
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
NRW/Oberhausen. Das Programm am Nachmittag des 57. Jugendtags der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen stand wie der Gottesdienst am Vormittag unter dem Motto „Die Fußspur Christi - Der Weg zum Himmel“. Inhaltlich ging es um die erwähnten „Fußspuren Christi“ und die Frage, welche Fußspuren jeder Mensch auf der Erde hinterlässt. Dazu hatte das Jugendtagsteam mehrere Beiträge vorbereitet.
Das Jugendsinfonieorchester (JSO) startete mit „Zadok the Priest“ von Händel das Vorprogramm am Nachmittag des 57. Jugendtags in Nordrhein-Westfalen. Im daran anschließenden Rückblick wurden die 5.200 Besucher an die Höhepunkte des letztjährigen Jugendtags erinnert, dem ersten mit dem damals neuen Bezirksapostel Rainer Storck.
„Enjoy“
Mit den Worten „Heute Nachmittag soll es uns allen gut gehen“, eröffnete Stammapostel Jean-Luc Schneider gegen 15 Uhr das Programm des Jugendnachmittags 2015. Nach dem gemeinsamen Gebet überließ er mit „Enjoy!“ den Jugendlichen die Bühne.
Moderator Hagen Weyand aus dem Bezirk Köln-West begrüßte die Jugendlichen dreisprachig: auf Deutsch, Niederländisch und Französisch. Auf Deutsch stellte Hagen dann die Fragen für den Nachmittag vor: „Was hat Jesus für Fußspuren überlassen?“ und „Was können wir für Fußspuren hinterlassen?“
Fußspur Nachhaltigkeit
Jugendliche aus Düsseldorf hatten sich vor dem Jugendtag damit beschäftigt, was Nachhaltigkeit mit dem Jugendtag zu tun haben kann. Bereits im Vorfeld hatten sie auf der Internetseite zum Jugendtag (www.jugendtag-nrw.de) und auf facebook einen Werbespot für eine nachhaltige Anreise zum Jugendtag mit Bus und Bahn veröffentlicht: „Weil es der Schöpfung gut tut.“ Nun standen einige Düsseldorfer live auf der Bühne und erklärten plastisch das Modell: Nachhaltigkeit ist eine Balance aus Umwelt (Schöpfung bewahren, 1. Mose 2,15), Sozialem („Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“, Markus 12,31) und Ökonomie.
Bewegung kam in die Halle, als bei einer Mitmachaktion zunächst alle aufstanden und sich im Anschluss wieder setzten, als nach und nach die Anreisemittel aufgezählt wurden. Ergebnisse: Scheinbar niemand kam mit dem Flugzeug, die meisten reisten mit dem Pkw an. Aber auch mit Bus und Bahn, Motorrad und Wohnmobil waren Jugendliche nach Oberhausen gekommen.
„Baum des Jahres“ zum Mitnehmen
In Anlehnung an die 300 Jahre alte preußische Weisheit „Fälle nie mehr Bäume als nachwachsen können“ hatten die Düsseldorfer für jede Gemeinde einen Feldahorn-Setzling mitgebracht, dem Baum des Jahres. Der Auftrag: Jede Gemeinde sollte nach dem Jugendtag zu Hause einen Baum pflanzen, um die zusätzliche CO2-Produktion für den diesjährigen Jugendtag zu kompensieren.
Auch der Stammapostel bekam später ein Bäumchen in die Hand gedrückt und versprach, dies an der Verwaltung in Zürich zu pflanzen. Bilder und Filme der Pflanzaktionen können in facebook mit dem Hashtag #WeilEsDerSchöpfungGutTut und in die Gruppe „Jugendtag NRW“ hochgeladen und geteilt werden. Alternativ können Fotos auch an info@nak-nrw.de gesandt werden.
Was wäre ein Jugendtag in Nordrhein-Westfalen ohne die legendären Werbespots? Auch in diesem Jahr sorgten die Werbeblöcke für viele Lacher. Danach spielte das Jugend-Sinfonieorchester Verdis Triumphmarsch (Aida) und weiter ging es mit Christi Fußspuren.
Fußspur Nächstenliebe
Zum Thema „Nächstenliebe“ hatten Jugendliche einen sehr nachdenklich stimmenden Einspieler vorbereitet. Er zeigte, dass 805 Millionen Menschen auf der Welt nicht genug zu essen haben. Und sogar eine Milliarde Menschen haben keinen direkten Zugang zu Trinkwasser. Jeden Tag, so Statistiken, sterben 4.000 Kinder, weil ihnen kein sauberes Wasser zur Verfügung steht.
Die Aufforderung des Beitrags lautete „Hinterlasse deine Fußspur!“. Also: Tue etwas gegen die Armut in der Welt! Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!
Fußspur Gnade
Jugendliche aus Bochum betraten die Bühne. Sie berichteten abwechselnd von ihren Problemen: Es gab Streit mit der Freundin, in Mathe reichte es nur für eine Fünf, die Uni war erfolgreich absolviert und dennoch kein Job in Sicht, Eltern hatten sich getrennt.
Dann formierten sie sich um einen Mann, der in Decken gehüllt auf dem Boden lag. Eine Stimme erklang: „Dir sind deine Sünden vergeben. Nimm dein Bett, steh auf und geh heim.“ Hier ging es um Jesus und den Gelähmten. Die Botschaft war: Jesus eröffnet dir das ewige Leben im vergänglichen Leben.
Das Orchester spielte die Peer Gynt-Suite von Edvard Grieg und der Werbeblock beschäftigte sich mit Zivilcourage und Gnade beim Heiligen Abendmahl mit der Aussage „Komm wie du bist“.
