Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Köln. Der jährlich vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) veranstaltete Tag der Begegnung zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen bot den NAK-Handicapped-NRW erneut die Möglichkeit, ihre Arbeit einem interessierten Publikum vorzustellen. 35.000 Besucher nahmen das Angebot im Kölner Rheinpark am 30. Mai 2015 wahr.
Der Stand der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen gab neben den Handicapped auch den Hörgeschädigten die Möglichkeit, ihre kirchlichen Aktivitäten zu präsentieren. Bereits zum dritten Mal nach 2012 in Xanten und 2013 in Köln (wir berichteten) nahmen sie an diesem Fest teil.
Das inklusive Musikprojekt Faktor G der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen, das von den Handicapped 2013 initiiert wurde, war zum ersten Mal beteiligt. Es stand beim diesjährigen Tag der Begegnung dafür ein, dass Inklusion in Kirche und Gemeinde auch auf dem Gebiet der Musik möglich ist.
Attraktive Infolandschaft
Zum ersten Mal bei einem Tag der Begegnung hatte auch das Infomobil der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen seinen Einsatz. Zusammen mit den Präsentationstischen der Handicapped und der Hörgeschädigten, Rollup-Bannern und Beachflags sowie Stehtischen und dazugehörigen Sitzhockern hatten die Organisatoren eine einladende Info-Landschaft aufgebaut.
Von 10 Uhr an bis zum Ende der Veranstaltung um 18 Uhr riss der Besucherstrom am Stand nicht ab. Unzählige Besucher informierten sich über die Aktivitäten der Kirche an Menschen mit Hörschädigungen oder Behinderungen.
Infos am Monitor und per Flyer
An den beiden Monitoren im Infomobil lief eine Endlospräsentation von mehr als 800 Fotos aus der jüngsten Historie der Handicapped, beginnend mit dem Jubiläumsgottesdienst zum 10-jährigen Bestehen der Seelsorgegruppe der Handicapped im Jahr 2010 bis hin zu den Auftritten von Faktor G beim Internationalen Kirchentag 2014 (IKT) in München.
Mit der Ausgabe von 150 Kaffeeportionen und von gut 700 Portionen frisch hergestelltem Popcorn war das Team am Infostand den ganzen Tag über gut ausgelastet. Mehr als 250 Buttons mit den Logos der Handicapped, der Hörgeschädigten oder auch von Faktor G wurden am Infomobil gepresst und an Hüte und Hemden gesteckt.
Mitglieder der Handicapped und der Hörgeschädigten verteilten Hunderte von Info-Flyern und führten zahlreiche Gespräche.
Faktor G - Auftritt im Musikzelt
Vor allem luden sie zum Auftritt von Faktor G ein, der für 16 Uhr im Musikalischen Begegnungszelt des LVR vorgesehen war.
Unter dem Motto "Inklusiv und musikalisch – das geht hervorragend zusammen!" gaben insgesamt sechs Bands Kostproben ihres musikalischen Schaffens. Neben den Gruppen „Alles gut“ (Schwelm), „All Inclusives“ (Duisburg), „PotiZeros“ (Neuss), der „Thomas-Mentsches-Band“ (Mönchengladbach) und der LVR-Donatus-Schulband (Pulheim) hatte auch Faktor G eine Einladung zu dieser gemeinsamen Session erhalten.
Lieder aus der christlichen Welt
Während die meisten Bands bekannte Melodien aus der aktuellen Popmusik reproduzierten, kam Faktor G mit Liedern aus der christlichen Welt daher.
Kathrin Schinski, Leiterin des inklusiven Musikprojekts der NAK-Handicapped-NRW, erläuterte in einer kurzen Anmoderation den Namen Faktor G, der zugleich das Programm der Musiker ist. Dabei stehe "Faktor" für das Zusammentreffen der verschiedenen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Band- und Chormusiker, das "G" stehe für Gemeinschaft.
Eine große Anzahl Zuhörer hatte sich eingefunden. Unter ihnen waren auch einige, die beim Auftritt von Faktor G beim IKT 2014 nicht dabei sein konnten und sich die Gelegenheit in Köln nicht entgehen lassen wollten.
35.000 Besucher
Wie der Kölner Presse zu entnehmen ist, waren etwa 35.000 Besucher in den Rheinpark gekommen, um an dem nach LVR-Aussagen größten inklusiven Familienfest Europas teilzunehmen. Rund 200 Aussteller und Initiativen zeigten ihre Arbeit und veranstalteten verschiedene Aktionen.
Guntram Schneider, Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, hob in seiner Begrüßungsrede die große Bedeutung des Events hervor. „Solche Begegnungen helfen, die Barrieren in den Köpfen abzubauen“, so seine Kernaussage. Der Minister vertrat die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, die die Schirmherrschaft über diese Veranstaltung übernommen hatte.
Signalveranstaltung für ein besseres Miteinander
Der LVR feiert dieses Inklusionsfest seit 1998 jedes Jahr als Signalveranstaltung für ein besseres Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung. Er reagierte damit 1998 auf ein Gerichtsurteil, das einer Wohngruppe von Menschen mit geistiger Behinderung zu bestimmten Tageszeiten die Nutzung des eigenen Gartens verbot, weil sich Nachbarn gestört fühlten.
Der LVR ist nach eigenen Angaben Deutschlands größter Leistungsträger für Behinderungen mit etwa 18.000 Beschäftigten.
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