
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Dortmund. Bischof Rainer Sommer, seit Mai 2011 Leiter des Musikteams NRW, eröffnete am Dienstag, 20. September 2011, die diesjährige Tagung der Fachberater Musik. Das Musikteam informierte die aus den nordrhein-westfälischen Bezirken angereisten Fachleute unter anderem über die Workshops zum "Eltern-und-Kind-Singen" und das Kompaktseminar "Musikalisch-theologische Gottesdienstvorbereitung".
Des Weiteren standen auf der Tagesordnung ein Überblick über das Angebot der "Musikwerkstatt in der NAK NRW" sowie die Präsentation einer Auswertung von Strukturdaten über Chöre und Orchester in den Gemeinden und Bezirken der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen. Diese waren in einer Fragebogenaktion im Frühjahr 2011 erfasst worden.
Die Tagung endete mit einem Workshop zur Frage: "Wie wird sich die Musik in der Neuapostolischen Kirche entwickeln?" Hier waren die Fachberater gefordert, ihre persönlichen Visionen und Einschätzungen zur Lage in den von ihnen betreuten Bezirken zu formulieren.
Nachwuchsförderung forcieren
Einen besonderen Schwerpunkt legte Rita Brockschmidt, Musikpädagogin und Mitglied im Musikteam NRW, auf die Notwendigkeit, Kindern von frühestem Alter an Freude am Singen und Musizieren zu vermitteln. Dabei machte sie auf die Workshops aufmerksam, die zu diesem Thema von der "Musikwerkstatt in der NAK NRW" angeboten werden.
Sie stellte mit Bedauern fest, dass dieses Angebot offenbar kaum bekannt sei. So zumindest lasse sich das geringe Interesse interpretieren. Rita Brockschmidt appellierte an die FBM, in ihren Bezirken Wege zu finden, um dieses Förderangebot noch mehr zu publizieren.
"Musizierkette"
Immer weniger Kinder machten immer weniger Musik, so gab sie eine Tendenz zu bedenken, die auch an den Gemeinden der Neuapostolischen Kirche nicht spurlos vorübergehe. Moderne Speichermedien und Reproduktionstechniken machten sich in den Wohn- und Kinderzimmern immer mehr Raum und verdrängten das gemeinsame Singen. Hier gelte es, Unterstützung zu leisten und Impulse zu setzen, damit auch in zukünftigen Gemeinden Chöre und Instrumentalgruppen existieren würden.
Die Bemühungen gingen auf eine Empfehlung der Bezirksapostelversammlung (BAV) von 2006 zur Förderung des musikalischen Nachwuchses zurück, so erinnerte Rita Brockschmidt. "Singen in Vorsonntagsschule, Sonntagsschule, Religions- und Konfirmandenunterricht mit Einbeziehung in den Gottesdienst und das Gemeindeleben, soll eine so genannte „Sing- und Musizierkette“ auslösen und die Kinder für Musik begeistern", so der Wunsch der BAV aus dem Jahr 2006.
Workshop der Musikwerkstatt
Die Workshops der Musikwerkstatt laden Menschen ein, die gerne Kleinkinder in Familie und Gemeinde an das Singen und an die Musik heranführen wollen. Es sind keine Vorkenntnisse musikalischer oder pädagogischer Art zur Teilnahme notwendig. Einzig Lust und Freude am Gesang und Liebe zu den Kindern seien hilfreich, ermuntert Rita Brockschmidt zur Teilnahme.
Das dreistündige Kompaktseminar vermittelt Ideen und Möglichkeiten, Kleinkinder und kleine Kinder schon vor Beginn der Vorsonntagsschule an das Singen und Musizieren heranzuführen. Ganz ausdrücklich handelt es sich nicht um eine musikalische Frühförderung. Vielmehr will der Workshop sensibilisieren, dass Musik als etwas Schönes erlebt werden kann und dass sie einfach als Bestandteil des Lebens dazu gehört.
Ein von der Arbeitsgruppe Musik der Neuapostolischen Kirche International (NAKI) in Auftrag gegebenes Konzept ist von Fachleuten der Untergruppe Nachwuchsförderung erarbeitet worden und dient als Grundlage für diesen Workshop.
"... davon ich singen und sagen will..."
Mit diesem Lutherzitat aus seinem 1535 entstandenen Weihnachtslied "Vom Himmel hoch da komm ich her" ist der Workshop "Musikalisch-theologische Gottesdienstvorbereitung" überschrieben, den Wolf-Rüdiger Spieler den FBM vorstellte.
Singen und Sagen seien zwei zentrale Elemente eines jeden Gottesdienstes, so der Referent, selbst Mitglied im Musikteam NRW. Immer mehr sei das Singen, und damit meine er den gesamten musikalischen Anteil an einem Gottesdienst, von einer Funktion als Rahmen zu einer Aufgabe mit inhaltlicher Bedeutung gewachsen.
Verkündigung durch Predigt und Musik
Dieser Tatsache wolle sich der Workshop stellen und all denen ein Angebot bieten, die in der Gottesdienstvorbereitung eine engere Verbindung zwischen Verkündigung in der Predigt und musikalischer Verkündigung suchen, so Spieler.
Zum ersten Mal wird dieser Workshop zum Vorstehertag 2011 Ende Oktober dieses Jahres angeboten. Darüber hinaus bestünden Überlegungen, diesen Workshop in Zukunft auch den FBM und interessierten Amtsträgern anzubieten.
Die Teilnehmer erhalten einen kurzen Überblick mit Bild- und Hörbeispielen über die Geschichte des Gottesdienstes und die Traditionen der Kirchenmusik vom Beginn bis heute. Zugleich werden der Umgang mit Bibeltexten in ihrem historischen Zusammenhang und die Deutung von Bildern und Gleichnissen erörtert und demonstriert.
Ziel des Workshops ist es, anhand von Bibeltexten und geistlicher Musik den Teilnehmenden Anregungen und Impulse für die Gestaltung von Predigt und Musik in der Kirche zu geben.
Musikwerkstatt in der NAK NRW
In seinem Überblick über die Angebote der Musikwerkstatt in der NAK NRW machte Wolf-Rüdiger Spieler deutlich, dass alle Unterrichte in der Musikwerkstatt Veranstaltungen der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen seien.
Nach einer jährliche Abfrage der Fortbildungswünsche bei den FBM
gebe es eine gemeinsame Planung der Angebote durch das Musikteam und eine Entscheidung der Kirchenleitung, so der für das Fortbildungsangebot zuständige Wolf-Rüdiger Spieler.
Kooperation mit Musikakademie Spieler
Durchgeführt werden die Workshops und Seminare durch die Musikakademie Spieler, die als staatlich anerkannte Musikschule mit der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen kooperiert.
Etwa 1300 Teilnehmer hat die Musikwerkstatt im Jahr 2010 in Abendkursen und Wochenendseminaren erreicht. Die angebotenen Themen befassten sich unter anderem mit Chorsingen, Chorleitung, Orchesterleitung, Stimmbildung, Orgel, Musik mit Kindern und Jugendlichen sowie Kommunikation. Regelmäßige Orgelunterrichte werden an 16 Standorten angeboten.
Fachberater Musik tagen in Dortmund
9. Oktober 2011
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Günter Lohsträter
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