
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
NRW/Gelsenkirchen/Oberhausen. Besondere Gottesdienste in Leichter Sprache gibt es in der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen seit 2013. Am Sonntag, 29. Mai 2016, wurde zum ersten Mal solch ein Gottesdienst per IPTV-Übertragung zum Empfang zur Verfügung gestellt. Gesendet wurde der Gottesdienst aus Gelsenkirchen-Ückendorf.
Bezirksältester Klaus Dieter Kohls (Bezirk Duisburg) feierte den Gottesdienst zum Thema "Ich will mich freuen" in der gut besetzten Kirche in Ückendorf mit etwa 160 Teilnehmern. Das waren neben Ückendorfer Gemeindemitgliedern auch etwa 50 Teilnehmer der besonders für diese Gottesdienste vorgesehenen Zielgruppe.
Besondere Zielgruppe
Gottesdienste in Leichter Sprache wenden sich Menschen aller Altersgruppen zu, die in den gewohnten Gottesdiensten die Inhalte der Predigt aufgrund ihrer kognitiven Einschränkungen nicht oder nur sehr begrenzt erfahren und sie damit nicht vollends als Kraft, Trost und Freude bringende Elemente des Glaubens wahrnehmen können. Dazu zählen zum Beispiel Menschen mit geistiger Behinderung, Sinnesschädigung oder Demenz.
Ursprünglich war dieses Gottesdienstmodell für Teilnehmer aus dem Zuständigkeitsbereich der Seelsorge für Handicapped gedacht. Bei der stets zunehmenden Zahl von Menschen mit Demenz-Erkrankungen geriet jedoch sehr bald auch diese Zielgruppe in den Fokus.
Zum ersten Mal mit IPTV-Übertragung
So entstand der Bedarf, Gottesdienst in Leichter Sprache auch solchen Interessenten anzubieten, die nicht oder nicht mehr mobil sind und gleichzeitig kognitive Einschränkungen haben.
Etwa 20 Empfänger hatten sich über das Informationsportal der Neuapostolischen Kirche ESRA zur Teilnahme an diesem Gottesdienst per IPTV-Übertragung angemeldet, weitere 40 Teilnehmer waren im Feierraum des Seniorenzentrums "Gute Hoffnung" in Oberhausen dazugeschaltet.
Leichte Sprache und Visualisierung
Die Predigt in diesen Gottesdiensten erfolgt in sogenannter Leichter Sprache in mehreren kurzen Sequenzen, die jeweils Bezug nehmen auf Fotos, die auf eine Projektionsfläche hinter oder neben den Altar projiziert werden.
Diese Bilder, die mit dem Bibelwort des Gottesdienstes korrespondieren, sollen den Teilnehmern helfen, die Inhalte der Predigt visuell zu erfassen, wo das kognitiv an Grenzen stößt.
"Bild und Ton NRW"
Das bedeutete für die Bereitstellung der IPTV-Übertragung eine besondere Herausforderung. Es mussten nämlich zu den üblichen Bildern vom Altar oder dem Blick in die Gemeinde auch die zur Unterstützung der Predigt auf die Altarrückwand projizierten Texthinweise beziehungsweise Fotos für die Teilnehmer an ihren Bildschirmen oder Monitoren eingeblendet werden.
Das mit zehn Personen vor Ort befindliche Team von "Bild und Ton NRW" - die sogenannte ELA-Gruppe - sorgte mit Kameraführung im Kirchensaal und dem Upload der zusammengemischten Signale im Ü-Wagen dafür, dass der Gottesdienst an den Empfangsorten gut ankommen konnte.
Positive Rückmeldungen
An allen häuslichen Monitoren und auch in der "Guten Hoffnung" in Oberhausen gab es störungsfreien Empfang. Priester Klaus Schmäske, Vorsteher der gastgebenden Gemeinde Gelsenkirchen-Ückendorf, berichtete von einer uneingeschränkt begeisterten Gemeinde. Auch die anwesenden Bezirksbeauftragten der Handicapped und die Mitglieder der Arbeitsgruppe "Gottesdienste in Leichter Sprache" zeigten sich sehr zufrieden.
"Die Gestik und Mimik des Dienstleiters haben mich stark beeindruckt", teilte ein Gottesdienstteilnehmer spontan mit. Die Fähigkeit des Dienstleiters, die Inhalte des Gottesdienstes in einfachen kurzen Sätzen wiederzugeben, habe ihn begeistert. Und selbst die zur Aussonderung des Heiligen Abendmahles gesprochene Liturgie habe der Bezirksälteste so ausdrucksstark und sinnvoll gegliedert gesprochen, dass es wie Leichte Sprache herüberkam, wollte er noch anmerken.
Auch Nicole Ruhnke, die an dem Gottesdienst in der "Guten Hoffnung" in Oberhausen teilgenommen hatte, schrieb, dass sich die Teilnehmer dort alle sehr gefreut hätten und den Gottesdienst gut verstehen konnten.
Weitere Gottesdienste in Leichter Sprache 2016
Weitere Gottesdienste in Leichter Sprache folgen im Juli 2016 in Neuss und im Oktober 2016 an einem noch zu benennenden Ort. Der Gottesdienst im Oktober soll auch wieder per IPTV-Übertragung gesendet werden.
Deshalb kann der ursprünglich vorgesehene Ort im Seniorenzentrum "Haus Löhnbachtal" in Fröndenberg nicht genutzt werde. Technische Gegebenheiten lassen von dort aus keine Sendung per Internet zu. Allerdings soll dieser Gottesdienst in das Seniorenzentrum in Fröndenberg übertragen werden. Das ist technisch machbar.
Gottesdienst in Leichter Sprache per IPTV
10. Juni 2016
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Nicole Ruhnke
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