
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Dortmund/Leverkusen. Mit einem Festgottesdienst am Sonntag, 30. August 2009, beging die Gemeinde Opladen (Bezirk Velbert) den Höhepunkt ihrer Festlichkeiten zum 100-jährigen Gemeindejubiläum. Bezirksapostel Armin Brinkmann feierte den Jubiläumsgottesdienst mit seinen Glaubensgeschwistern und ihren Gästen in der Festhalle Opladen am Opladener Platz.
Ihn begleiteten Apostel Klaus Zeidlewicz und Bischof Manfred Bruns, die beide unter anderem zuständig sind für den Bezirk Velbert, zu dem auch die Leverkusener Gemeinden zählen.
Aus der Gemeindechronik
Regelmäßige neuapostolische Gottesdienste finden in Opladen seit dem Jahr 1909 statt, nachdem der Umzug von Glaubensgeschwistern von Wuppertal nach Opladen vierzehntägige Versammlungen in ihrer Wohnung möglich machte. Bereits ab etwa 1904 hatten in Opladen Evangelisationsabende stattgefunden, so dass jetzt recht zügig ein gutes Gemeindewachstum zu verzeichnen war, so gibt die Chronik Auskunft.
Während der ersten fünf Jahre ihres Bestehens wurde die Gemeinde Opladen seelsorgerlich von Wuppertal aus betreut, 1914 hatte sie ihren ersten eigenen Diakon, der ab 1921 als erster Opladener Vorsteher die Gemeindeleitung übernahm.
Ab 1957 in eigenem Gotteshaus
Sechsmal hatten die Opladener neuapostolischen Christen ihre Versammlungsräume gewechselt, bis sie 1957 in ihre eigene Kirche einzog, die am 16. April 1957 vom damaligen Bezirksapostel Emil Schiwy (1904-1980) eingeweiht wurde. Zehn Gemeindevorsteher haben sich im Laufe der Zeit um die Geschicke der Gemeinde insgesamt und um die Seelsorge an jedem Einzelnen persönlich gekümmert.
Bereits ab 1925 konnten von Opladen aus weitere Gemeindegründungen unterstützt werden. Leichlingen (1925), Hilgen (1946) und - nachdem das neue Kirchengebäude die bis auf etwa 300 Mitglieder angewachsene Gemeinde nicht mehr fassen konnte - 1978 auch die Gemeinde Leverkusen-Lützenkirchen.
Konzerte, Gottesdienste, Tag der offenen Tür
Heute ist die Gemeinde Opladen eine von drei neuapostolischen Gemeinden auf Leverkusener Stadtgebiet und trägt seit der Vereinigung der Städte Opladen, Leverkusen und einiger anderer Nachbarorte zur Stadt Leverkusen im Jahr 1975 den offiziellen Namen Leverkusen-Opladen. Sie hat etwa 160 Mitglieder und wird von Priester Detlev Blome geleitet. Ihn unterstützen zurzeit weitere sieben ebenfalls ehrenamtlich tätige Seelsorger.
Bereits im März 2009 eröffnete Bezirksältester Karl-Heinz Eicker, Bezirksvorsteher des Bezirkes Velbert, das Jubiläumsjahr mit einem Gottesdienst in der Opladener Kirche, an dem auch der Leverkusener Oberbürgermeister Ernst Küchler teilnahm. Zwei Konzerte in der Opladener Kirche - eines im März zur Passionszeit und das andere im Mai unter dem Titel "Meditation" als Abendmusik dargeboten - setzten das Festprogramm fort. Für das Erntedank-Wochenende, 3. und 4. Oktober 2009, planen die Opladener einen Tag der offenen Tür.
Abschlusskonzert im November
Stefan Vis, Opladener Gemeindemitglied, Musikpädagoge und als Leiter der Jugend-Sinfonieorchester der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen weit über Leverkusener Grenzen bekannt, zeichnet für den gesamten musikalischen Teil des Jubiläumsjahres verantwortlich. So endet das Festprogramm des Jahres auch musikalisch. Unter dem Titel: "100 Jahre mit Gott - Wohl dem, der seine Hoffnung setzt auf den Herrn" findet in der Festhalle Opladen ein öffentliches Chor- und Orchesterkonzert unter seiner Leitung statt.
Bezirksapostel Brinkmann verwendete zur Predigt im Festgottesdienst zum Jubiläum der Gemeinde Opladen das Bibelwort aus 1. Korinther 3,11-13: "Einen anderen Grund kann niemand legen als den. der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. Wenn aber jemand auf den Grund baut Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Heu, Stroh, so wird das Werk eines jeden offenbar werden."
In Memoriam Apostel Rudolf Dicke
Zum Jubiläumsanlass widmete er der Gemeinde das Wort: "Gedenkt an eure Lehrer, die euch das Wort Gottes gesagt haben; ihr Ende schaut an und folgt ihrem Glauben nach." (Hebräer 13,7)
In seinem Rückblick auf hundert Jahre Gemeindegeschichte erwähnte er den in Opladen und darüber hinaus bekannten Namen Rudolf Dicke (1904-1973). Der von 1960 bis 1973 als Apostel für das Rheinland tätige Gottesmann stammte aus Opladen und war selbst für knapp zwei Jahre (1953-1954) als Vorsteher in der Jubiläumsgemeinde tätig.
"Jeder Faden wärmt!"
Aus seiner Kindheit sei überliefert, so der Bezirksapostel, dass er einmal seinem frierenden Bruder, mit dem er unterwegs war, einen Schuhsenkel um den Hals legte, den er sich zuvor aus seinem Schuh ausgefädelt hatte. Dem erstaunten Bruder habe er gesagt: "Jeder Faden wärmt! Das sagt Mutter immer."
Bezirksapostel Brinkmann nutzte dieses Bild als Metapher. "Es mögen wohl etwa 15.000 Gottesdienste gewesen sein, die hier in Opladen während der letzten einhundert Jahre gehalten worden sind. Vergleicht doch mal jeden Gottesdienst mit einem solchen Faden!", forderte er die Zuhörer auf. Dann folgerte er: "Jeder Rat leitet! Jeder Hinweis tröstet! Jede Begegnung gibt Kraft! Jedes Wort hilft! Jeder Gottesdienst ist wichtig!"
Leverkusen ist Heimat
In die Zukunft weisend, forderte er die Opladener auf, aus diesen unzähligen "Fäden" weiterhin ein tragfähiges Gemeindenetz zu flechten und allen Wärme und Geborgenheit zu bieten, die danach ausschauten.
Der Erste Bürgermeister der Stadt Leverkusen, Herr Dietrich Volberg, richtete sich auf Bitten des Bezirksapostels auch noch mit einer Grußnote an die versammelte Festgemeinde und knüpfte an diesen Vergleich an: "Auch die Stadt Leverkusen will das für sie alle sein, was sie immer sein wollte: Eine Heimat."
100 Jahre Gemeinde Opladen
6. September 2009
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Günter Lohsträter
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