
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Bochum/Dortmund. Mit einem Weihnachtskonzert am Samstag, 18. Dezember 2010, boten der "Bochumer Kammerchor" und das "Kammerorchester Ruhr" unter der Leitung von Bodo Saborowski einen musikalischen Akzent. Mehr als dreihundert Konzertbesucher in der vollbesetzten Kirche an der Bergstraße in Bochum belohnten die Musiker für den gelungenen Konzertabend mit kräftigem und lang anhaltendem Applaus.
Bezirksapostel Armin Brinkmann begrüßte die versammelten Musikliebhaber am Vorabend des 4. Advent mit dem Wunsch, sich in eine stimmungsvolle letzte Adventswoche entführen zu lassen. "Die großartig geschmückte Kirche mit dem imposanten Weihnachtsbaum bietet dazu einen vorzüglichen Rahmen", so der Bezirksapostel.
Rückblick auf Weihnachtskonzert 2009
Er erinnerte an das Weihnachtskonzert vor genau einem Jahr, das auch in der Bochumer Kirche an der Bergstraße stattgefunden hatte. Damals sei Stammapostel Wilhelm Leber Gast des Konzertes gewesen, das als Vorbereitung des Gottesdienstes im Bochumer Audimax am 4. Advent 2009 gegolten habe.
"Der Stammapostel war damals sehr begeistert über eure Darbietungen", wendete der Bezirksapostel sich an Chor und Orchester. "Und es war mein Wunsch, dieses Konzert nun noch einmal zu genießen," übergab er den weiteren Verlauf an den Dirigenten.
"Lasset uns frohlocken"
Den Auftakt machte der Kammerchor mit dem "Andante" aus "Sechs Sprüche beim Gottesdienst zu singen" von Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847). "Lasset uns frohlocken, es nahet der Heiland, den Gott uns verheißen hat. Der Name des Herrn sei gelobet in Ewigkeit. Halleluja!" lautete der Text des achtstimmigen Chorgesangs, der mit diesem a capella-Vortrag (ohne Instrumentalbegleitung) von Beginn an aufhorchen ließ.
Es folgten vier weitere a capella-Gesänge des Bochumer Kammerchores. Darunter die Motette "Machet die Tore weit" des Bach-Schülers Gottfried August Homilius (1714-1785), die auf den Text des 24. Psalms zurückgreift und ein zweiter Vortrag aus den sechs Mendelssohn'schen Sprüchen zum Gottesdienst: "Frohlocket, ihr Völker auf Erden und preiset Gott! Der Heiland ist erschienen, den der Herr verheißen. Er hat seine Gerechtigkeit der Welt offenbaret, Halleluja!"
Aus dem Oratorium "Der Messias"
Den Höhepunkt im ersten Teil des dreigegliederten Konzertes bildeten die Nummern 11 und 12 aus dem Oratorium "Der Messias" von Georg Friedrich Händel (1685-1759). "Uns ist zum Heil ein Kind geboren" (Nummer 11) bezieht sich auf die Prophezeiung des Propheten Jesaja (Jesaja 9,6) und die anschließende Pifa (eine als Pastoralsinfonie komponierte Hirtenmusik) beschreibt musikalisch die Stimmung der Hirten auf dem Felde bei der Verkündigung durch die Engel.
Dieser Teil klang aus mit einer zweiten Komposition von Homilius. Mit "Sehet welch eine Liebe" gründet diese Motette auf einem Text aus dem ersten Johannesbrief (1. Johannes 3,1).
"Ehre sei Gott in der Höhe"
Im zweiten Teil spannte sich der musikalische Bogen vom bekannten "Transeamus usque Bethlehem (Lasset uns nach Bethlehem gehen) bis hin zum Abendsegen "Abends, will ich schlafen gehn, vierzehn Engel um mich stehn" aus der Märchenoper "Hänsel und Gretel" von Engelbert Humperdinck (1854-1921).
"Transeamus usque Bethlehem" ist ein in lateinischer Sprache verfasstes schlesisches Weihnachtsvolkslied, das zum Ende des 17. Jahrhunderts im Raum Breslau entstanden ist und in kurzen Sequenzen die Weihnachtsgeschichte nach Lukas andeutet. In der zum Konzert vorgetragenen Fassung nach einem Satz von Bodo Saborowski begleitete das Kammerorchester den Wechselgesang eines Bass-Solisten und des Chores, der das mächtige "Gloria in excelsis Deo" (Ehre sei Gott in der Höhe) erstrahlen ließ.
Auch der Abendsegen, eine geradezu volkstümlich gewordene Melodie in der Weihnachtszeit, wurde nach einem Kammerorchestersatz von Saborowski vorgetragen.
Christmas-Carols
Der dritte Konzertabschnitt vermittelte unbändige Weihnachtsfreude und -fröhlichkeit mit einigen überzeugend und kräftig vorgetragenen Christmas-Carols. Zwischen "We wish you a merry Christmas" und "The first Nowell" der englischen Komponisten John Rutter (*1945) und David Willcocks (*1919) kamen hier auch das Händel'sche "Joy to the world" und "Hark! The herald-angels sing" von Mendelssohn zum Vortrag, zwei Kompositionen, die mit der Unbekümmertheit und mit dem Schwung der Carols durchaus mithalten konnten.
Überschäumender Applaus belohnte die Musiker für den kurzweiligen Konzertabend. Und die Musiker bedankten sich ihrerseits mit einer Zugabe, die von Kammerchor und Schlagzeug vorgetragen wurde: "The earthly Choir" von Christopher Norton(*1953). Der in Neuseeland geborene englische Komponist verwendet für seine Kompositionen und Arrangements Elemente des Jazz und der modernen Popmusik.
Begeisterte Zuhörer
Der gelungene Vortrag dieser Zugabe veranlasste den Bezirksapostel spontan, den Schwung und die Überzeugung der Musiker, mit der sie an diesem Abend aufgetreten waren, in die Nähe des Temperamentes afrikanischer Chöre und Orchester zu rücken: "Es war außergewöhnlich beeindruckend, Bochum liegt ganz dicht an Afrika!", gab er seiner Emotion in Worten Ausdruck.
In seinen Schlussbemerkungen nahm Bezirksapostel Brinkmann Bezug auf die Lesung der Weihnachtsgeschichte nach Lukas, die Annette Buch zwischen den drei Konzertteilen vorgetragen hatte. Es habe ihn der Gedanke bewegt, dass die Erfüllung der Verheißung der Geburt Jesu im 21. Jahrhundert nicht mehr gelingen könnte, jedenfalls nicht so, wie sie die Propheten vorausgesagt hätten. Maria und Joseph hätten als Juden heute keine Chance, je nach Bethlehem einreisen zu können. Die politischen Verhältnisse würden das nicht gestatten.
Daraus folgerte er, dass göttliches Wirken immer zeitgemäß sei und forderte auf, die göttlichen Offenbarungen des 21. Jahrhundert wahrzunehmen und auszukaufen.
Wünsche zu den Festtagen
Mit Wünschen für ein fröhliches Weihnachtsfest, einen friedlichen Jahreswechsel sowie ein gesegnetes neues Jahr entließ er die Konzertbesucher in den 4. Advent, nicht ohne anzukündigen, dass er sich ein Weihnachtskonzert 2011 in Bochum durchaus wieder vorstellen könne.
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