
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Dortmund/Köln/Altenberg. Klavier, Schlagzeug, Klarinette, Saxophon, Bassgeige und 76 Sängerinnen und Sänger sorgten für spannende Momente in der Neuapostolischen Kirche Köln-Ehrenfeld (Bezirk Köln-West). Sie boten am Sonntag, 26. Juni 2011, das Ergebnis ihres Gospelworkshops dar, der unter der Leitung von Frithjof Tomusch (Gmunden/Österreich) und Wolf-Rüdiger Spieler (Köln) von der "Musikwerkstatt in der NAK NRW" über vier Tage im Haus Altenberg direkt am Altenberger Dom in Odenthal-Altenberg stattgefunden hatte.
Hinter dem Motto "Let the spirit s(w)ing" verbarg sich nicht nur ein werbewirksamer Titel. Das Konzert bot in der Tat sanft singende, ja fast melancholisch anmutende Musik, die dann und wann an das Säuseln eines Windes erinnerte. Es fehlten aber nicht auch schwingende und zum beherzten Mitklatschen auffordernde Rhythmen bis hin zu rockigen Elementen, die dem Bild von Geistesblitzen und feurigen Zungen entsprachen.
Einzug der Musiker
Frithjof Tomusch hatte seinen Gospelchor während des Workshops hervorragend auf dieses Konzert eingestimmt. Ebenso begeistert wie die Musiker gingen die etwa 120 Zuhörer in der Ehrenfelder Kirche mit auf die Reise durch das interessante Programm.
Mike Braun begann das gut eineinhalbstündige Konzert wie zufällig - so erschien es dem Publikum - mit seiner Klarinette, als wolle er noch einmal die Funktionalität seines Instrumentes erproben. Doch einge Töne später stimmten nacheinander Bass, Schlagzeug und Klavier mit ein und von vorn und hinten, rechts und links zogen die Sängerinnen und Sänger in lockerer Formation ein und platzierten sich rund um den Altar. "Down by the riverside", so hieß dieser erste Konzertbeitrag, der mit kräftigem Applaus quittiert wurde.
Begrüßung durch Kölner Bezirksvorsteher
Bezirksältester Bernd Skoppek (Bezirk Köln-West) begrüßte sodann Musiker und Zuhörer. Als er vor einiger Zeit vom Leiter der "Musikwerkstatt in der NAK NRW", Wolf-Rüdiger Spieler, angesprochen worden sei, ob das Abschlusskonzert des diesjährigen Gospelworkshops in einer Kölner Kirche stattfinden könne, habe er sofort voller Freude zugestimmt, so der Bezirkvorsteher. Er sei selbst sehr gespannt auf den Konzertverlauf und wünsche nun gute Unterhaltung.
Diskrepanz zwischen Sklaverei und Christentum
Gospels und Spirituals kündigte Frithjof Tomusch den Zuhörern an. Spirituals seien die Gesänge afrikanischer Sklaven in den Vereinigten Staaten von Amerika gewesen, die zur Zeit der Skaverei von ihren Herren mit in die christlichen Gottesdienste genommen wurden. Dort hätten sie die Diskrepanz zwischen ihrem Sklavenleben und dem Anspruch des Christentums schmerzlich erlebt. Mit ihren Gesängen flüchteten sie sich in eine Welt, die diesem Dilemma Ausdruck gab und ihnen eine Perspektive auf bessere Zeiten eröffnete.
Gospels, so merkte Tomusch in seiner kurzen Einführung noch an, seien eine Weiterentwicklung afroamerikanischer Musik, die durchaus frohe Elemente der Verkündigung des Evangeliums beinhalte.
Daniel in Rio statt in Babel
Das Programm lebte von einem geschickten Wechsel dieser beiden musikalischen Ausdrucksformen und wurde ergänzt durch Improvisationen von Klarinette beziehungsweise Saxophon und Klavier über bekannte Melodien aus den Liedersammlungen für Gemeinde- und Chorgesang in neuapostolischen Gottesdiensten. Zeitweise brauchte es eine ganze Weile, bis durch ein Raunen im Publikum klar wurde: "Jetzt haben wir die Melodie entdeckt", die durch rhythmische und tonale Rafinessen gut versteckt war.
Nur einmal machte Frithjof Tomusch die Zuhörer vor solch einer Improvisation auf die möglicherweise befremdlich wirkenden Klänge aufmerksam. "Stellen Sie sich doch jetzt bitte vor, Daniel sei in Rio statt in Babel in Gefangenschaft geraten", rechtfertigte er die Samba-Klänge dieses Vortrags. Die Zuhörer verstanden den Hinweis und applaudierten stark.
Erinnerung an EJT 2009 und Pfingsten 2010
Höhepunkte im Programmablauf waren wohl der a capella (ohne Instumentalbegleitung) vorgetragene "Irische Segen" (... Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand) und der Vortrag der seit dem Europa-Jugendtag 2009 bekannten Hymne "Unity", der von der Instrumentalgruppe begleitet wurde.
Besonders kräftigen Applaus erhielt der Vortrag des Liedes "We gather here", das die Zuhörer an den Pfingstgottesdienst 2010 in Kapstadt erinnerte. Dort hatte der Tenor-Solist Manilo Davids dieses Lied zur Vorbereitung auf das Heilige Abendmahl für die Entschlafenen vorgetragen. Die einfühlsam auf dem Saxophon zelebrierte Melodie, leichtes Schlagzeug, vom Bass gesetzte rhytmische Akzente und die leicht jazzige Klavierbegleitung setzten diesem Vortrag der Sängerinnen und Sänger die Krone auf.
Nach einem langandauerndem Schlussapplaus gab es noch ein Zugabe und danach beendeten die Musiker ihr Konzert ebenso unauffällig wie sie es begonnen hatten.
Gospeltage haben Tradition
Gospeltage veranstaltet die "Musikwerkstatt in der NAK NRW" seit fünf Jahren. Die bisherigen Workshops und die jeweils abschließenden Werkstattkonzerte fanden alle in der sauerländer Jugendherberge Burg Bilstein (Kreis Olpe) statt. In diesem Jahr war die Jugendbildungsstätte im Erzbistum Köln, Haus Altenberg, Ort des Workshops und die Kirche in Köln-Ehrenfeld bot den Raum für das Abschlusskonzert.
Ab Donnerstag, 24. Juni 2011, waren die Musiker in Altenberg zu dem diesjährigen Workshop zusammen. Wolf-Rüdiger Spieler, als Leiter der "Musikwerkstatt in der NAK NRW" sorgte für die stimmbildnerische Fortbildung der Teilnehmer, Frithjof Tomusch erarbeitete mit ihnen das umfangreiche Programm, das dann zum Abschlusskonzert präsentiert wurde.
Gospeltage 2011 Schlusskonzert in Köln
5. Juli 2011
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Günter Lohsträter
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