
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Neukirchen-Vluyn. In etwa einem Jahr soll das neue Gotteshaus der Neuapostolischen Kirche in Neukirchen-Vluyn (Bezirk Niederrhein) fertiggestellt sein. Zur Grundsteinlegung am Montag, 21. September 2015, kamen Vertreter aus dem politischen und kirchlichen Umfeld sowie viele Nachbarn, Freunde und Gemeindemitglieder. „Ich wünsche mir, dass in der neuen Kirche Zeichen der Nächstenliebe gesetzt werden“, sagte Bezirksapostel Rainer Storck in seinem Grußwort.
An der Krefelder Straße in Neukirchen-Vluyn baut die Neuapostolische Kirche derzeit ein neues Gotteshaus. Vorausgegangen war der Abriss des alten Kirchengebäudes aus dem Jahr 1960 und eines benachbarten Wohnhauses. Durch den Ankauf des Nachbargrundstücks ist Platz für den Neubau und 32 Pkw-Stellplätze.
Feierstunde auf der Baustelle
Bei einer Feierstunde legten Bezirksapostel Rainer Storck, Kirchenpräsident der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen, der Bürgermeister sowie weitere Gäste den Grundstein.
Unterhalb des künftigen Altarbereichs mauerten sie gemeinsam eine sogenannte Zeitkapsel ein. Diese enthält neben den Bauplänen eine Chronik der Gemeinde, Fotos, Tageszeitungen, kirchliche Zeitschriften sowie einige Münzen und einen USB-Stick. Zuvor musste die frisch befüllte Zeitkapsel noch verlötet werden. Dieser Aufgabe nahmen sich Bezirksapostel Storck und Gemeindevorsteher Hirte Siegfried Mrotzek gemeinsam vor.
Fundamente bereits fertiggestellt
120 Gäste hatten sich zur Grundsteinlegung in einem Zelt im hinteren Bereich des Grundstücks versammelt. Dabei hatten sie einen guten Blick auf die bereits fertiggestellten Fundamente. Diese zeigen bereits die kubische Grundform der neuen Kirche.
Das Gebäude erhält eine helle Natursteinfassade mit einem Zeltdach auf dem Saalbereich und einem Flachdach über den Nebenräumen. 23 mal 23 Meter ist die Fläche des Grundrisses. Die neue Kirche hat eine Nutzfläche von knapp 400 Quadratmetern. Die Spitze des Dachs wird eine Höhe von rund 11,50 Metern erreichen.
Ausreichende Nebenräume
Der diagonal ausgerichtete Saal bietet Platz für 180 Besucher und wird mit einer Pfeifenorgel ausgestattet, die speziell für das neue Gebäude von der Orgelbauwerkstatt Peter aus Köln gebaut wird. Hinzu kommen mehrere Nebenräume, darunter ein Eltern-Kind-Raum mit Sichtverbindung zum Altar, Sakristei, ein teilbarer Mehrzweckraum mit integrierter Küchenzeile sowie das Foyer mit Garderobe.
Das Gebäude ist komplett barrierefrei ausgeführt. Dafür investiert die Kirche insgesamt rund zwei Millionen Euro und zusätzlich 240.000 Euro für die Pfeifenorgel. „Die Fertigstellung der Kirche ist für das vierte Quartal 2016 geplant“, kündigte Daria Kliem an, stellvertretende Leiterin der Bauabteilung in der Kirchenverwaltung der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen in Dortmund. Bis dahin würden rund 1250 Tonnen Material verbaut.
Unterstützung der Stadtverwaltung
Eine Erweiterung der Kirche oder ein Umbau kam für den Standort Neukirchen-Vluyn nicht in Frage. „Eine Renovierung wäre mit den Folgekosten in den nächsten Jahren teurer gewesen als ein Abriss und Neubau“, so Rainer Storck.
