
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Darfeld/Dortmund. Knapp 30 Kilometer westlich von Münster liegt in Darfeld-Rosendahl der Lämmerhof. 1981 wurde das Grundstück von der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen gepachtet und unter anderem für Jugendbegegnungen hergerichtet. Im Herbst 2009 lief der Pachtvertrag aus. Zu den beiden letzten Veranstaltungen waren die Helfer des Europa-Jugendtags eingeladen.
„Warum durch alle Lande rennen? Wir lernen uns in Darfeld kennen!“ Unter diesem Motto fand 1982 das erste Jugendtreffen auf dem Lämmerhof in Darfeld statt. Das Gelände ist über die Jahre zu einem festen Begriff innerhalb der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen geworden. Jahr für Jahr diente das fünf Hektar große Gelände mal Kindern, mal Alleinlebenden, mal Senioren und auch Jugendlichen als Begegnungsstätte. Mehr als 150.000 Gäste waren hier zu Gast.
Zunächst nur Jugendtreffen
In den ersten Jahren gab es in Darfeld nur Jugendtreffen. Damals wurden vielfältige Spiele angeboten, bei denen es oft auf Geschicklichkeit ankam: Nagelbalken, Sägebock, Kletterstange, oder gar ein Hindernisparcours mit mehreren Stationen. Nachmittags fanden im Hof Staffelläufe statt. Später wurde es auch üblich, dass die angereisten Bezirke etwas vortrugen oder ihren Bezirk vorstellten.
Eine Neuerung der 90er Jahre waren die „Dachbodengespräche“, bei denen sich alle beteiligen konnten, die sich ernsthaft über den Glauben austauschen wollten. Und zu allen Zeiten wurde gesungen: In den ersten Jahren oft stundenlang, mit und ohne Orgelbegleitung, später immer noch zum Beginn und zum Abschied.
Vier Treffen im Jahr
Anfangs waren es vier Treffen im Jahr. Nachdem die Freizeitstätte in Schöller geschlossen wurde, fanden auf dem Lämmerhof im Jahr bis zu sieben Treffen in den Monaten Mai bis September statt. Während in den ersten Jahren 1.000 Personen pro Treffen teilnahmen, swaren es später mit Helfern bis zu 1.400 Personen.
Jahr für Jahr waren in Darfeld etwa 100 Helfer tätig, die nicht nur dafür sorgten, dass Kuchen angenommen und geschnitten, Getränke und Essen ausgegeben wurden und jemand die Busse einwies. Es bedurfte jedes Jahr einiger Vorbereitungstage, an denen die Wiesen hergerichtet, die Spielgeräte instandgesetzt, die Scheunen gereinigt und viele Dinge repariert wurden. Wenn die Saison vorbei war, wurden die Tische und Bänke wieder eingemottet und alles winterfest untergebracht.
Helfer aus dem umliegenden Bezirken
Für einen Helfer begann der Tag in Darfeld schon um 9 Uhr und endete erst gegen 18 Uhr, wenn alles wieder aufgeräumt und gesäubert war. Die Helfer stammten aus den umliegenden Bezirken, besonders aus Münster und Recklinghausen/Herne, zum Teil auch aus Dortmund und Gelsenkirchen. Viele waren von Anfang an dabei – auch wenn manche das erste Darfeld-Jahr noch im Kinderwagen erlebten.
Nach 27 Jahren Freizeitveranstaltungen und Gottesdiensten eine Bilanz: In einem Vierteljahrhundert besuchten mehr als 150.000 Kinder, Jugendliche, Alleinlebende und Senioren den Lämmerhof und wurden mit etwa 300.000 Bratwürstchen, 4.500 Broten, 7.500 Getränkekisten und 150.000 Portionen Mittagessen versorgt. Nicht zählbar sind tausende Portionen Zuckerwatte, Waffeln Eis und Kuchen.
Sinkende Teilnehmerzahlen in den letzten Jahren
Als Begründung für die Schließung des Freizeitgeländes führte Bezirksapostel Armin Brinkmann in einem Rundschreiben im Herbst 2008 die sinkenden Teilnehmerzahlen und der Möglichkeit an, Bezirksveranstaltungen dezentral zu organisieren.
2009 waren nocheinmal die Senioren in Darfeld zu Gast. Viele Berichte und Eindrücke von den Treffen sind auf der Website der Senioren der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen zu finden.
EJT-Helfer bei den letzten Treffen eingeladen
Am 29. August 2009 hatte Bezirksapostel Armin Brinkmann die „EJT-Helfer“ zum Freizeitgelände nach Darfeld eingeladen. Mehr als 500 „Scouts“ kamen dort zusammen und hielten Rückblick auf die Tage in Düsseldorf (siehe den Bericht auf der Website des Europa-Jugendtags).
Das letzte Treffen fand am 5. September in Darfeld statt. Eingeladen waren neben der zweiten Gruppe der EJT-Helfer die Mitarbeiter der Verwaltung in Dortmund sowie alle Bezirksämter mit ihren Familien. Mehr als 1.000 Teilnehmer genossen zum letzten Mal die Annehmlichkeiten des Lämmerhofs: Vom Grillgut bis zum Kuchenbuffet.
"Bis wir uns wiedersehen"
Zu Beginn des Treffens übergaben drei Vertreterinnen der "Kaffeegruppe" Bezirksapostel Brinkmann einen Scheck über 900 Euro - eine Spende für das Hilfswerk NAK karitativ. Es sind Spenden der Besucher aus den letzten Monaten für den ansonst kostenfreien Kaffee.
Mit einem besonders intensiven Gebet durch Apostel Walter Schorr endete am Nachmittag die Ära des Lämmerhofs. Etwas Wehmut blieb dann doch, als sich schließlich die Gäste ein letztes Mal zu Fuß aufmachten in Richtung der geparkten Busse. "bis wir uns wiedersehen ..." - kündete das Schild über dem Tor immer noch. Leider aber nicht mehr auf dem Lämmerhof.
Abschied vom Lämmerhof in Darfeld II
13. Oktober 2009
Text:
Verena Schaefer-Rolffs
Fotos:
Frank Schuldt
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