
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Herne/Dortmund. Etwa 450 Bezirks- und Gemeindeleiter besuchten vom 19. bis 21. November 2010 den diesjährigen Vorstehertag. Erstmalig fand dieser in Form von Workshops und Gesprächsrunden statt. Veranstaltungsort war die Akademie Mont Cenis. Höhepunkt war ein Gottesdienst am Samstagnachmittag in Herne-Mitte. Diesen feierte Bezirksapostel Armin Brinkmann in der erweiterten Liturgie, die am kommenden Sonntag offiziell in der Neuapostolischen Kirche eingeführt wird.
Zum vierten Mal hatte Bezirksapostel Armin Brinkmann die Leiter der rund 420 Gemeinden und 32 Bezirke der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen zu einem zentralen Vorstehertag eingeladen. Nachdem die letztjährige Veranstaltung in Plenumsform im RuhrCongress Bochum stattfand, entschied sich der Bezirksapostel diesmal für eine Tagung mit Workshops und Gesprächsrunden.
Veranstaltung in zwei Teilen
Um die Gruppengrößen zu begrenzen, fand der Vorstehertag dabei in zwei Durchgängen statt. Teil 1 begann am Freitagabend mit einem Abendessen und einer anschließenden Plenumssitzung. Am Samstagvormittag standen verschiedene Workshops und Gesprächskreise auf dem Programm.
Alle Bezirksämter und Gemeindevorsteher kamen dann zum Gottesdienst in Herne zusammen (wir berichteten). Danach startete Teil 2 – ebenfalls mit einem Abendessen und der abendlichen Plenumssitzung. Die Gruppenarbeiten für die zweite Gruppe fanden dann am Sonntag statt.
Thema Überlastung von Beauftragten
Bezirksapostel Armin Brinkmann, Leiter der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen, eröffnete am Freitagabend den Vorstehertag im Bürgersaal der Akademie Mont Cenis. Themen des Vortragsteils waren unter anderem die Gemeindezusammenlegungen sowie die Weiterentwicklung des Informationsportals ESRA.
Daneben sprach der Bezirksapostel auch Themen an, die die Vorsteher beschäftigen. So hatte eine Umfrage nach dem letzten Vorstehertag ergeben, dass sich mehr als ein Drittel der Teilnehmer als zeitlich überlastet einstuft. „Bitte sprecht das bei eurem Bezirksältesten oder dem Bischof beziehungsweise Apostel offen an“, so die Aufforderung von Bezirksapostel Brinkmann. Eine Maßnahme der Kirchenleitung in diesem Punkt ist die Einführung von Kooperationsgesprächen in Form von vertraulichen Gesprächen zwischen Vorangänger und Mitarbeiter unter vier Augen zu Fragen der Belastung, des Informationsflusses und der unmittelbaren Zusammenarbeit.
Kriterien für Gemeindezusammenlegungen
Ein großes Thema des Eröffnungsabends waren die Gemeindezusammenlegungen. Hier hat die Arbeitsgruppe „Begleitung Gemeindezusammenlegung“ unter Leitung von Bischof Manfred Bruns einen Kriterienkatalog erarbeitet. Dieser sieht objektive Anforderungen vor, die landesweit angewandt werden, um die Standortsicherheit der Gemeinden für die nächsten zehn Jahre zu prognostizieren. Betrachtet wird der Gottesdienstbesuch am Sonntag, die Altersstruktur der Gemeinde sowie die Ausstattung mit Amtsträgern und Funktionsträgern im musikalischen Bereich.
In Abhängigkeit zu Entfernungen zu Nachbargemeinden wird die Kirchenleitung 2011 den Status der Gemeinden in bestandssicher, nicht bestandssicher ohne bestehende Zusammenlegungsalternative sowie nicht bestandssicher mit bestehender Zusammenlegungsalternative feststellen.
Im Dialog mit den Gemeinden
In den nächsten Wochen wird die Erstbewertung der Arbeitsgruppe mit den Bezirksleitern, Apostel und Bischöfen besprochen. Grundsätzlich wird eine Zusammenlegungsmöglichkeit gesehen, wenn die nächste Gemeinde weniger als zehn Kilometer entfernt und in etwa zehn Fahrminuten erreichbar ist.
Geplante Zusammenlegungen von Gemeinden werden in 2011 mit den Gemeindevorstehern und den Gemeindemitgliedern besprochen.
„Vielfach besteht der Eindruck, dass Entscheidungen am grünen Tisch getroffen werden. Das ist nicht der Fall“, stellte Bezirksapostel Brinkmann klar. „Finale Entscheidungen treffen wir im Dialog mit den Gemeinden.“
Beratung vor Ort
Dabei gab der Bezirksapostel zu, dass in der Vergangenheit nicht alle Gemeindezusammenlegungen optimal vonstattengegangen seien. „Wir wollen daraus lernen und haben daher eine Umfrage unter unseren Glaubensgeschwistern durchgeführt, die von 2007 bis 2009 von einer Zusammenlegung betroffen waren“. Die Erfahrungen fließen in Workshops und Beratung der Arbeitsgruppe ein, die künftig vor Ort angeboten werden. Auch haben sich mehr als 200 Befragte bereiterklärt, an runden Tischen teilzunehmen, um über die Erfahrungen zu sprechen.
Ziel der Überlegungen ist, eine attraktive Gemeindelandschaft zu entwickeln, Fehlinvestitionen im Baubereich zu vermeiden und landeseinheitlich zu bewerten. „Den Aposteln und mir ist es ein Anliegen, einen transparenten Prozess zu schaffen und die Sicherheit in den Gemeinden zu stärken“, so der Bezirksapostel. Dazu soll der Status zur Bestandssicherheit den Gemeinden mit den Bewertungen der Kriterien kommuniziert werden.
Verschiedene Themen
Im weiteren Verlauf des Abends ging der Bezirksapostel auf verschiedene Fragen ein, die die Teilnehmer im Vorfeld gestellt hatten oder spontan einbrachten. Er erläuterte unter anderem, warum Vorsteher nicht auf Zeit beauftragt werden, warum der Katechismus notwendig ist und wie mit Bibellesungen im Gottesdienst umzugehen ist.
Am Samstag- und Sonntagmorgen ging es dann in die Workshops und Gesprächskreise. Themen waren dabei: Coaching für Führungskräfte, Ökumene vor Ort, Äußere Mission, Innere Mission, Leitbild für die Gemeinde, Führen von Kooperationsgesprächen, Katechismus – Glaubensartikel, Liturgie und Gemeindezusammenlegungen.
Im Plenum wurden die Ergebnisse der Arbeitsgruppen dann zum Abschluss allen Teilnehmern vorgestellt und besprochen. Sie werden in den nächsten Wochen auch schriftlich zusammengestellt und weiter kommuniziert.
Vorstehertag 2010 mit Workshops - Freitag
24. November 2010
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
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