
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Dortmund. Mehr als 40 Gäste aus Politik, Kirche, Wirtschaft und Gesellschaft waren am 12. Januar 2011 zu Gast beim ersten Neujahrsempfang der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen. Besonders freute sich Gastgeber Bezirksapostel Armin Brinkmann über den Besuch des Dortmunder Bürgermeisters Manfred Sauer. In seiner Ansprache ermunterte der Kirchenpräsident zu einem verstärkten Dialog zwischen den christlichen Kirchen.
In seiner Begrüßungsrede erinnerte Bezirksapostel Armin Brinkmann im Feierraum der Kirchenverwaltung an die Geschichte der Neuapostolischen Kirche in Dortmund. 2010 feierte die Verwaltung der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen in Dortmund das 60-jährige Bestehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte die Verwaltung im Januar 1950 Räumlichkeiten in der Braunschweiger Straße neben dem Kirchengebäude der Gemeinde Dortmund-Nord bezogen. Von 1960 an war Dortmund zudem für 15 Jahre Sitz der Neuapostolischen Kirche International. 1984 bezogen die Mitarbeiter dann den Neubau an der Kullrichstraße.
Die Aktivitäten der Kirche
Im weiteren Verlauf stellte der Kirchenpräsident neben den kirchlichen auch die sozialen Aktivitäten vor. „Weltweit unterhalten wir im Rahmen unserer Möglichkeiten Krankenhäuser, Schulen und Kindergärten“, so Armin Brinkmann.
Dabei sei zu berücksichtigen, dass die Kirche sich ausschließlich aus freiwilligen Opfern und Spenden finanziere. Getragen werde die kirchliche Arbeit von vielen Tausend ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Diese bringen sich unentgeltlich mit ihren Gaben und Fähigkeiten in die Arbeit der Kirche ein.“
Freiwilliges Engagement als Grundlage
Bürgermeister Manfred Sauer würdigte dieses Engagement in seiner Ansprache ausdrücklich und zeigte sich beeindruckt von dem, was die Neuapostolische Kirche und ihre Mitglieder alles leisteten: „Sie als neuapostolische Christen zählen zur ganz bedeutenden Gruppe der Bürger, die sich einsetzen, ohne dass sie dafür eine unmittelbare materielle Gegenleistung bekommen.“
Dieses Engagement der Freiwilligkeit müsse in Zukunft immer mehr die Gesellschaft tragen. Dabei sei es gut, wenn dem Engagement ein Wertekonzept zugrunde liege, das „bewährt, gut, human und religiös“ ist. „Das ist die große Leistung der Kirche und das ist sicherlich, nach dem was ich hier an eindrucksvollen Beispielen gesehen und gehört habe, eine große Leistung, die neuapostolische Christen hier erbringen.“
Überrascht zeigte sich der Bürgermeister auch von den weltweiten Verbindungen der Kirche. Neben den 86.000 Mitgliedern in Nordrhein-Westfalen betreut sie organisatorisch 350.000 neuapostolische Christen in 17 Ländern. Dies passe zur Stadt Dortmund, die weniger als 150 Jahre Industriestadt gewesen sei, aber mehr als 300 Jahre eine Handelsstadt mit weltweiten Kontakten.
Mehr Öffnung und Dialog
Bezirksapostel Armin Brinkmann hatte in seiner Ansprache zu einem verstärkten Dialog ermuntert und damit die Botschaft des Dortmunder Oberbürgermeisters Ullrich Sirau zu Jahresbeginn aufgegriffen: „Wir freuen uns über die heutige aber auch künftige Möglichkeit des Dialogs mit Rat, Verwaltung und anderen christlichen Kirchen.“
Bürgermeister Sauer griff das Thema auf und forderte von den christlichen Kirchen mehr Öffnung – auch angesichts der gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland: „Es ist von großer Bedeutung, dass die Kirchen zusammenarbeiten, dass sie keine Konkurrenz untereinander bilden und dass sie international aufgestellt sind.“
Kulturelle Werte vermitteln
Dieses Engagement, diese internationale Zusammenarbeit, müsse ohne direkten Bezug zu der Frage nach dem Glauben oder der Lebenssituation der Menschen getan werden. Dabei bezog sich der Bürgermeister auf den Vortrag von Bernd Klippert, dem Geschäftsführer von NAK karitativ. Dieser hatte die weltweiten humanitären Aktivitäten des Hilfswerks der Neuapostolischen Kirchen in Deutschland vorgestellt. „Sie leisten hier vorbildliche Hilfe“, sagte der Bürgermeister.