Fußspur Apostelamt
Moderator Hagen übergab an Samuela und Philipp. Die beiden würden den Stammapostel auf der Bühne interviewen. Beim 'warm up‘ erfuhren die Zuhörer, dass Stammapostel Schneider im Zweifel die Berge dem Meer vorzieht, er selbst eher Frühaufsteher als Nachtschwärmer ist und lieber ein Baguette als ein Schwarzbrot genießt. Dann aber ging es ans Eingemachte: Vor dem Jugendtag wurden Fragen der Jugend an den Stammapostel gesammelt und beim Jugendtagsteam eingereicht. Sie sollten nun Grundlage für das Interview sein.
„Was kann ich tun, wenn ich nicht beten kann?“ Der Stammapostel riet, sich einmal gezielt auf das Gebet vorzubereiten, und mit den Komponenten Anbetung, Dank und Fürbitte vorab ein eigenes Gebet zu formulieren, sich intensiv damit zu beschäftigen und es dann zu sprechen.
Es braucht die Kirche
„Warum muss ich überhaupt in die Kirche gehen? Reicht es nicht, wenn ich einfach an Gott glaube?“ Stammapostel Schneider sagte, er habe Mühe nachzuvollziehen, wenn jemand sage, er glaube an Jesus Christus und wolle zu Hause bleiben, er brauche die Kirche nicht.
„Der Mensch, der an Jesus Christus glaubt, der glaubt auch, was Jesus gesagt hat. Und Jesus hat gesagt, dass wir das Abendmahl brauchen. Der Herr Jesus hat auch gesagt, dass wir nicht als Einzelgänger ans Ziel gelangen können. Der christliche Glaube ist ein Gemeinschaftsglaube." Insofern seien Glaube und Kirche ganz eng miteinander verbunden; das eine funktioniere nicht gut ohne das andere.
Der Stammapostel forderte die Jugendlichen auf, als Christ nicht nur „Kunde der Kirche“ zu sein, sich über schlechte Predigten zu beklagen und lediglich zu konsumieren, sondern mitzumachen und vor allem im Gottesdienst gemeinsam zu beten, um Gott anzubeten sowie für die Welt und den Nächsten zu beten.
Zurückhaltung bei politischen Fragen
„Inwiefern äußert sich die Neuapostolische Kirche zu aktuellen politischen oder gesellschaftlichen Fragen?“ Der Stammapostel gab zu bedenken, dass die Kirchenleitung nicht die allgemeine Kompetenz, das Wissen und die Legitimität habe, zu jedem Thema etwas zu sagen.
Zudem habe es einen viel größeren Einfluss und bewirke mehr in der Gesellschaft, wenn „jeder neuapostolische Christ an seinem Platz das macht, was er zu machen hat und die Nächstenliebe lebt", als wenn in der heutigen Informationsflut ein Einziger hinter dem Mikro etwas sage oder in der Zeitung etwas Theoretisches schreibe.
Am anderen Ende der Welt
Mit der „Bacchanale“ aus der Oper "Samson et Dalila" von Saint-Saëns begann das JSO den letzten Programmblock des Nachmittags. „Auch wir können in unserem Leben Fußspuren hinterlassen, indem wir Gutes tun", erklärte Moderator Hagen und stellte das Projekt einer Jugendgruppe aus den Niederlanden vor: „Samen Bouwen“ (auf Deutsch: Zusammen bauen) hat das Ziel, Jugendliche aus dem ganzen Land zusammenzubringen und anderen Gutes zu tun.
26 Jugendliche werden dazu im August 2015 für drei Wochen nach Surinam reisen und dort unter anderem beim Renovieren zweier Kirchengebäude helfen. Seit einem Jahr finden dafür Sponsor-Aktionen statt, um die notwendigen Mittel zu erarbeiten und zu sammeln, wie Madelon berichtete. Das Projekt ist auf der Internetseite www.samenbouwen.eu beschrieben.
„Meine Fußspuren“
In einem letzten Filmbeitrag zeigten Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen, was sie in den vergangenen Monaten in ihrer Region an Fußspuren hinterlassen haben. In Recklinghausen hatte eine Gruppe im November 2014 fleißig gepackt und dann – mit einem Kofferraum voller Weihnachten-im-Schuhkarton-Paketen – Kinder in Osteuropa glücklich gemacht.
In einer zweiten Aktion hatten die jungen Gemeindemitglieder aus Recklinghausen den Datenbestand der „wheelmap-App“ erweitert. Die Anwendung zeigt gehbehinderten Mitmenschen an, wie barrierefrei öffentliche Einrichtungen und Wege sind. Ein weiteres Projekt: In Herne hatten Jugendliche die Menschen in einem Altenheim mit einem Konzert begeistert.
Bis zum nächsten Jugendtag werden in der facebook-Gruppe „Meine Fußspuren“ weitere Aktionen vorgestellt und gesammelt. "Gutes Tun, posten, liken“ – die drei Aktionen mit den meisten Klicks werden beim nächsten Jugendtag vorgestellt, so der Plan der Organisatoren.
Was hinterlassen wir?
Moderator Hagen fasste den Nachmittag mit den Antworten auf die beiden Eingangsfragen zusammen: „Was hat Jesus hinterlassen? Gebet. Gnade. Apostelamt. Was können wir hinterlassen? Nächstenliebe. Nachhaltigkeit.“
Nach dem Schlussgebet des Stammapostels endete das Nachmittagsprogramm mit dem Stück „I will follow him“, vorgetragen vom Jugendchor „Joy in Faith“. Die Zuhörer spendeten viel Applaus für die Organisatoren. Anschließend holten sich die Vertreter der Bezirke und Gemeinden vor der Bühne ihre Setzlinge ab.
Jugendtag 2015: Nachmittag II
20. Mai 2015
Text:
Bettina Rütten
Fotos:
Marcel Korstian
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