
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Essen/Dortmund. „Verleih uns Frieden gnädiglich“ lautete das Motto eines Chorkonzerts, das am Samstag, den 26. November in der Kirche in Essen-Rüttenscheid stattfand. Kinderchor, Frauen- und Männerchor sowie der gemischte Bezirkschor des Kirchenbezirks Essen boten ein anspruchsvolles Programm. Unter den Zuhörern: Stammapostel Jean-Luc Schneider und die weltweit tätigen Bezirksapostel.
Bezirksapostel Rainer Storck, Leiter der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen, eröffnete das Konzert und bekundete seine Freude über die Wahl des Konzertmottos. Längst nicht überall in der Welt herrsche Frieden, vielfach würden Christen wegen des Bekenntnisses ihres Glaubens verfolgt. Umso mehr gelte es, für den Frieden zu beten, so der Bezirksapostel. "Ein Gebet kann nie seinen Zweck verfehlen", endete sein Appell.
Verleih uns Frieden gnädiglich
Die Programmgestalter hatten die das Motto gebende Choralkantate "Verleih uns Frieden gnädiglich" von Felix-Mendelssohn-Bartholdy als vorletzten Programmpunkt gesetzt. Alle anderen Darbietungen entwickelten sich hin zu diesem quasi als Höhepunkt des Programms gedachten Vortrag.
Der Text dieser Kantate geht auf die Übersetzung des in lateinischer Sprache überlieferten gregorianischen Gesangs "Da pacem Domine" von Martin Luther zurück. Luther, ein ebenso streitbarer wie demütiger Christ, hatte erkannt, dass das Streiten um Frieden alleine mit Gottes Hilfe gelingen könne: "Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott, zu unsern Zeiten. Es ist ja doch kein andrer nicht, der für uns könnte streiten, denn du unser Gott, alleine."
Das Programm endete mit dem Vortrag eines gallischen Segensspruchs, in welchem der Wunsch zum Ausdruck kommt, dass Menschen nicht nur zur letzten Ruhe zu tiefem Frieden finden, sondern dass auch schon Lebenden Frieden werden könne.
Bitte um Frieden in bewegter Zeit
An erster Stelle der Vortragsfolge stand die Vertonung des Gedichts von Johann Wolfgang von Goethe "Wanderers Nachtlied" auf dem Programm. Goethe äußert in seinem Text nach offenbar durchaus bewegtem Leben den Wunsch "Süßer Friede, komm, ach komm in meine Brust."
Als Weckruf aus einem einschläfernden Frieden war der nächste Vortrag des Bezirkschors, diesmal mit Klavierbegleitung, zu verstehen. Gabriel Fauré hatte die „Cantique de Jean Racine“ im Jahr 1865 komponiert und dabei auf einen Text aus einem ambrosianischen Hymnus zurückgegriffen.
Essener Frauenchor begeistert
Danach hatte der Essener Frauenchor seinen ersten Auftritt in diesem Konzert: "The Peace of God", eine Komposition des zeitgenössischen englischen Komponisten John Rutter. Er griff einen Text aus einem englischen Gebetsbuch aus dem Jahr 1662 auf, der erzählt, dass der Friede Gottes menschliche Vorstellungskraft übersteigt.
Noch einmal kamen die Frauen zum Einsatz beim bekannten "Ich bete an die Macht der Liebe", das an die Verantwortung zur Nächstenliebe als friedensstiftendem Element erinnert: "Ich will anstatt an mich zu denken ins Meer der Liebe mich versenken.
Männerchor und Kinderchor - kraftvoll und unbekümmert
Zwischen den beiden Frauenchorvorträgen kamen unter anderem der Essener Männerchor mit "Sei nur stille zu Gott" und "Dona nobis pacem" und der Essener Kinderchor mit "Wir sind Kinder einer Welt" und "Da berühren sich Himmel und Erde" zu ihren Vorträgen.
Die Vorträge des Kinderchors wurden durch Gitarrenklänge begleitet. "Wir sind Kinder einer Welt" erzählt davon, dass man für immer Freunde sein könne, egal woher man komme und in dem Lied "Da berühren sich Himmel und Erde" wird die Botschaft verbreitet, dass Frieden möglich wird, "wo Menschen sich verbinden, den Hass überwinden".
Wie lieblich sind die Boten, die den Frieden verkündigen
Noch einmal kam der Bezirkschor mit Auszügen aus der kleinen Kantate von Dietrich Buxtehude "Alles was ihr tut mit Worten oder Werken" und dem Chorsatz "Wie lieblich sind die Boten, die den Frieden verkündigen" aus dem Oratorium "Paulus" von Felix Mendelssohn-Bartholdy zum Einsatz.
Danach mündete das Konzert in das eingangs erwähnte Gebet nach Worten von Martin Luther "Verleih uns Frieden gnädiglich".
Friede - das Verhältnis innerhalb der Trinität Gottes
Stammapostel Schneider richtete nach dem Konzert Worte der Anerkennung an die ausführenden Musiker und lobte die Programmfolge: "Mein Kompliment für das Programm!" Es habe verschiedene Aspekte des Friedens aufgezeigt.
Friede Gottes beschreibe das Verhältnis innerhalb der Trinität Gottes, so brachte der internationale Kirchenleiter es auf den Punkt. Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist, seien verschiedene Personen, hätten aber einen Willen, sie seien immer eins. Das zeichne sie aus und dieser Zustand beschreibe genau das, was Menschen Frieden nennten.
Nie rede einer dieser Drei von sich selber. Der Sohn rede vom Vater, der Vater rede durch den Sohn und der Heilige Geist verkündige, was er vom Vater und vom Sohn empfangen habe, so Stammapostel Schneider.
Mit dem Vortrag des traditionellen „Irischen Segens“ als Zugabe endete das eindrucksstarke Konzert.
Tagung der Bezirksapostelversammlung International
Das Konzert fand statt im Rahmen der Bezirksapostelversammlung International (BAVI), zu der alle Bezirksapostel und ihre Helfer weltweit vom 23. bis 26 November 2017 in Dortmund zusammengekommen waren. Bezirksapostel Rainer Storck hatte die Delegation zu diesem Konzert eingeladen. In der Kirche Essen-Rüttenscheid fand am nächsten Tag ein Gottesdienst mit dem Stammapostel statt (wir berichteten).
Chorkonzert in der Kirche Essen-Rüttenscheid
30. November 2017
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Oliver Rütten
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