
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Gelsenkirchen/Dortmund. Am Sonntag, 18. Mai 2008, fand der diesjährige Zentralgottesdienst der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen für Familien von Angehörigen mit Behinderungen statt. Knapp 300 Teilnehmer aus Nordrhein-Westfalen und angrenzenden Gebieten hatten sich eingefunden. Erstmals fanden dieser Gottesdienst und die anschließende Bewirtung der angereisten Familien in der Kirche Gelsenkirchen Resse-West statt. Bereits am Samstagabend gab der Chor "The Gospelsingles" in der voll besetzten Resser Kirche ein Benefizkonzert zugunsten der "Handicapped Kids".
Resse-West als Veranstaltungsort habe sich aus mehreren Gründen angeboten, erklärte Evangelist Gerald Rockenfelder (Dortmund) vom Lenkungsgremium der Handicapped Kids. "Die zentrale Lage, die großzügige und behindertengerechte Bauweise, ein genügend großer Kirchensaal sowie eine ausreichende Anzahl von Nebenräumen haben den Ausschlag gegeben", so Rockenfelder, der maßgeblich mit der Auswahl eines geeigneten Versammlungsortes beschäftigt war.
Tägliches Licht und tägliche Freude
Apostel Christian Schwerdtfeger, seit 2007 in der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen für die Seelsorge an Familien von Angehörigen mit Behinderungen zuständig, eröffnete den Gottesdienst mit einer Grußnote des Bezirksapostels Armin Brinkmann. Dazu las er einen Brief vor, in welchem sich der Bezirksapostel persönlich der Gruppe der betroffenen Glaubensgeschwister zuwendete. "Mein Wunsch für euch: Tägliches Licht und tägliche Freude, so wie es in dem Psalm heißt, der heute im Mittelpunkt des Gottesdienstes stehen soll", fasste der Bezirksapostel seinen Gruß zusammen.
Apostel Schwerdtfeger erläuterte im Verlauf der Predigt den Text aus dem zitierten Psalm: "Dem Gerechten muss das Licht immer wieder aufgehen und Freude den frommen Herzen" (Psalm 97,11). Der in diesem Psalm gemeinte Gerechte sei nicht der Perfekte oder der Fehlerlose, so der Apostel. Hier beschreibe der Begriff "gerecht" ein intensives Verhältnis zwischen den Menschen und Gott. Das sei geprägt durch einen zu Gott hingewendeten Blick und durch ein hoffnungsvolles Vertrauen auf seine Hilfe.
Licht ist nicht Selbstzweck
"Natürlich müsst ihr euch in eurem Leben besonderen Herausforderungen stellen", pflichtete der Apostel den Familien in ihren permanent belasteten Tagesabläufen bei. Nicht immer sei alles eitel Sonnenschein, "aber eure treue Hinwendung zu Gott veranlasst ihn, euch immer wieder ein Licht aufgehen zu lassen und eine Portion Freude in euer Leben zu geben", vermittelte er ihnen Mut und Trost aus diesem Psalmwort.
Apostel Dieter Böttcher aus Norddeutschland - und in der dortigen Gebietskirche für die Seelsorge an Familien von Angehörigen mit Behinderungen zuständig - sprach davon, dass Licht ja nicht Selbstzweck sei. Vielmehr verhelfe es den Augen, Formen und Farben zu erkennen und auch räumliche Dimensionen wahrnehmen zu können.
Und er stellte einen Bezug her zwischen dem Psalmwort, in welchem neben dem Licht auch von der Freude der frommen Herzen die Rede ist, und einer der sieben Seligpreisungen: "Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen." (Matthäus 5,8) Das sei sein Wunsch, so der Apostel, dass soviel Licht scheine, soviel Freude da sei, dass man immer wieder die liebevolle und helfende Hand Gottes erkennen könne.
Hinwendung zu Gott gibt Licht und Sicherheit
Bischof Rainer Storck (Arbeitsbereich NRW-Südwest) erwähnte die wechselvollen Stimmungen des Propheten Elias, der kurz nach dem Triumph über die Baalspriester und damit über den Götzendienst in Israel in tiefe Mutlosigkeit verfiel und zum Sterben in die Wüste floh. Erst die zweimalige Aufforderung eines Engels, Speise und Trank zu sich zu nehmen, ließ ihn sich wieder aufraffen. Nachdem er die angebotene Speise zu sich genommen hatte, konnte er mit neuer Kraft und Perspektive seinen Weg und seine Arbeit fortsetzen.
"Solche Lebenssituationen sind euch sicherlich auch nicht fremd", richtete der Bischof sich an seine Zuhörer. "Doch fasset Mut, wendet euch immer wieder Gott zu!", rief er ihnen entgegen. "Denn Hinwendung zu Gott bedeutet, Gottes Angebote erkennen und annehmen. Das gibt neue Kraft und Lebensperspektive."
Feier des Heiligen Abendmahls
Ein besonderer Augenblick in diesem Gottesdienst stellte die Feier des Heiligen Abendmahles dar. Der Apostel gedachte auch der vielen Behinderten, die frühzeitig ihr Leben hingeben mussten oder denen gar als "unwertes Leben" keine Chance gewährt wurde, in die menschliche Gemeinschaft aufgenommen zu werden.
Ein aus zehn Solisten bestehender Jugendchor gestaltete den Gottesdienst musikalisch und setzte Akzente von Andacht und Freude.
Nach dem Gottesdienst konnten alle Teilnehmer noch ins Gespräch kommen und Getränke und Speisen zu sich nehmen.
Benefizkonzert am Samstag
Bereits am Samstagabend war die Resser Kirche bis auf den letzten Platz besetzt. Apostel Schwerdtfeger hatte die Chorgruppe "The Gospelsingles" zu einem Benefizkonzert eingeladen. Der Chor ist in Harsefeld (Norddeutschland) zuhause, so erklärte der Apostel am Samstag, bestehe aber aus Sängerinnen und Sängern auch aus Nordrhein-Westfalen und Hessen.
Mit einem interessanten Mix aus Gospels wie "O happy day" oder "Deep River", afrikanischen Klängen wie "Ameni" oder "Sia hamba" und hebräischen Liedern wie "Shalom" oder "Yerushalayim" vermocht der stimmgewaltige Chor die Zuhörer zu begeistern. Kräftige Sopran und Bass-Soli, gehauchte Chorklänge, im Wechsel ohne Begleitung oder mit Orgel und zu Klavier, Trommeln und weiteren Perkussionsinstrumenten ließen immer wieder aufhorchen.
Der Apostel bedankte sich bei ihnen für ihr Engagement und vor allem dafür, dass sie ihre Reise- und Übernachtungskosten als eine Spende zugunsten der Handicapped Kids" verstanden wissen wollten. Dazu haben die Zuhörer noch mehr als 1.500 Euro gespendet, die ebenfalls den Handicapped Kids zugute kommen sollen.
Gottesdienst für "Handicapped Kids"
20. Mai 2008
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Günter Lohsträter
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