
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Dortmund. Die Aufarbeitung der Geschichte der Neuapostolischen Kirche geht weiter: Für Dienstag, den 9. Juni 2009 hatte Bezirksapostel Armin Brinkmann Zeitzeugen aus den Reihen der Neuapostolischen Kirche in die Konferenzräume der Kirchenverwaltung eingeladen. Thema des Treffens waren die Ereignisse in der Neuapostolischen Kirche in den Jahren 1948 bis 1955. Überraschend nahm auch Stammapostel Wilhelm Leber, Leiter der Neuapostolischen Kirche International, an dem Treffen teil.
In den letzten Jahren hatte es bereits durch Bezirksapostel Armin Brinkmann initiierte Treffen mit Zeitzeugen aus den Reihen der Apostolischen Gemeinschaft (AG) gegeben. An diesen hatte auch Stammapostel Wilhelm Leber teilgenommen.
Nun war es ein Anliegen des Stammapostels, auch Zeitzeugen der Neuapostolischen Kirche zu befragen, die als Kinder, Jugendliche oder Amtsträger die Zeit zwischen 1948 und 1955 miterlebt hatten. Damals kam es zu Spannungen zwischen dem damaligen Stammapostel Johann Gottfried Bischoff und dem Bezirksapostel des Rheinlands, Peter Kuhlen.
Gleiche Fragestellung
Am Dienstag, den 9. Juni 2009 fand nun in den Konferenzräumen der Verwaltung ein Treffen von Stammapostel Wilhelm Leber mit neuapostolischen Zeitzeugen statt. Diese kamen insbesondere aus dem Ruhrgebiet und Rheinland.
Ziel des Gesprächs war, die Sicht der Zeitzeugen über die damalige Zeit zu den gleichen Fragestellungen zu erfahren, die seinerzeit mit Mitgliedern der Apostolischen Gemeinschaft besprochen worden sind. All das stand im Zeichen des Friedens, des Verständnisses, des christlichen Miteinanders und der erklärten Versöhnungsbereitschaft.
„Es wird vieles offen bleiben“
In seiner Begrüßung führte Stammapostel Wilhelm Leber aus, dass die Ausarbeitungen der Arbeitsgruppe „Geschichte der Neuapostolischen Kirche“ und die Gespräche mit den Zeitzeugen aus den Reihen der Apostolischen Gemeinschaft gezeigt hätten, dass es unterschiedliche Sehensweisen über die Abläufe der damaligen Ereignisse und die Motivation der Beteiligten gebe.
Die Ergebnisse der eintägigen Zusammenkunft werden nun zusammengetragen und sollen in Kürze veröffentlicht werden.
Erste Veröffentlichung zur Geschichte 1938-1955
Rückblick: Die Aufarbeitung der Geschichte der Neuapostolischen Kirche in den Jahren 1938 bis 1955 hatte im Dezember 2007 mit einem Informationsabend der Kirchenleitung begonnen. In einem Vortrag hatte die Arbeitsgruppe „Geschichte der Neuapostolischen Kirche“ ihre Sicht der Ereignisse in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts vorgestellt.
Die kircheninterne Arbeitsgruppe hatte dafür Dokumente ausgewertet und keine Zeitzeugen befragt. Dieser erste Versuch zur Darstellung des Zeitabschnittes hatte inner- und außerkirchlich vielfältige Diskussionen ausgelöst. Schon damals hatte Stammapostel Leber klargestellt: „Wir sind dazu bereit, unsere Ergebnisse bei Bedarf anzupassen.“ Er ermunterte die Angehörigen der Apostolischen Gemeinschaft zur Mitarbeit.
Mehrere Gespräche mit Zeitzeugen
In der Folgezeit gab es mehrere Gespräche mit Zeitzeugen der Apostolischen Gemeinschaft: Ein erstes Gespräch fand Ende März 2008 in der Wohnung von Werner Kuhlen statt, dem Sohn des seinerzeitigen Bezirksapostels der Neuapostolischen Kirche Peter Kuhlen. Es diente dem Meinungsaustausch.
An einem zweiten Gespräch im Juli nahmen von Seiten der Vereinigung Apostolischer Gemeinden (VAG) Armin Groß, Apostel und Vorsitzender der Apostolischen Gemeinschaft, sowie Zeitzeugen der damaligen Ereignisse teil (wir berichteten). Im Anschluss an dieses Gespräch veröffentlichte die Neuapostolische Kirche ein Dokument, in dem die Darstellung der Kirchenhistoriker durch Schilderungen der Zeitzeugen ergänzt wurde.
„Wir strecken uns aus nach der Versöhnung“
Am Europa-Jugendtag der Neuapostolischen Kirche im Mai 2009 in Düsseldorf nutzte Stammapostel Wilhelm Leber den Gottesdienst für eine weitere Versöhnungsgeste: Vor der Feier des Heiligen Abendmahles begrüßte er die anwesenden Angehörigen der Apostolischen Gemeinschaft und gestand Fehler der Neuapostolischen Kirche in der Vergangenheit ein. „Wir strecken uns aus nach der Versöhnung“, so die Botschaft des Stammapostels.
Ein Tondokument der Versöhnungsgeste ist auf der Website der Neuapostolischen Kirche International veröffentlicht. Außerdem wurde ein Zusammenschnitt des Gottesdienstes auf der Website des Europa-Jugendtags zum Download bereitgestellt.
Stammapostel trifft NAK-Zeitzeugen
10. Juni 2009
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
Externe Links
- "Informationsabend: Eine Dokumentation" (www.nak.org)
- "Stammapostel bietet der VAG weitere Gespräche an" (www.nak.org)
- „Es ist mir ernst mit dem Willen zur Versöhnung“ (www.nak.org)
- Stammapostel Leber besucht Werner Kuhlen (www.nak.org)
- "Ich strebe eine Art versöhnte Partnerschaft an" (www.nak.org)
- „Wir strecken uns aus nach der Versöhnung“ (www.nak.org)
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