
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Dortmund. Vertreter der Kirchen, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), aus Politik und Gesellschaft sowie des Landesvorstands waren am 25. Februar 2014 zu einem Empfang in die Kirchenverwaltung eingeladen. Anlass war der Wechsel in der Leitung der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen. Der neue Bezirksapostel Rainer Storck stellte dabei das Programm für seine Amtszeit vor.
Bischof Peter Johanning, Mitglied des Landesvorstands, begrüßte am Dienstagmorgen 45 Gäste im Feierraum der Kirchenverwaltung und führte durch das kurze Programm. Einführend berichtete er den Besuchern vom Gottesdienst am Sonntag, den Stammapostel Jean-Luc Schneider in der Westfalenhalle gehalten hatte (wir berichteten), und stellte den neuen Bezirksapostel vor.
Die Gemeinden stärken
„Kirche findet in den Gemeinden statt“, nannte Bezirksapostel Rainer Storck den ersten von drei Schwerpunkten für seine Amtszeit. Die Kirchenleitung gebe zwar Rahmenbedingungen vor und verwalte die Mittel, doch grundlegend für die kirchliche Arbeit seien starke Gemeinden vor Ort. „Jeder soll seinen Platz in der Gemeinde haben, wo er so angenommen wird, wie er ist“, blickte er nach innen, „unabhängig von Alter, Status, sozialer Herkunft oder Lebensplanung.“ Zudem solle sich jeder einbringen können und dürfen. „Hier haben wir noch viel Potenzial in den Gemeinden.“
Einen Schwerpunkt in den Gemeinden sieht er auch in Angeboten für Kinder und Jugendliche. „Junge Menschen suchen nach Werten und Vorbildern. Warum sollen sie diese nicht in der Gemeinde finden?“ Das Evangelium Jesu Christi schränke nicht ein, es bringe Glück, bereichere das Leben und gebe Entscheidungshilfen.
Ansprechpartner für die Seelsorge
Wichtig ist dem neuen Bezirksapostel auch die Seelsorge: Jeder Besucher einer Gemeinde soll einen Ansprechpartner seines Vertrauens haben. „Das muss nicht der Priester oder Diakon sein, auch mit einem Gemeindemitglied kann man gemeinsam beten.“
Als letzten Punkt will der Bezirksapostel auch die administrative Verantwortung und Eigenständigkeit der Gemeinden weiter stärken. Ein wichtiger Schritt sei die Einführung von Gemeindegremien und der Bezirksbudgets gewesen.
Das Fazit von Bezirksapostel Rainer Storck: „Eine starke Gemeinde hat Anziehungskraft.“
Herausforderungen der Zukunft
Als zweiten Schwerpunkt seiner Amtszeit will Bezirksapostel Rainer Storck die Herausforderungen der Zukunft angehen. Darunter fasst er die Entwicklungen, die in der demografischen Entwicklung begründet liegen. Weniger Mitglieder, das führe zu Gemeindezusammenlegungen, die in Teilen abgeschlossen seien.
Eine Folge seien aber auch geringere Einnahmen und Mittel. Er habe sich dabei das Ziel gesetzt, nicht nur einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen, es gelte auch, für die Zukunft etwas zurückzulegen. Denn Kirche könne ihre Arbeit nur tun, wenn sie auch die Mittel dazu habe.
Profil als Chance
Auf das Verhältnis zu den christlichen Kirchen und Gemeinschaften will Bezirksapostel Rainer Storck den dritten Schwerpunkt legen. Jede Kirche habe ihr eigenes Profil. Das Profil der Neuapostolischen Kirche sei mit dem Katechismus klar beschrieben. Er sehe ein Profil aber nicht als Hinderungsgrund für gemeinsame Bestrebungen an.
