
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
NRW/Dortmund. Bereits seit vielen Monaten engagieren sich neuapostolische Christen und Gemeinden im Land für Flüchtlinge. Bezirksapostel Rainer Storck wendet sich nun mit der Bitte an die Gläubigen in Nordrhein-Westfalen, sich weiter und wo möglich vermehrt für Flüchtlinge einzusetzen.
Die Landesregierung in Düsseldorf rechnet damit, dass bis Jahresende 100.000 Flüchtlinge und Asylbewerber nach Nordrhein-Westfalen kommen werden. Ähnlich sieht die Situation in den benachbarten Bundesländern aus, in denen Gemeinden zur Gebietskirche Nordrhein-Westfalen und damit zum Verantwortungsbereich von Bezirksapostel Rainer Storck zählen. „Dies bringt für unsere Gesellschaft besondere Herausforderungen mit, die an uns als Kirche nicht vorbeigehen“, schreibt der Kirchenleiter in einem Brief an die Gemeinden, der heute im Anschluss an die Gottesdienste verlesen wurde.
Ein selbstverständlicher Akt der Nächstenliebe
In etlichen Gemeinden gibt es bereits Aktivitäten und Hilfsaktionen für Flüchtlinge, beispielsweise Kleidersammlungen oder ähnliches. Neuapostolische Christen engagieren sich ehrenamtlich bei der Betreuung oder geben Sprachunterricht. „Ich begrüße dies sehr und ermuntere dazu“, schreibt Bezirksapostel Storck. „Die persönliche Zuwendung als Akt der christlichen Nächstenliebe ist für uns – neben allen Fürbitten – selbstverständlich.“
Mit allen Aktionen setzten die neuapostolischen Christen auch ein Zeichen der Solidarität. "Wir stellen uns gegen jede Form von Fremdenfeindlichkeit."
Profanierte Kirchengebäude als Unterkünfte
Der Kirchenleiter empfiehlt in seinem Rundschreiben, sich mit örtlichen Hilfsorganisationen oder den inzwischen vielerorts gegründeten Hilfsinitiativen abzustimmen. Auch sei es ratsam, sich mit den kommunalen Behörden in Verbindung zu setzen, um Informationen über den Hilfsbedarf zu erhalten und so Unterstützungsmöglichkeiten einschätzen zu können.
Auch die Kirchenverwaltung in Dortmund prüft derzeit, wie sie helfen kann. Beispielsweise könnten profanierte Kirchengebäude Flüchtlingen als Unterkunft zur Verfügung gestellt werden. „Hier gab es bereits konkrete Angebote und Anfragen“, berichtet Bezirksapostel Storck.
Auch gebe es Anfragen, Gebäude für Unterrichte oder als Lagerort für Sachspenden zu nutzen. Die Kirche sei derzeit in Gesprächen mit den Behörden und prüfe, wo und wie die Kirche weiterhelfen könne.
Engagement für Flüchtlinge in Dortmund
Ein positives Beispiel gibt es aus Dortmund-Aplerbeck: Hier entsteht in den kommenden Wochen eine Notunterkunft in einer Sporthalle. Zur Unterstützung der Flüchtlinge engagieren sich die örtlichen Kirchen mit der Stadtverwaltung, dem Roten Kreuz sowie den Schulen und der Politik gemeinsam. Dazu gab es schon früh Absprachen, gemeinsam stellten sich Vertreter aller Organisationen den Fragen besorgter Bürger und setzten so auch ein Zeichen der Solidarität.
Auch andere Dortmunder Gemeinden waren bisher aktiv: Ende Mai hatten Mitglieder der Gemeinde Wambel einen Scheck in Höhe von 600 Euro an den Caritasverband Dortmund e.V. überreicht, der sich unter anderem in der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer engagiert. Der Geldbetrag kam der Flüchtlingsaufnahmestelle in der ehemaligen Hauptschule am Dortmunder Ostpark zugute. Der Spendenbeitrag stammte aus einem Bücher- und Medienmarkt, den der Wambeler Gemeindechor über einige Wochen in den Räumen der Kirche veranstaltet hatte.
Gemeinsame Straßenmalaktion
Die Gemeinde Dortmund-Kirchhörde sammelte bei ihrem diesjährigen Gemeindefest 850 Euro für ein Flüchtlingsheim in Dortmund-Brünninghausen. Zustande kam die Summe bei einer besonderen Aktion der Kinder der Gemeinde Kirchhörde. Sie hatten mit ihren Betreuern eine Saftbar mit leckeren exotischen Cocktails eingerichtet und riefen zu Spenden für einen guten Zweck auf. Zusätzlich brachte die Aktion noch viele Sachspenden wie Bekleidung und Spielsache ein. Für den zur Verfügung gestellten Geldbetrag wollen die Bewohner des Flüchtlingsheims Schultafeln und Bücher für den Deutschunterricht anschaffen.
Die Spendenübergabe fand Ende Juni 2015 statt und wurde von einer gemeinsamen Straßenmalaktion begleitet. Unter dem Motto „Love – Peace – Thankfulness“ bemalten die Kinder und Gemeindemitglieder gemeinsam mit den Bewohnern des Flüchtlingsheims den Asphaltweg mit bunten Bildern.
Ein guter Anfang in Oberhausen
Die Gemeinde Oberhausen-Mitte sammelte in den letzten Wochen Gebrauchsgegenständen aus eigenen Haushalten oder aus Einkäufen: Töpfe, Pfannen, Mixer, Wasserkocher, Geschirr, Besteck und vieles mehr.
Die Spenden wurden in der Kirche zusammengetragen, durch Jugendliche vorsortiert und an die Flüchtlingsinitiative „Ich bin da“ in Osterfeld übergeben. „Es war ein guter Anfang“, schreibt die Gemeinde auf der Internetseite des Kirchenbezirks Ruhr Emscher.
50 Kinderwagen oder Buggys gesucht
Auch das kirchliche Hilfswerk NAK-karitativ hilft im Rahmen seiner Möglichkeiten. Derzeit werden kurzfristig 50 Kinderwagen oder Buggys gesucht, die Flüchtlingsfamilien in der Erstaufnahmeeinrichtung in Friedland (Niedersachsen) zugute kommen sollen. Derzeit kommen in dem Grenzdurchgangslager jede Woche Hunderte Flüchtlinge an, darunter viele Familien mit kleinen Kindern.
NAK-karitativ hat Hilfe zugesagt und dazu in Dortmund (Nordrhein-Westfalen) und Hannover (Niedersachsen) zwei Sammelpunkte eingerichtet. Wer einen funktionstüchtigen und gut erhaltenen Kinderwagen oder Buggy spenden möchte, kann seine Spende in der Geschäftsstelle des Hilfswerks anmelden (Telefon: 0231-57700-101, E-Mail an info@nak-karitativ.de). Angenommen werden die Sachspenden in der Verwaltung der Neuapostolischen Kirche Nordrhein Westfalen in Dortmund (Kullrichstr. 1, 44141 Dortmund).
Straßenmalaktion „Love – Peace – Thankfulness“ der Gemeinde Dortmund-Kirchhörde
30. August 2015
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
NAK Dortmund
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