Die Bebauung war nur mit Unterstützung des Planungsamtes der Stadt Neukirchen möglich, die in einem lange andauernden Verfahren eine Änderung des gültigen Bebauungsplanes im Rat beschließen musste. Der Vorhaben bezogene Bebauungsplan musste in mehreren Jahren viele Hürden, wie Gutachten zum Schall- und Artenschutz und Offenlegungen mit Bürgeranhörungen, durchlaufen, bis er schließlich im Oktober 2014 rechtskräftig wurde.
Entscheidung in 2014
Beschlossen wurde das Neubauvorhaben vom Landesvorstand der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen im Mai 2014. Der Entscheidung gingen viele Gespräche und Überlegungen voraus, an die sich Bezirksapostel Rainer Storck gut erinnern kann. Damals war er noch als Apostel für den Bereich NRW-West zuständig, der heute von Apostel Wilhelm Hoyer betreut wird. „Mein Elternhaus liegt fünf Kilometer Luftlinie von hier, deshalb bin ich der Gemeinde seit vielen Jahren verbunden“, berichtete Bezirksapostel Storck in seiner Ansprache. Deshalb sei er der Einladung zur Grundsteinlegung gern gefolgt.
Das neue Gebäude solle als Gemeindezentrum eine Anlaufstelle sein, in der Zeichen der Nächstenliebe gesetzt werden, wandte sich der Kirchenpräsident an die Gemeindemitglieder. Den am Bau Beteiligten wünschte er gutes Gelingen unter Gottes Schutz und Segen.
Ort für die schöne und traurige Momente
Bürgermeister Harald Lenßen lobte das architektonisch herausragende Objekt, den ersten Kirchenneubau in Neukirchen-Vluyn seit dem Neubau einer katholischen Kirche vor etwa 15 Jahren. Solch ein Neubau erfordere Mut, auch in Hinblick auf das finanzielle Engagement, führte der Bürgermeister weiter aus. Dies zeige, dass es für die freudige neuapostolische Gemeinde im Ort eine Perspektive gebe. Darüber freue er sich sehr.
Den Gläubigen wünschte er, dass die Kirche ein lebendiges Haus werde, ein passender Ort für die schönen und traurigen Momente im Leben. „Ich freue mich auf die Einweihung in 2016“, so der Bürgermeister.
Gute ökumenische Zusammenarbeit vor Ort
Raphael Vach, Vorsitzender des ökumenischen Arbeitskreises und Leiter der örtlichen freien evangelischen Gemeinde, bescheinigte der neuapostolischen Kirchengemeinde, dass sie für die ökumenischen Gespräche vor Ort eine Bereicherung und ein Segen sei. In Neukirchen-Vluyn beteiligt sich die Kirche seit einiger Zeit an den Aktivitäten und Gesprächen des Arbeitskreises. „Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus“, zitierte Pfarrer Vach aus dem 1. Korinther 3,11 und wünschte für alle Arbeiten den Segen Gottes.
Bezirksältester Karl-Heinz Friedrich dankte abschließend der Stadt für einen nahezu reibungslosen Verlauf des aufwändigen Genehmigungsprozesses für das neue Kirchengebäude, der Kirchenleitung für die Genehmigung des Bauvorhabens und insbesondere den neuapostolischen Christen, die mit ihren Opfern und Spenden den Neubau mitfinanzieren.
Zur Gemeinde Neukirchen-Vluyn zählen derzeit 339 Mitglieder. Sie werden von ihrem Vorsteher, Hirte Siegfried Mrotzek, sowie neun Priestern und acht Diakonen seelsorgerisch betreut.
Zwei Neubauprojekte in 2015
Der Bau in Neukirchen-Vluyn ist eines von zwei Neubauprojekten im Jahr 2015: In Greven wird auf einem neu erworbenen Grundstück für 1,3 Millionen Euro ein Kirchengebäude für ehemals drei Gemeinden entstehen. Der Grundriss ähnelt dem Neubau in Neukirchen- Vluyn. Die Arbeiten sind auch dort bereits gestartet.
Grundsteinlegung in Neukirchen-Vluyn
23. September 2015
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
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