
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Dortmund/Hamm. Das Märkische Gymnasium Hamm (MGH) war am Samstag, 13. März 2010, Tagungsort für eine ganztägige Fortbildungsveranstaltung von Lehrkräften, die die Unterrichte der Vorsonntags- und Sonntagsschulkinder in der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen verantworten. Apostel Wilhelm Hoyer, Leiter der Arbeitsgruppe Pädagogik, welche die Seelsorge an Kindern in der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen koordiniert, hatte dazu eingeladen.
Bischof Karl-Erich Makulla, Mitglied in der Arbeitsgruppe und als Lehrer an diesem Gymnasium tätig, hatte sich um die Nutzung der Räumlichkeiten gekümmert. Etwa 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten das Angebot, sich mit aktuellen Fragestellungen der kirchlichen Kinderunterrichte auseinanderzusetzen.
Fundament, welches ein ganzes Leben lang trägt
Ursula Möhrle, Schulleiterin des MGH, begrüßte die Lehrkräfte in ihrer Schule herzlich und lobte das Engagement der Lehrkräfte. "Gerne möchte ich Ihnen versichern, wie wichtig Ihre Arbeit ist", so die Pädagogin. "Sie legen ein Fundament in die Kinder, welches ihr ganzes Leben lang trägt.
Im Gedenken an die schrecklichen Ereignisse vor fast genau einem Jahr in Winnenden, als bei einem schrecklichen Amoklauf in einer Realschule siebzehn Menschen jäh aus dem Leben gerissen wurden, bat sie, doch zu Beginn des Seminars auch für ihre Schule um einen starken Engelschutz zu bitten. "Das brauchen wir in unserer Zeit immer mehr!", richtete sie die Bitte an den Bischof und an Apostel Hoyer.
Gedenkminute für Winnenden-Opfer
Mit einer Schweigeminute zum Gedenken an Opfer und Täter in Winnenden und mit der Bitte um diesen starken Engelschutz für die Schule für diesen Tag und für alle Zukunft eröffnete der Apostel den Seminartag.
Bevor es an die Seminararbeit ging, richtete sich Apostel Hoyer in einem geistlichen Teil an die Lehrkräfte. Dazu zitierte er aus dem Brief des Apostels Paulus an Titus: "Dich selbst aber mache zum Vorbild guter Werke mit unverfälschter Lehre, mit Ehrbarkeit, mit heilsamem und untadeligem Wort, damit der Widersacher beschämt werde und nichts Böses habe, das er uns nachsagen kann." (Titus 2,7.8)
Unabdingbare Achtung der Persönlichkeit von Kindern
Vorbilder zeichneten sich nicht durch absolute Fehlerlosigkeit aus, so der Apostel, sondern dadurch, dass sie ihre Fehler eingestehen und offen gegen ihre Schwächen vorgehen. Das schaffe Glaubwürdigkeit.
Ein besonderes Gewicht legte er auf die im Paulusbrief geannte Ehrbarkeit. In Bezug auf die derzeitige Berichterstattung und Diskussion über die sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche forderte er die absolute Ehrbarkeit aller Lehrkräfte und die unabdingbare Achtung der Persönlichkeit der Kinder.
In dem Zusammenhang verwies er auf die seitens der Neuapostolischen Kirche International 2009 veröffentlichte Richtlinie zum Umgang mit sexueller Gewalt in der Seelsorge und die von der Kirchenleitung der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen veröffentlichte Grundhaltung zu diesem Thema (siehe Link auf der rechten Seite).
Kooperation mit den Eltern
Schwerpunkte der Veranstaltung waren die Fragen, wie die Freude der Kinder an den Unterrichten und am kirchlichen Leben insgesamt zu steigern sei. Weiterhin ging es darum, wie die sonntäglichen Unterrichte in der Vorsonntags- und Sonntagsschule und die dort erarbeiteten Unterrichtsergebnisse besser in das Gemeindeleben einbezogen werden könnten.
Schließlich beschäftigten sich die Tagungsteilnehmer mit der Frage, wie es gelingen könne, die Eltern intensiver am Geschehen der kirchlichen Unterrichte teilhaben zu lassen. "Welche Kooperation und Akzeptanz wünsche ich mir von den Eltern der Kinder und wie kann ich das erreichen?", lautete der Arbeitstitel dazu.
Ideenbörse für Vorsteher
Mit Impulsreferaten, in moderierten Workshops, bei Rollenspielen und in offenen Diskussionsforen erarbeiteten die Lehrkräfte die genannten Themen, fassten Ergebnisse zusammen und strukturierten ihre Ideen. Die Resultate werden von der Arbeitsgruppe für Kinderunterrichtete medial aufbereitet und über das Informationsportal ESRA allen Tagungsteilnehmern zur Verfügung gestellt.
Apostel Hoyer versicherte den Lehrkräften, dafür zu sorgen, dass die erarbeiteten Ergebnisse den Bezirks- und Gemeindevorstehern zugängig gemacht würden. Dabei ging es auch um das Erstellen einer Ideenbörse für Gemeindevorsteher, wie sie die Kinder, ihre Aktivitäten und ihre Unterrichte der Gemeinde präsentieren könnten. Ziel ist es, eine nachhaltige Integration der Kinder im Gemeindeleben zu erreichen.
Zusammenarbeit mit AG Fortbildung
Ein intensives Anliegen sei es ihm, so der Apostel weiter, die Eltern noch viel mehr einzubinden und die Kooperation zwischen Elternhaus und Lehrkräften zu fördern. Die seit einiger Zeit herausgegeben Elternbriefe seien dazu ein Schritt. "Wir haben wohl engagierte und interessierte Eltern, aber sie sind auch durchweg durch den Alltag stark beansprucht." räumte der Apostel ein. Doch auch er wünsche sich, noch mehr mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
Diese Fortbildungsveranstaltung war in Kooperation mit der Arbeitsgruppe Fortbildung der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen vorbereitet worden. Gerd Remus, zusammen mit Apostel Wolfgang Schug Leiter der AG Fortbildung und kompetenter Fachmann auf dem Gebiet der Führungskräfte-Ausbildung, hatte die methodische Aufbereitung der Themen vorgenommen und auch durch den Seminartag geleitet.
Weitere Seminare
Am 18. April 2010 wird es eine entsprechende Veranstaltung für die verantwortlichen Bezirks-Lehrkräfte des Religions- und Konfirmandenunterrichtes geben. Ein zweiter Seminartag zum Thema "Prävention von sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche" ist für November 2010 geplant.
Die nächste Veranstaltung für die verantwortlichen Lehrkräfte der vier- bis zehnjährigen Kinder soll als Erfahrungsaustausch stattfinden, in welchem das gegenseitige Gespräch - allerdings auch ergebnisorientiert - im Mittelpunkt steht.
Lehrkräfte tagen in Hamm
15. März 2010
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Günter Lohsträter
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