
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
NRW. In ganz Nordrhein-Westfalen engagieren sich viele neuapostolische Christen für Flüchtlinge: Sie geben Sprachunterricht, spenden Lebensmittel oder Sachgegenstände oder sammeln finanzielle Mittel. Auch die Neuapostolische Kirche Nordrhein-Westfalen hilft im Rahmen ihrer Möglichkeiten und stellt ehemalige Kirchengebäude für die Flüchtlingshilfe zur Verfügung.
Die ehemalige neuapostolische Kirche in Petershagen wird in wenigen Tagen zur Unterkunft für Flüchtlinge. Die Stadt hat dazu mit der Neuapostolischen Kirche gegen eine geringe Gebühr einen Nutzungsvertrag für zunächst zwei Jahre geschlossen. Die Behörden übernehmen dabei die notwendige Nutzungsänderung sowie technische Nachrüstungen, beispielsweise für eine Versorgung mit Warmwasser und die Instandsetzung der Küchenzeile. Zunächst sollen hier bis zu 15 Geflüchtete eine neue Heimat finden.
Auch in Bergkamen (Bezirk Hamm) wurde das profanierte Kirchengebäude der Stadt per Nutzungsvereinbarung bis Ende 2015 zur Verfügung gestellt. Dort sollen Sachspenden eingelagert werden. Ebenso nutzt die Gemeindeverwaltung von Nachrodt-Wiblingwerde das profanierte örtliche Kirchengebäude für zunächst sechs Monate kostenfrei als Waren- und Möbellager.
Liste profanierter Kirchengebäude übergeben
Die Neuapostolische Kirche Nordrhein-Westfalen hatte bereits vor einiger Zeit der für die Unterbringung von Flüchtlingen in NRW zuständigen Bezirksregierung in Arnsberg eine Liste der profanierten und nicht mehr genutzten Kirchengebäude zur Verfügung gestellt.
Viele Anfragen kamen und kommen zudem aus den Städten. Allerdings sind nicht alle Gebäude von den Räumlichkeiten her geeignet oder müssten aufwändig umgebaut werden.
Gemischtes Fußballturnier in Hilden
Auf Einladung der neuapostolischen Kirche Hilden fand am 3. Oktober ein Fußballturnier statt. Daran nahmen rund 30 junge Männer aus einer örtlichen Notunterkunft sowie Jugendliche der Kirchengemeinde teil. In vier gemischten Mannschaften wurde „leidenschaftlich, aber fair“ gekämpft, wie die Organisatoren berichteten.
Im Vorfeld hatte die örtliche Gemeinde Kontakt zur Stadt aufgenommen, die das Vorhaben gern unterstützte und den Sportplatz zur Verfügung stellte. Zudem wurden Fußballschuhe und Sportsachen gesammelt und den jungen Geflüchteten überreicht. Die Gemeinde sorgte für die Verköstigung mit Grillgut, Kuchen und Getränken.
„Es ist beeindruckend, mit wie viel Herzblut ehrenamtliches Engagement überall in Hilden stattfindet“, würdigte Sozialdezernent Reinhard Gatzke die Initiative der neuapostolischen Kirchengemeinde. „Fußball funktioniert auch ohne Worte und verbindet nationen- und kulturübergreifend – egal ob auf dem Rasen oder der Zuschauertribüne!“ Er selbst zog es fürs Erste vor, gemeinsam mit Bürgermeisterin Birgit Alkenings und der Flüchtlingsbeauftragten Michaela Neisser sowie vielen Mitgliedern der neuapostolischen Kirchengemeinde, vom Spielfeldrand aus mitzufiebern. Eine Wiederholung der Aktion ist bereits in Planung – wetterbedingt dann aber in der Halle.
Stadtfest in Hennef
Die neuapostolische Kirchengemeinde Hennef beteiligte sich in diesem Jahr erneut am örtlichen Stadtfest und sammelte dabei Spenden für vor Ort untergebrachte Flüchtlinge. Vorausgegangen war ein Infoabend der Stadtverwaltung in der Kirche zur Flüchtlingssituation in Hennef. Danach entschied sich die Gemeinde spontan, den geplanten Stand auf dem Stadtfest zur Hilfe für die Bedürftigen zu nutzen.