Gleichzeitig rief der Bürgermeister dazu auf, Kindern frühzeitig kulturelle Werte zu vermitteln. „Hier spielt das Wertekonzept der Kirchen eine zentrale Rolle“, so Sauer. Dies sollten die Kirchen auch deutlich machen. „Wir müssen unsere Werte bekennen und auch im Dialog sagen, was wir nicht wollen“, bezog er sich auf die Integration von Ausländern in der Stadt Dortmund. „Nur wer ein Verständnis untereinander und miteinander entwickelt, der wird eine gute Zukunft sichern.“
Spende an die ambulanten Kinderhospize
Bezirksapostel Armin Brinkmann griff zum Abschluss seiner Ansprache den Aufruf von Stammapostel Wilhelm Leber auf, der die neuapostolischen Christen ermuntert hatte, in 2011 Gutes zu tun. „Es gibt vielfältige Möglichkeiten, gute Taten zu tun“, so der Kirchenpräsident.
Als Beispiel nannte er die zahlreichen Aktivitäten anlässlich der Kulturhauptstadt RUHR.2010. Durch Konzerte und Veranstaltungen sowie vielfältige Spenden habe die Neuapostolische Kirche über 20.000 Euro an die ambulanten Kinderhospize im Ruhrgebiet spenden können. „Gern nutzen wir das Jahr 2011, hier in Nordrhein-Westfalen wie auch in unseren ausländischen Gebieten, weiter Gutes zu tun“, versprach der Bezirksapostel den Zuhörern.
Ablauf der Veranstaltung
Franz-Wilhelm Otten, Mitglied des Landesvorstands der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen, stellte nach der Ansprache von Kirchenpräsident Armin Brinkmann in einer Präsentation die Strukturen, Inhalte und Aktivitäten der Kirche vor. Dabei stellte er unter anderem auch das Bauprojekt in Oberhausen vor, wo die Neuapostolische Kirche für 20 Millionen Euro ein Pflegeheim mit Wohnungen und eine Kindertagesstätte errichtet.
Bernd Klippert, Geschäftsführer von NAK karitativ e.V. ergänzte die Darstellung durch eine Präsentation des humanitären und sozialen Engagements der Kirche über das Hilfswerk. Durch die Veranstaltung führte Eberhard Dodt, der Leiter der Kirchenverwaltung.
Weiter öffnen und bekannt machen
Zum Ende des offiziellen Teils wandte sich Bürgermeister Manfred Sauer an die Gäste und ermunterte die Verantwortlichen der Neuapostolischen Kirche abschließend, sich weiter zu öffnen und noch stärker bekannt zu machen: „Gott segne Ihre Arbeit!“
Neujahrsempfang der Verwaltung
13. Januar 2011
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Oliver Rütten
Externe Links
Datenschutzeinstellungen
Mit Hilfe einiger zusätzlicher Dienste können wir mehr Funktionen (z.B. YouTube-Video-Vorschau) anbieten. Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.
Datenschutzeinstellungen
Diese Internetseite verwendet notwendige Cookies, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Jeder Nutzer entscheidet selbst, welche zusätzlichen Dienste genutzt werden sollen. Die Zustimmung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Einstellungen
Nachfolgend lassen sich Dienste anpassen, die auf dieser Website angeboten werden. Jeder Dienst kann nach eigenem Ermessen aktiviert oder deaktiviert werden. Mehr Informationen finden sich in der Datenschutzerklärung.