
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Dortmund/Bochum. Chormusik, Orchestermusik und Wortbeiträge wechselten sich ab in der Feierstunde, die zum Abschied von Bezirksapostel Armin Brinkmann aus dem aktiven Seelsorgedienst am Samstag, den 22. Februar 2014, in Bochum stattfand. Das Auditorium Maximum der Ruhruniversität Bochum bot einen festlichen Rahmen für die Veranstaltung, die Stammapostel Jean-Luc Schneider mit einer kurzen Begrüßung und Gebet eröffnete.
Gut 1.500 Zuhörer waren zum Konzert nach Bochum gekommen: Bezirksapostel Armin Brinkmann hatte Wegbegleiter und Mitarbeiter eingeladen, aktive und bereits im Ruhestand lebende, mit denen er während seines 31 Jahre langen Dienstes als Apostel, davon neun Jahre als Bezirksapostel, zusammengearbeitet hatte. Zudem waren neuapostolische Christen aus Bochum und Gelsenkirchen eingeladen.
Kinderchor gibt den Auftakt
Den Auftakt zu diesem Konzert machte ein Kinderchor mit einem südafrikanischen Zulu-Song. "Siyahamb' ekukkhanyen' kwenkhos" sangen sie mit zungenbrecherischer Sicherheit. In englischer Sprache ging es dann noch besser über die Lippen: "We are marching in the light of God." In den weiteren Strophen sangen sie auch noch vom Singen und vom Tanzen im Licht des Herrn. Ein erster Applaus rauschte durch das Audimax.
So fröhlich und beschwingt ging es im ersten Teil des Konzertes weiter. Ein Kinderorchester gab den Spiritual "Joshua fit in the battle" zum Besten und gemeinsam musizierten sie den Song of Peace "Dona nobis pacem": Einen Wunsch nach Frieden "für dich und mich, für jetzt und auf ewig".
Der erste Konzertteil hatte seinen Höhepunkt mit dem anspruchsvollen "The Lord bless you and keep you" des zeitgenössischen englischen Komponisten John Rutter (*1945). Kinderchor und -orchester trugen mit diesem Programmpunkt den aaronitischen Segen vor, wie er im Alten Testament überliefert ist: "Der Herr segne dich und behüte dich; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der Herr erhebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. Amen". (4. Mose 6,24-26)
Gott ist wie ein Regenbogen
Es folgten ein vom Kinderorchester munter vorgetragener Kanon von Thomas Tallis, einem englischen Komponisten geistlicher Musik aus der Zeit der englischen Reformation und das von Dirk Pfau (*1964) komponierte und getextete Kinderlied "Gott ist wie ein Regenbogen". Der als Evangelist im Bezirk Herford tätige Hobbymusiker beschreibt in seinem Text, wie Kinder in ihrer Vorstellungswelt Gott erfahren könnten: Als Regenbogen, als warme Jacke, als Fahrradhelm oder gar als Rettungsboot. Und im Refrain aller Strophen heißt es immer: "Gott ist wie ein leiser Gedanke tief in mir drin. Ich bin so froh, dass ich Gottes Kind bin."
Der erste Teil endete mit einem vom Kinderchor und -orchester vorgetragenen Text nach dem 9. Psalm, worin sie in englischer, fränzösicher und deutscher Sprache "Ich lobe meinen Gott" singen.
Rückblick, Einblick, Ausblick
Zwei Wortbeiträge standen an diesem Abend auf dem Programm: In dem ersten wendete sich Apostel i. R. Günter Wiktor an die Zuhörer. Er begann seine Rede mit dem Hinweis auf das bekannt Sprichwort: "Wo gehobelt wird, da fallen Späne". Und an Bezirksapostel Armin Brinkmann gerichtet: "Wenn in deiner langjährigen Arbeit keine Späne gefallen wären, hättest du nicht gearbeitet. Doch heute geht es nicht darum, Späne zusammenzufegen, sondern das Werk zu betrachten!"
Seinen kurzen Vortrag hatte Apostel i. R. Wiktor in die drei Abschnitte Rückblick, Einblick und Ausblick gegliedert. In seinem Rückblick erinnerte er an die unerschrocken begonnene Missionsarbeit des damals jungen Apostels Brinkmann 1983 in Angola zu Zeiten heftigsten Bürgerkrieges. Aus einer kleinen Anzahl von Aspiranten sei eine Kirche mit etwa einer Viertelmillion Mitgliedern erwachsen. Unvergessen sei ihm auch der Vortrag des damals jungen Apostels im Audimax der Universität Bielefeld über die Neuapostolische Kirche geblieben, der weite Kreise gezogen habe.
Mache dein Ich an Gott fest
Einen Einblick gab er in die Zeit der gemeinsamen Arbeit als Apostel in Nordrhein-Westfalen. Der im Laufe seiner aktiven Zeit als Apostel für die Jugendseelsorge in Nordrhein-Westfalen tätig gewesene Günter Wiktor erinnerte an einen Jugendtag in der Arena in Oberhausen.
