
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
NRW/Oberhausen. 4.500 Teilnehmer, Jugendliche und ihre Betreuer, erlebten am 26. Juni 2016 einen Gottesdienst mit Bezirksapostel Rainer Storck. Dieser beendete den 58. Jugendtag der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen, der am Samstagvormittag begonnen hatte. In der Predigt ermunterte der Bezirksapostel die Jugendlichen, Jesus Christus einzulassen: „Wer das tut, der macht damit keinen Fehler.“
Am Samstag des Jugendtags standen Vorträge, Workshops und Konzerte auf dem Programm. Abends begeisterten mehrere Musikgruppen mit verschiedenen Stilrichtungen die Besucher. Richtig voll in der Arena Oberhausen wurde es am Sonntagmorgen zum Gottesdienst. Ab 8.30 Uhr trafen die Teilnehmer nach und nach an der Halle ein, stärkten sich mit einem Stück Kuchen und einem Kaffee. In der Arena probte derweil der Jugend-Konzertchor seine Beiträge für den Gottesdienst, der um 10 Uhr begann.
Perspektivenwechsel
Bezirksapostel Rainer Storck legte dem Gottesdienst passend zum Motto „Schau mal wer da klopft“ das Bibelwort aus Offenbarung 3,20 zugrunde: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an.“ Zu Beginn nahm er die Zuhörer mit auf die Außenseite der Tür: „Wie würdet ihr euch fühlen, wenn ihr jemanden liebt und ihm helfen wollt, aber dieser die Tür nicht aufmacht?“, fragte der Bezirksapostel. Vielleicht schaue derjenige kurz durch den Türspion, vielleicht nutze er die Sicherungskette und öffne die Türe einen Spalt. Richtig gut gehe es einem jedoch erst, wenn die Tür ganz geöffnet werde.
„Wo bist du, wie verhältst du dich, wenn Jesus klopft?“, fragte der Bezirksapostel weiter und ermunterte die Jugendlichen, dem Heiland die Türe zum eigenen Herzen weit zu öffnen, wenn er anklopfe. Denn dies habe auch einen Grund. Er wolle nicht nur hereingelassen werden, das Öffnen solle auch zu Ergebnissen führen. Doch warum klopfe Jesus an? Hier nannte der Bezirksapostel im weiteren Verlauf der Predigt vier Schwerpunkte.
Bereit sein zur Veränderung seiner eigenen Regeln
Jesus klopfe beispielsweise an und gebe dem, der Einlass gewährt, die Möglichkeit, seine eigenen Regeln, die Werteordnung, in denen er sich bewege, mit dem Evangelium abzugleichen. Als Beispiel nannte er den Zöllner Zachäus, der nach der Begegnung mit Jesus seine eigenen Regeln aufgab und sein Leben völlig umstellte. „Nutze die Gelegenheit, um abzugleichen, ob die Regeln, in denen du dich bewegst, konform sind mit dem Evangelium Jesu Christi. Vielleicht bedarf es Änderungen.“ Dazu müsse man aber auch bereit sein.
Am Beispiel der Begegnung Jesu mit einer Samariterin am Jakobsbrunnen rief Bezirksapostel Storck dazu auf, Vorurteile abzulegen. Die Kluft zwischen den Angehörigen des Volkes Israel und den Samaritern war so groß, dass diese nicht miteinander reden durften. Jesus habe diese Kluft überwunden. „Wie sieht das aus bei dir, arbeitest du in der Gemeinde mit Schubladen – vielleicht im Jugendkreis oder in deiner Umgebung“, ermunterte er die Zuhörer zur Selbstreflexion.
Jeden aufnehmen und mitnehmen
Dann richtete sich der Bezirksapostel gezielt an die Jugendbeauftragten und Seelsorger. In der Kirche gebe es, wie in der biblischen Überlieferung mit den zehn Aussätzigen, Jugendliche, die am Rande stünden. „Vielleicht weil sie mir nicht passen und ich sogar froh bin, dass ich mich nicht um sie kümmern muss?“ Jesus Christus habe alle mitgenommen. Er habe die Aussätzigen geheilt, so dass sie in die Dorfgemeinschaft zurückkehren konnten.
Christus habe sich immer denen zugewandt, die schwach waren und sich nicht selbst helfen konnten. „Wenn Jesus anklopft, erinnert er auch uns daran, dass wir jeden aufnehmen und mitnehmen sollen“, so Bezirksapostel Storck.
