
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Dortmund/Quelle. Die Fortsetzung der im Mai 2011 begonnenen Seminar-Reihe zu theologischen Fragen fand wie im Vorjahr hohes Interesse. Etwa 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich für Samstag, 21. April 2012, dazu angemeldet. Im Seminarzentrum der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen in Quelle-Steinhagen erörterten sie fünf Stunden lang biblische Aussagen über die Zukunft.
Dabei ging es den drei Referenten Carmen Jäger, Dorothee Saballus und Dr. Reinhard Kiefer in diesem Seminar nicht um eine Sicht der Dinge aus der Perspektive christlicher oder konfessioneller Lehrpositionen. Vielmehr solle der Schwerpunkt auf der Aussage der erörterten Bibeltexte an sich liegen, machte Dr. Kiefer, studierter Theologe und promovierter Philologe, gleich zu Beginn des Workshops deutlich. Dazu sei auch wichtig, den historischen Kontext der Texte zu beachten.
Prophetie im Alten Testament
Carmen Jäger, die sich in ihrem Studium der evangelischen Theologie auf das Alte Testament spezialisiert hat, betrachtete mit den Seminarteilnehmern im ersten Teil des Workshops Prophezeiungen bei den alttestamentlichen Propheten. Ihre Einstiegsfragen lauteten: "Was sind eigentlich Propheten und was tun sie?" und "In welcher Beziehung stehen die Schriften des Alten Testamentes mit denen des Neuen Testamentes?".
Dazu nahm sie das Jesajabuch in den Fokus ihrer Ausführungen. Nach Informationen über die Autorenschaft und den Aufbau dieses Buches sowie seinen historischen Bezug las sie mit den Seminarteilnehmern einen jesajanischen Text in vier verschiedenen Bibelübersetzungen.
Heilsverheißungen mit Gegenwartsbezug
Anschließend erörterte sie mit dem Plenum die prophetische Kernaussage des Textes und ergründete das dem Text gemäße Ziel der Prophezeiung.
Eine für die Teilnehmer interessante Erkenntnis: Die im Buch des Propheten Jesaja - wie im Übrigen in der alttestamentlichen Prophetie insgesamt - gemachten Heilsankündigungen galten zunächst und vor allem den Menschen in der jeweils historisch erlebten Epoche. Die Heilsverheißungen - subsumiert unter dem Begriff "Messianismus" - zielten vorrangig auf das Heil des Volkes für die nahen zukünftigen Generationen.
Die Lehre von den letzten Dingen
Dr. Reinhard Kiefer präsentierte anschließend in lebendiger und kurzweilger Weise die Bedeutung von Eschatologie und Apokalyptik.
Die Lehre von den letzten Dingen sei gemeint, so Kiefer, wenn man von Eschatologie (sprich: Es-chatologie) rede. Darin enthalten sei auch die Parusie, um bei den Fachbegriffen zu bleiben. Parusie, so erläuterte er, bedeute in der christlichen Theologie die erwartete Wiederkunft Jesu Christi und mit ihr die Vollendung der Heilsgeschichte, nämlich das Kommen des Reiches Gottes.
Offenbarungsschriften
Apokalyptik sei eine Literaturgattung, die ihre Hochphase vom dritten Jahrhundert vor Christi bis ins erste Jahrhundert nach Christi gehabt habe. Hier seien mit unterschiedlichen Bildern Szenarien des Untergangs des Bösen beschrieben, woraus quasi eine neue gute Welt geboren würde.
Kiefer nannte mit dem Danielbuch im Alten Testament und mit dem Buch der Offenbarung aus dem Neuen Testament zwei bekannte apokalyptische Schriften der Heiligen Schrift. Die Apokalyptik greife eschatologische Elemente auf und setze sie in einen historischen Bezug zur Zeitgeschichte.
Die Endzeitreden Jesu
Im dritten und letzten Teil des Seminars beschäftigte sich die Religionspädagogin Dorothee Saballus mit den Endzeitreden Jesu Christi, wie sie im Markusevangelium überliefert sind.
Hier schloss sich eine höchst interessante Diskussion um das Verständnis und die Deutung des Textes an, zumal sich wegen der sehr geläufigen Textpassagen ein durch konfessionelle Lehraussagen geprägter Bezug kaum vermeiden ließ.
Wiederholung in Hochdahl
Kräftiger Applaus zum Ende der Veranstaltung bestätigte dem kompetenten Referententeam, mit der gewählten Thematik das Interesse der Teilnehmer getroffen zu haben.
Am Samstag, 2. Juni 2012, wird dieses Seminar noch einmal stattfinden. Der Veranstaltungsort ist dann des Seminarzentrum in Erkrath-Hochdahl. Auch hier wird wieder das bewährte Theologenteam vortragen und Rede und Antwort stehen.
Hohes Interesse an Theologie-Seminar
26. April 2012
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Günter Lohsträter
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