Das hinter dem Altar in großen Lettern angebrachte Motto hieß damals: Ja - mein Herz und Leben hab ich Gott gegeben. Durch einen Windzug habe sich die Buchstabenreihe "ich" hin und her gedreht. "Wenn man das "ich" an der Buchstabenreihe "Gott" fixiert hätte", so habe Apostel Brinkmann sich an die Jugendlichen gewendet, wäre die ganze Sache stabiler gewesen. "Mache dein Ich an Gott fest", sei die eindrucksstarke Botschaft gewesen, die Apostel Brinkmann seinen jungen Glaubensgeschwistern mit auf den Weg gegeben habe.
In seinem Ausblick formulierte Apostel i. R. Wiktor den Wunsch, dass immer wieder Freude entstehen möge bei der Betrachtung der weiteren Entwicklung bis hin zur Vollendung des begonnenen Werkes.
Jauchzet dem Herrn alle Welt
Musikalisch waren jetzt der Kammerchor Bochum und das Kammerorchester Ruhr, beide unter der Leitung von Bodo Saborowski, an der Reihe. Sie begannen mit einem modernen Werk des 1979 geborenen Thomas Gabelin, der den Text des 100. Psalms "Jauchzet dem Herrn alle Welt" in englischer Sprache (O be yoyful in the Lord) vertont hat. Thomas Gabelin ist als Tenor Mitglied im Kammerchor Bochum.
Das Programm setzte sich fort mit einer Komposition von John Rutter, in welcher der Text dankt für die Fülle an Gnadengeschenken aus der Hand Gottes, und der a capella (ohne Instrumentalbegleitung) doppelchörig vorgetragenen Motette "Lobet den Herrn alle Heiden" nach Worten des 117. Psalms. Der Kammerchor trug eine Komposition von Robert Franz (1815-1892) vor.
Dieser Konzertteil endete mit zwei Kompositionen von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Zuerst gestattete das Kammerorchester den Genuss eines Satzes aus der sogenannten "Jupiter-Symphonie" und anschließend trugen Kammerchor und -orchester das Gloria aus Mozarts "Krönungsmesse" vor.
Volle Kraft voraus
Apostel Franz-Wilhelm Otten richtete danach einige Worte an Bezirksapostel Brinkmann. "Ich selbst bin eine Woche, bevor du als Apostel ordiniert wurdest, als Diakon für die Gemeinde gesetzt worden", markierte er eine über drei Jahrzehnte lange vertrauensvolle Zusammenarbeit. Der Apostel hatte vor neun Jahren den Arbeitsbereich des damals in Bonn zum Bezirksapostel gesetzten Armin Brinkmann übernommen.
"Volle Kraft voraus" sei stets das Markenzeichen des immensen Arbeitseinsatzes des Bezirksapostels gewesen. Die Richtung sei immer klar gewesen: "Nach vorne und nach oben". "Fasziniert hat mich dein Interesse am Detail und deine Präsenz. Du warst viel unterwegs in der Welt, aber wenn es darauf ankam, warst du da", würdigte Apostel Otten die Arbeit des Bezirksapostels. Er endete seine Grußnote mit einem Zitat von Apostel Manuel Eduardo Mbuta aus Luanda in Angola: "Er (Bezirksapostel Armin Brinkmann) ist der Engel, den Gott uns nach Angola gesendet hat!"
Alles was Odem hat, lobe den Herrn
Noch einmal traten der Kammerchor Bochum und das Kammerorchester Ruhr in Erscheinung. Eindrucksstark war der Vortrag der Komposition von Alan Ridout (*1934). Der Chor wurde begleitet von Orgel und Schlagzeug, die gemeinsam Lob und Preis für Gottes Gegenwart darbrachten.
Mit drei Vorträgen aus Werken von Felix Mendlessohn Bartholdy (1809-1847) endete der dritte Teil des Konzertes. "Denn er hat seinen Engeln befohlen" aus dem Oratorium "Elias", das "Adagio religioso" und die Kantate "Alles was Odem hat, lobe den Herrn" aus der "Lobgesang" genannten Sinfoniekantate bereiteten die Schlussworte des Stammapostels vor.
Alle stimmen mit ein
Einen herzlichen Dank richtete Stammapostel Schneider an alle Akteure und forderte zu einem kräftigen Applaus auf. Schmunzelnd nahm er noch einmal Bezug auf das Kinderlied mit der Aussage: "Gott ist wie ein Fahrradhelm!" Das habe er heute gelernt!
Im Gedanken an den Festgottesdienst am Sonntag, 23. Februar 2014, in Dortmund richtete der Stammapostel den Blick auf die Ordination des künftigen Bezirksapostels Rainer Storck. Hier sei nicht nur ein Wechsel in der Leitung einer Gebietskirche vorgesehen, so gab er zu bedenken. Bei der Ordination müsse etwas geschehen, da müsse Kraft Heiligen Geistes wirksam werden.
Zum Schluss des zweistündigen Konzertes gab es noch einen gemeinsamen Auftritt aller Musiker: Kinderchor und -orchester sowie Kammerchor und -orchester, Orgel und selbst das Publikum waren aufgefordert, mit einzustimmen. Mächtig klang es durch den großen Saal: "Heilig, heilig, heilig ist Gott der Herr, der Herr Zebaoth" aus dem Oratorium "Elias" von Mendelssohn Bartholdy.
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