
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Bönen/Hamm. Am letzten Sonntag im August startete für die Stadt Bönen die Local-Heroes-Woche im Rahmen der Kulturhauptstadt RUHR.2010. Als Auftakt hatten die neuapostolischen Gemeinden Bönen-Ost und -West zum Gottesdienst in den alten Förderturm eingeladen.
Für die Organisatoren war der Sonntag eine Herausforderung: Um 12 Uhr konnten sie in den Räumlichkeiten auf dem Zechengelände Königsborn III / IV mit den Vorbereitungen beginnen. Bis zum Gottesdienstbeginn um 20.10 Uhr galt es, die 370 Stühle zu reinigen und aufzustellen, den Altar, die Orgel und die Technik für die Lautsprecher aufzubauen. Auch für den Blumenschmuck wurden viele fleißige Hände benötigt.
350 Besucher zum Gottesdienst
Vor Beginn des Gottesdienstes stimmten die Jugendlichen des Bezirks Hamm die Besucher mit schwungvollen, geistlichen Liedern, teilweise begleitet von Piano und Saxophon, auf die Predigt ein. Etwa 350 neuapostolische Christen erlebten mit weiteren Besuchern den Gottesdienst, den der zuständige Bischof Karl-Erich Makulla hielt.
Als Grundlage der Predigt diente das Bibelwort aus Matthäus 6,20.21: "Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz."
Eine Gedenkminute für verunglückte Bergleute
In seiner Predigt ging der Bischof auf die historische Stätte ein. Er erinnerte an die Großväter und Väter, die über viele Jahre in die Grube gefahren sind und bei schwerster Arbeit ihr täglich Brot verdienten haben. Mancher Bergmann hat durch ein Unglück sein Leben verloren. Für diese und die verschütteten Bergleute in Chile legte die versammelte Gemeinde eine Gedenkminute ein.
Im Anschluss an den Gottesdienst wurden im Eingangsbereich des Förderturms belegte Brote ausgegeben. Hintergrund der Aktion war, dass die Bergleute für die Pausen traditionell auch Butterbrote und Kaffee zur Stärkung mitbrachten.
Ein historisches Gebäude
Der von Alfred Fischer 1924 bis 1929 errichtete Förderturm der ehemaligen Schachtanlage Königsborn III/IV gilt als bedeutendes Dokument der architekturgeschichtlichen Entwicklung im Industriebau der zwanziger Jahre. Er verkörpert den Übergang zum Funktionalismus und wurde zum Vorbild der meisten modernen Fördertürme. Sein Architekt Alfred Fischer zählt neben Fritz Schupp zu den wichtigsten Industriearchitekten im Ruhrgebiet.
Der ehemalige Förderturm bietet als Industriedenkmal eine einzigartige Innenarchitektur. Bis zu einer Höhe von 55 Metern ist der Innenraum zu Fuß über Treppen begehbar. Der Turm wird in der Höhe durch verschiedene Zwischenebenen gegliedert. Jede dieser Ebenen bietet eine besondere und einzigartige Atmosphäre.
Über achtzig Jahre prägte der Bergbau das Leben der Menschen in der Gemeinde Bönen, so dass der Förderturm Königsborn III/IV einen bedeutenden Teil der Geschichte der Gemeinde repräsentiert.
NAK.2010: Gottesdienst im alten Förderturm
15. September 2010
Text:
Adrian Oppermann
Fotos:
NAK Hamm
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