Als letztes Beispiel führte er dann noch die Begebenheit des barmherzigen Samariters an. Alle, die an dem Verletzten am Wegesrand vorbeikamen, hatten es eilig. Jeder hätte seine Zeit für den Elenden zur Verfügung stellen können. Doch nur der Samariter blieb stehen und war bereit, eigene Bedürfnisse zurückzustellen und Verzicht zu üben. „Wir sind alle unterwegs, es stehen jeden Tag viele Dinge an“, leitete der Bezirksapostel über und rief dazu auf, den wahrzunehmen, dem es noch schlechter gehe: „Wenn du meinst, dass du keine Zeit hast, dann klopft Jesus an und bittet dich, darüber noch einmal nachzudenken.“
Jesus ist ganz nah wenn er klopft
In seinem Predigtbeitrag erinnerte Bezirksapostelhelfer João Uanuque Misselo (Angola) an Kain und Abel. Beide hätten geopfert, das Opfer Kains habe jedoch keine Akzeptanz bei Gott gefunden, weshalb sich Groll ich seinem Herz regte. Gott habe bei Kain angeklopft und ihn gewarnt: „… so lauert die Sünde vor der Tür …; du aber herrsche über sie.“ (4. Mose, aus 7) Leider ohne Erfolg, es sei trotzdem der Brudermord geschehen. Es gelte, Jesus Christus zu erkennen, das Ungute zu meiden und die eigenen Lebensregeln mit dem Evangelium in Einklang zu bringen.
Apostel Franz-Wilhelm Otten stellte den Jugendlichen vor Augen, dass Jesus dem Einzelnen ganz nah sei, wenn er an die Herzenstüre klopfe. Doch Jesus sei angesichts der vielen Einflüsse und Angebote nur einer von vielen, der anklopfe. Daher gelte es genau abzuwägen, wen man einlassen wolle. „Macht euer Herz nicht zur Durchgangsstraße für alles und jeden“, riet der für die Jugendseelsorge in Nordrhein-Westfalen verantwortliche Apostel.
Es sei wichtig, genau hinzuhören, um dann die Türe zu öffnen, wenn Jesus Christus anklopfe. Und dies tue er ganz unabhängig davon, was hinter der Türe warte und wie das Herz aussehe. „Christus ist immer für dich da – ob du glücklich oder unzufrieden bist, zweifelst oder eine starke Glaubensphase hast“, sicherte Apostel Otten zu. Jesus wende sich nie ab – und dann sei es die Entscheidung des Einzelnen, wie er reagiere.
Jesus wünscht und bringt das Gute
Bischof Peter Johanning erwähnte, dass es auch zahlreiche Vorurteile gegenüber Jesus Christus gebe: Er raube die wenige freie Zeit oder sei nur für die Ewigkeit wichtig. Das stimme jedoch nicht. „Jesus Christus ist der, der uns heute das Gute wünscht und bringt“, so der Bischof aus dem Nordosten von Nordrhein-Westfalen.
Bei der Vorbereitung auf die Feier des Heiligen Abendmahls legte Bezirksapostel Storck einen Akzent auf den zweiten Teil des Verses aus der Offenbarung, dessen ersten Teil er der Predigt zugrunde gelegt hatte. Dort heißt es: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.“
Er bietet Kraft und sein Wesen an
„Jesus Christus klopft jetzt bei dir ganz persönlich an und bietet dir seine Kraft und sein Wesen im Heiligen Abendmahl an. Nun ist es an dir, zu entscheiden, wie du darauf reagierst“, so der Bezirksapostel vor der Einladung zum gemeinsamen Gebet des Vaterunser.
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls und der Feier des Heiligen Abendmahls für die Entschlafenen beendete Bezirksapostel Storck den Gottesdienst mit Gebet und Segen. Musikalisch gestalteten der Jugend-Konzertchor sowie das Jugend-Sinfonieorchester der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen den Gottesdienst am Jugendtag.
Dank an das Jugendtagsteam
Die Sänger und Spieler saßen dieses Jahr erstmals auf einer großen Bühne hinter dem geöffneten Hallenvorhang. Dies verbesserte zum einen die Beschallungsmöglichkeiten und ermöglichte es zudem, dass der auf einer kleinen Sonderbühne stehende Altar weiter im Innenraum positioniert werden konnte. Die Altarbühne war über einen kleinen Steg mit der Hauptbühne verbunden.
Nach dem Schlusslied des Jugendkonzertchors bat Bezirksapostel Storck das Jugendtagsteam auf die Bühne, welches ein Jahr lang den Jugendtag vorbereitet hatte – in vielen langen Sitzungen, die oft bis in den späten Abend gingen, wie der Bezirksapostel erwähnte.
„Komm herein“ – mit Chor und Band
Gemeinsam erklang dann zum Abschluss der Jugendtags-Song „Komm herein“, den Angelina Kalke, Mitglied im Jugendtagsteam 2016, komponiert und getextet hatte. Begleitet wurde sie dabei von einer kleinen Band und dem Jugendchor Ruhr unter der Leitung von Maik Horstmann.
Damit endete das eigentliche Jugendtagsprogramm. Am Sonntagnachmittag luden Orchester und Chor dann noch zum traditionellen Benefizkonzert ein (Bericht folgt).
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