Das Angebot von „Wein und Brot“ hatte einen kirchlichen Bezug und ergänzte das gastronomische Angebot des Stadtfestes. Gegen eine Spende wurde zum Rot- und Weißwein auch Schmalz- und Fladenbrot gereicht. Am „Tresen“ des Info-Mobil der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen entwickelten sich dabei schöne Gespräche rund um die Themen Flüchtlingshilfe und Neuapostolische Kirche. Insgesamt kamen so 210 Euro zusammen. Die Geldspende wurde am Erntedankwochenende zusammen mit weiteren Sachspenden – an die Stadt Hennef übergeben.
Willkommensfest in Aplerbeck
In Dortmund-Aplerbeck waren die Bewohner der örtlichen Notunterkunft am Freitagnachmittag, 2. Oktober 2015, zu einem Willkommensfest eingeladen. Organisiert hatte dieses die evangelische, katholische und neuapostolische Kirchengemeinde am Ort. Etwa 130 Menschen folgten der Einladung, unter ihnen meist junge Familien mit Kindern in jedem Alter und eine große Anzahl Jugendlicher.
Als Raum zur Begegnung hatte die katholische Kirchengemeinde St. Ewaldi den großen Saal ihres Gemeindehauses zur Verfügung gestellt. Die Gäste stammen aus Syrien, Albanien, Pakistan, Nigeria, dem Iran, der Russischen Föderation, aus Eritrea und vielen weiteren Ländern. Sie wurden in mehreren Landessprachen begrüßt. Ehrenamtliche Mitglieder der drei Aplerbecker Gemeinden hatten die Speisen zubereitet und halfen bei der Ausgabe.
In Dortmund-Aplerbeck hat sich ein Unterstützerkreis gebildet, der regelmäßig tagt und die Aplerbecker Flüchtlingshilfe koordiniert. Zum Unterstützerkreis zählen die Bezirksbürgermeisterin und der Verwaltungsstellenleiter, Mitglieder der Aplerbecker Bürgerversammlung, der Leiter der Polizeiwache Aplerbeck sowie die Pfarrer der evangelischen und katholischen Gemeinde und der Gemeindevorsteher der neuapostolischen Gemeinde.
Nachhaltiges Gemeindefest
Bereits im August hatte die neuapostolische Gemeinde Hattingen ihr Gemeindefest der Flüchtlingshilfe gewidmet. Rund 90 Gemeindemitglieder sowie Freunde und Gäste nutzten diesen Tag nicht nur zur Gemeinschaftspflege, sondern sammelten Spenden für die über 150 Flüchtlinge, die in einer Turnhalle in der Nachbarschaft untergebracht sind. So kam ein Betrag von 1.475 Euro zusammen, der nach Rücksprache mit der Stadt für die Anschaffung von Sachmitteln eingesetzt wurde.
„So konnten 70 Fleece-Pullover, 40 Paar Turn- und Freizeitschuhe, 156 Paar Socken, 20 Leggins, 48 Gläser löslicher Kaffee, 96 Pakete Tee sowie zehn Dosen Süßigkeiten für Kinder angeschafft werden“, ist auf der Internetseite des Kirchenbezirks Ennepe-Ruhr zu lesen. Die Sachmittelspende wurde am 11. September 2015 in der Flüchtlingseinrichtung übergeben.
Sachspenden-Sammlung in Duisburg
Viele Gemeinden hatten zudem den Erntedanktag am 4. Oktober 2015 als Anlass genommen, Aktionen zur Flüchtlingshilfe ins Leben zu rufen: So sammelten die neun Gemeinden des Bezirks Duisburg Sachspenden die in der profanierte Kirche in Duisburg-Neudorf zentral eingelagert und bis Mitte Oktober an Hilfsorganisationen übergeben wurden.
Willkommensfest in Aplerbeck
15. Oktober 2015
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Louis-René Pieper
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