
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Herne/Dortmund. Am Samstag, 12. April 2008, fand in der Kirche Herne-Mitte ein Orgelkonzert für Kinder statt. „Josef und seine Brüder“ lautete der Titel. Im Wechsel zwischen Orgelspiel und Textlesung lernten die Zuhörer verschiedene Klangfarben der Orgel kennen. Ziel des Konzerts war dabei nicht nur die Unterhaltung der Zuhörer: Vor allem die Kinder sollen für das Instrument interessiert werden – ein Projekt im Rahmen der von der Neuapostolischen Kirche verstärkt vorangetriebenen Nachwuchsförderung im musikalischen Bereich.
In dem Werk des zeitgenössischen Komponisten Michael Benedict Bender (*1958) wird die biblische Geschichte von Josef vorgetragen, der von seinen Brüdern als Sklave an die Ägypter verkauft wird. Schließlich gelangt er dort zu Ruhm und Ansehen am Thron Pharaos, wo er durch erfolgreiches Bevorraten für die Zeiten der Hungersnöte vorsorgt. In dieser Zeit kommt es zu dem versöhnlichen Wiedersehen mit seinen Brüdern und seinem Vater Jakob.
Wechsel von Orgelspiel und Textlesung
Bevor Werner Rachuba an der Orgel und Rita Brockschmidt als Erzählerin mit dem Vortrag der Geschichte begannen, stellten sie den Kindern die Orgelregister, die Melodien und die Akkordfolgen vor, die zu Vater Jakob, den Brüdern, Josef oder dem Potifar, dem Finanzverwalter des Pharao, gehörten. „Das Orgelregister ‚Fagott’ spielt zum Beispiel immer dann, wenn Jakob etwas zu sagen hat“ erklärte Rita Brockschmidt den Kindern zu den Klängen des Orgel-Fagotts. Für Josef hat der Komponist Töne des Flötenregisters gewählt, für die Brüder Josefs die Trompetenregister der Orgel. Und so ging es weiter.
In kindgerechter Sprache trug Rita Brockschmidt anschließend die Geschichte in kleinen Abschnitten vor. Die Orgel spielte dazu und im Wechsel mit den Texten charakterlich und situativ passende Klangbilder und Melodien. So konnten die Kinder – und auch die zuhörenden Erwachsenen – schon beim Hören der ersten Töne die Personen wiedererkennen, die in der Geschichte eine Rolle spielen.
Förderung des Organisten-Nachwuchses
Nach dem Konzert versammelten sich die Kinder zu einem “Fototermin“ am Spieltisch der Orgel auf der Empore der Kirche. Dort erklärte der Organist noch einmal einzelne Orgelstimmen und Melodien des Orgelkonzertes.
Dieses und die beiden noch in Minden (19. April 2008) und in Köln (17. Mai 2008) geplanten Kinderorgelkonzerte sind Bausteine der Förderungsmaßnahmen des Orgelspieler-Nachwuchses in Nordrhein-Westfalen. "Unser Ziel ist es, möglichst jede Gemeinde auch in Zukunft mit Organisten versorgen zu können", nennt Wolf-Rüdiger Spieler seine Vision. Er ist als Mitglied des Musikteams NRW zuständig für den Bereich „Musikwerkstatt in der NAK NRW“ (Aus- und Fortbildung), die bei der Musikakademie Spieler angesiedelt ist.
Die Orgel, das kirchenmusikalische Instrument schlechthin
Die Förderung des Orgelspieler-Nachwuchses zählt zum Gesamtkonzept des von der Bezirksapostelversammlung (BAV) auf ihrer Herbsttagung 2006 in Zürich beschlossenen Förderungsprogramms für musikalischen Nachwuchs in der Neuapostolischen Kirche.
„Ziel dieser Aktion ist unter anderem, dass auch zukünftig eine gute Grundversorgung der Gemeinden mit Orgelspielern sichergestellt werden kann“, sagt Wolf-Rüdiger Spieler. Dabei sei zu berücksichtigen, dass ein Anfänger etwa drei bis fünf Jahre benötigt, bis er im Gottesdienst spielen könne. Auf diese Weise solle auch erreicht werden, dass die Orgel als das kirchenmusikalische Instrument des Abendlandes weiterhin das zentrale Instrument zur Gestaltung der Gottesdienste bleiben kann.
Gruppenunterrichte zurzeit in zwölf Städten
Veranstaltungen wie diese Konzertreihe wollen zunächst Kinder und Eltern für die Orgel als Instrument begeistern und gewinnen. Bei Interesse können die Kinder dann einen gründlichen Orgelunterricht erhalten, der zurzeit von der "Musikwerkstatt" in den Orten Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Herne, Hilden, Köln, Menden, Oberhausen, Recklinghausen, Schwelm und Wuppertal angeboten wird.
Etwa 100 Schüler nehmen zurzeit an diesen Unterrichten in Kleingruppen teil, die in der Regel zweimal monatlich stattfinden. Eine Ausweitung des Unterrichtsangebotes auf den ostwestfälischen Raum ist in konkreter Planung.
Vertraglich sind die Orgelschüler Schüler der Musikakademie Spieler - allerdings finden die Orgelunterrichte unter dem Dach der "Musikwerkstatt in der NAK NRW" statt. Unterrichtsorte sind geeignete neuapostolische Kirchen in der Region. Die Kalkulation des Unterrichtspreises - zurzeit beträgt der Monatspreis 50 EUR - wird in Abstimmung mit dem Musikteam NRW getroffen.
Infos bei der Musikakademie Spieler
Nähere Informationen zu den Unterrichtsmodalitäten finden Sie auf der Webseite der Musikakademie Spieler und bei der "Musikwerkstatt" (siehe dazu die Infospalte rechts). Über weitere Förderungsmöglichkeiten durch die Gebietskirche gibt das Musikteam NRW Auskunft.
Orgelspieler-Nachwuchs
17. April 2008
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Günter Lohsträter
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