapostel dachte einen Moment nach und sagte dann – noch bevor sich die Apostel äußern konnten – zum Schweizer Apostel Albert gewandt, der mit der Gebietskirche Frankreich bislang für Portugal zuständig war: "Ich denke, Luigi, es ist besser, wenn der Apostelbezirk Nordrhein-Westfalen die Missionsarbeit im Land Portugal übernimmt." Dies war die Geburtsstunde der Missionstätigkeit in der Gebietskirche NRW.
Die Arbeit auf viele Schultern verteilen
Der für Nordrhein-Westfalen zuständige Bezirksapostel Engelauf war über diese Zuweisung zunächst erschrocken. Drei Gedanken beschäftigten ihn in den kommenden Nächten immer wieder, so berichtete er später: das große Land, die fremde Sprache und der nahe Tag der Ersten Auferstehung.
Für ihn war sofort klar, dass die Arbeit auf viele Schultern verteilt werden musste. Schon im Oktober teilte er deshalb in einer Zusammenkunft mit den Aposteln das Land Portugal in Zuständigkeitsbereiche auf: Apostel Magney Großraum Lissabon und die Inseln, Apostel Wömpner Nordportugal, Apostel Kusserow Mittelportugal und Apostel Skielka Südportugal. Von Vorteil war damals, dass durch portugiesische "Gastarbeiter" in Nordrhein-Westfalen bereits erste Kontakte zu Angehörigen in dem westeuropäischen Land bestanden.
Große Resonanz aus den NRW-Gemeinden
Auch im heimatlichen Bezirk erlebte der Bezirksapostel etwas, was er selbst einmal so charakterisierte: Wenn in einer Familie das erste Kind geboren wird, dann dreht sich alles nur noch um das Neugeborene. So ist es auch, wenn der Stammapostel einem Apostelbezirk zum ersten Mal ein Missionsgebiet zuordnet.
Nach seinem Aufruf an die Kirchenmitglieder fanden in vielen Bezirken portugiesische Gästegottesdienste statt. Viele Gemeindemitglieder begannen, die portugiesische Sprache zu erlernen. Etliche Amtsträger nutzten einen Teil ihres Jahresurlaubs, um nach Portugal zu reisen und dort Gottesdienste zu halten. Das Bemühen wurde gesegnet: In schneller Folge entstanden über das ganze Land verstreut etwa 50 Gemeinden und 20 Stützpunkte.
Ein neuer, junger Apostel
Stammapostel Urwyler freute sich sehr über diesen gelungenen Start, und es reifte der Gedanke in ihm, dem Apostelbezirk Nordrhein-Westfalen alle portugiesisch sprechenden Länder zuzuweisen. Bezirksapostel Engelauf hätte dem Stammapostel niemals einen Wunsch abgeschlagen, aber er richtete nun doch die Bitte an ihn: einen jüngeren Amtsträger, der die portugiesische Sprache schon gut beherrschte, ins Apostelamt mit Schwerpunkt Missionsarbeit zu setzen. Dieser Mann war Evangelist Armin Brinkmann.
„Setze ihn zunächst einmal zum Bezirksevangelisten“, war der Rat des Stammapostels, was dann auch am 28. Februar 1983 erfolgte. Schon im März gab es deutliche Zeichen, dass Armin Brinkmann der erbetene Apostel war, und Stammapostel Urwyler legte fest, dass die Ordination im Pfingstgottesdienst in Hamburg erfolgen sollte.
Sicherlich für viele Kirchenmitglieder in NRW unerwartet wurden in Hamburg am Pfingstsonntag 1983 Bischof Horst Ehlebracht und Bezirksevangelist Armin Brinkmann zu Aposteln und der durch eine längere Zeit in Indien in der Missionsarbeit bereits bewährte Bezirksevangelist Klaus Dieter König zum Bischof gesetzt.
Zwei Jahre Vorbereitung für Missionstätigkeit
Mit diesen Handlungen wurde eine fast explosionsartige Entwicklung in den Missionsländern eingeleitet und Portugal war die Tür für die weltweite Missionstätigkeit im Apostelbezirk Nordrhein-Westfalen. Nach dem Auftakt 1981 dienten die Jahre bis 1983 im Rückblick als Vorbereitungszeit für die Missionsinitiative.
Besuch von Bezirksapostel Ehlebracht (Mitte) 1994 auf São Tomé und Príncipe
12. Juni 2023
Text:
Alfred Krempf,
Frank Schuldt
Fotos:
Bildarchiv
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