Die Kirchen seien auf dem Weg, das Evangelium Jesu Christi bekannt zu machen. Das sei wie in einer Partnerschaft, in der man sich zusammen tue, gemeinsam arbeite, voneinander lerne, Gemeinsamkeiten herausarbeite, aber all dies, ohne die eigene Persönlichkeit aufzugeben. „Wir wollen die christlichen Werte wahren und verteidigen.“
Dank für die Lebensleistung
Abschließend bedankte sich der neue Bezirksapostel bei seinem Amtsvorgänger. Dieser habe „ein bestelltes Feld“ hinterlassen. In den 18 Monaten der engen Zusammenarbeit als designierter Nachfolger und Bezirksapostelhelfer seien aus Amtskollegen Freunde geworden. „Danke für deine Lebensleistung in unserer Kirche.“
Auch den Gläubigen dankte Bezirksapostel Storck für die vielen guten Wünsche, die ihn auf den unterschiedlichsten Wegen rund um das letzte Wochenende erreicht hätten. Auch von Vertretern der Kirchen hätten ihn Gratulationsschreiben mit Segenswünschen erreicht, für die er sehr dankbar sei.
„Der Weg lohnt sich“
Für die ACK Nordrhein-Westfalen wünschte der Vorsitzende Dr. Burkhard Neumann dem neuen Bezirksapostel in einem Grußwort von Herzen Gottes Segen und Beistand. Die Einladung zu diesem Empfang an die Vertreter der Kirchen sei sichtbarer Ausdruck der Entwicklung, die die Neuapostolische Kirche in den letzten Jahren vollzogen habe.
Ein Ergebnis sei die Suche auf der ACK-Bundesebene nach gemeinsamen Wegen und Möglichkeiten für eine engere Zusammenarbeit in der Zukunft. Dabei gelte es, die Geduld nicht zu verlieren. Der Weg lohne sich. „Durch Begegnung und den ökumenischen Austausch wird der eigene Glaube nicht gefährdet, sondern bereichert“, berichtete er aus seiner persönlichen Erfahrung.
Grüße des Bistums Paderborn
Pfarrer Ludger Hojenski, stellvertretender Stadtdechant der Katholischen Kirche Dortmund, überbrachte die Glück- und Segenswünsche von Erzbischof Hans-Josef Becker, Leiter des für Dortmund zuständigen Bistums der Katholischen Kirche.
Für ihn sei der Weg der Ökumene unumkehrbar geworden, betonte Pfarrer Hojenski. Und durch die Einladung anlässlich des Wechsels in der Kirchenleitung werde der Weg wieder ein wenig breiter. Das so viele Vertreter der Kirchen gekommen seien, darunter auch Vertreter der anderen Bistümer aus Nordrhein-Westfalen, sei auch ein Zeichen der Anerkennung für das, was in der Neuapostolischen Kirche passiert sei. Und er ermutigte die Vertreter der Kirche, diesen Weg weiter zu gehen und immer den Mut zu Gesprächen zu haben.
Transparenz und Eigenverantwortung
Abschließend blickte Bezirksapostel i.R. Armin Brinkmann kurz auf seine Amtszeit zurück. Er habe schon 1983 in Afrika Ökumene auf der Gemeindeebene erlebt und er sei heute sehr stolz auf die Entwicklung, die die Neuapostolische Kirche in den vergangenen Jahrzehnten gemacht habe, ohne die Eckwerte des Evangeliums aufzugeben. Als Schlagworte nannte er Eigenverantwortung und Transparenz.
Ein weiterer Punkt: Die Toleranz. Heute sei es beispielsweise völlig selbstverständlich, dass in den sozialen Einrichtungen der Neuapostolischen Kirche die Mitarbeiter nach der fachlichen Kompetenz und nicht nach Zugehörigkeit zu einer Religion oder Konfession ausgewählt würden.
Gespräche und Erfahrungsaustausch
Der offizielle Teil der Veranstaltung wurde von einem Streichquartett auf musikalisch hohem Niveau mitgestaltet. Im Anschluss bestand Gelegenheit zu Gesprächen bei einem Imbiss im Konferenzzentrum der Kirchenverwaltung.
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